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ARD-ÜbertragungMiese TV-Quote für DFB-Auftakt – Zahlen im WM-Vergleich bestätigen Trend

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Deutschlands Bundestrainer Hansi Flick verfolgt das Spiel gegen Japan.

Deutschlands Bundestrainer Hansi Flick beim Spiel gegen Japan.

Was eine Rekord-Quote für die WM in Katar darstellt, ist ein magerer Wert im Vergleich zu den letzten deutschen WM-Auftaktspielen.

Zahlen, die eine deutliche Sprache sprechen: Die 1:2-Pleite der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in ihrem ersten WM-Spiel gegen Japan haben über 60 Prozent weniger Menschen verfolgt, als vergleichsweise das WM-Auftaktspiel gegen Mexiko vor vier Jahren in Russland.

Zwar betrug der Marktanteil beachtliche 59,7 Prozent, was für eine deutsche Rekordquote bei der Weltmeisterschaft in Katar gesorgt hat. Unter dem Strich sahen aber nur 9,23 Millionen Fußball-Fans bei der ARD-Live-Übertragung zu. Das 0:1 gegen Mexiko dagegen hatten 25,97 Millionen (MA: 81,6 Prozent) im ZDF verfolgt. Das waren damals knapp 17 Millionen Menschen mehr, die über einen öffentlich rechtlichen Sender an dem Ereignis interessiert waren. Und auch bei den Weltmeisterschaften zuvor lag die Zahl der Zuschauer und Zuscherinnen stets über 20 Millionen.

TV- Zuschauerzahlen der deutschen Auftaktspiele bei Fußball-Weltmeisterschaften im Vergleich:

In Katar setzt sich damit der Trend fort, dass die Reichweiten im frei empfangbaren deutschen Fernsehen deutlich hinter den Ergebnissen der letzten Turniere zurückbleiben. Scheinbar haben viele Fußball-Fans den Aufruf „Boycott Qatar“ ernst genommen und wollen nicht allzu viel mit diesem Turnier in Berührung kommen. Das Abendspiel zwischen Belgien und Kanada (1:0) sahen 4,33 Millionen in der ARD. Am späten Mittwochnachmittag schalteten beim Match zwischen Spanien und Costa Rica (7:0) 3,89 Millionen das Erste ein. Die Nullnummer zwischen Kroatien und Marokko verzeichnete nur 1,32 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen.

Das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hatte bereits deutlich weniger Menschen in Deutschland interessiert als etwa die erste Partie der WM 2018 in Russland. Durchschnittlich 6,209 Millionen Menschen hatten am Sonntag das Spiel zwischen Gastgeber Katar und Ecuador (0:2) im ZDF verfolgt, wie die AGF Videoforschung errechnete. Vier Jahre zuvor hatte die ARD im Schnitt noch 10,01 Millionen Zuschauer, welche die Auftakt-Begegnung zwischen Gastgeber Russland und Saudi-Arabien (5:0) verfolgten.

Der Streamingdienst MagentaTV überträgt ebenfalls alle 64 WM-Spiele. Diese Zuschauerzahlen müssten für ein Gesamtbild noch hinzugerechnet werden. Doch die Quote hat MagentaTV bislang nicht publiziert.

TV-Quote in Frankreich auf hohem Niveau rückläufig

Das Interesse der französischen Fußball-Fans an den Auftritten ihrer Mannschaft bei der WM in Katar ist unterdessen ebenfalls stark rückläufig. Das erste Gruppenspiel gegen Australien (4:1) sahen am Dienstag beim Free-TV-Sender TF1 12,53 Millionen Menschen. Die auf den ersten Blick prächtige Einschaltquote von 48,1 Prozent bedeutet die beste TV-Quote des gesamten Jahres in Frankreich.

Die Zuschauer beim Pay-TV-Sender beIN Sports, der seine Quote nie veröffentlicht, sind noch gar nicht eingerechnet. Allerdings hatten bei der EM vor anderthalb Jahren noch deutlich mehr Menschen eingeschaltet. Das erste Spiel gegen Deutschland (1:0) hatten 15,1 Millionen Franzosen gesehen, das Achtelfinal-Aus gegen die Schweiz sogar durchschnittlich 16,34 Millionen.

Immerhin: Im ZDF hatten die Partie der Franzosen 4,96 Millionen Fußball-Fans eingeschaltet. (oke, mit dpa)

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