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Stimmen zum deutschen WM-AusKimmich: „Habe Angst, in ein Loch zu fallen“

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Joshua Kimmich

Joshua Kimmich

Die WM in Katar ist für die deutsche Nationalmannschaft schon wieder Geschichte. Wie 2018 reist das DFB-Team nach der Vorrunde heim. Reaktionen auf das WM-Aus der DFB-Auswahl.

Bundestrainer Hansi Flick: „Sprachlos bin ich nicht. Ich kann das Spiel ganz gut deuten. Nach der ersten Halbzeit war ich richtig sauer. Wie wir den Gegner stark gemacht haben. Wir haben Chancen gehabt ohne Ende, um drei oder vier Tore zu machen. Durch Leichtfertigkeiten haben wir den Gegner stark gemacht. Das Aus hat sich heute nicht entschieden, es waren 20 Minuten gegen Japan. Auch gegen Spanien hätten wir zum Schluss das 2:1 machen können. Wir hatten keine Effizienz in diesem Turnier. Natürlich ist die Enttäuschung riesengroß, das müssen wir erstmal verarbeiten.“

Joshua Kimmich: „Ich habe ein bisschen Angst davor, in ein Loch zu fallen. Für mich ist heute der schwierigste Tag meiner Karriere. Ich bin 2016 zur Nationalmannschaft gestoßen. Davor war Deutschland immer im Halbfinale. Dann scheiden wir zweimal in der Vorrunde aus und letztes Jahr im EM-Achtelfinale. Das ist nicht so einfach zu verkraften, weil ich persönlich mit dem Misserfolg in Verbindung gebracht werde. Dafür will man nicht stehen.“

Kai Havertz: „Mit dem Ergebnis, was Spanien gemacht hat, haben wir nicht gerechnet. Aber wir müssen uns an unsere eigene Nase packen. Mit so einer Qualität darf es uns nicht passieren, gegen Japan zu verlieren. Das Spiel gegen Japan hat alles kaputt gemacht. Ich glaube, nach dem 1:0 hatten wir das Gefühl, da geht sogar mehr. Aber wir haben es nicht geschafft. Dass es so unglücklich läuft, hat natürlich keiner erwartet. Wir haben es uns selbst zuzuschreiben, indem wir gegen Japan zwei Gegentore in 15 Minuten bekommen, die nicht gehen. Zweitklassig ist der deutsche Fußball nicht. Dass die Jungs nach dem WM-Titel 2014 als Turniermannschaft gefeiert wurden, war ja klar. Jetzt fliegen wir zweimal in der Gruppenphase raus, da ist es klar, dass wir keine Turniermannschaft sind. Wir hatten eine super Mannschaft, ein super Team hinter dem Team. Wir haben alles gegeben. Leider hat es nicht gereicht.“

Niclas Füllkrug: „Eine etwas höhere Führung zur Pause hätte uns geholfen. Dann hätten wir Costa Rica etwas den Spaß genommen. Nach dem 1:0 hat etwas das weitere Erdrücken gefehlt. Die Gruppenphase haben wir nicht wegen heute nicht überstanden. Gegen Japan hatten wir viele Probleme. Das war der entscheidende Spieltag. Das tut extrem weh, das ist extrem schwierig zu verdauen. Das wird sehr, sehr, sehr lange dauern, das zu verdauen.“

Thomas Müller: „Wir haben sehr viel Aufwand betrieben, die Positionen nicht mehr perfekt gehalten. Wir haben die Disziplin ein bisschen verloren. Wir sind aber die ganze Zeit in der Drangphase gewesen. Der Aufwand, den die Mannschaft betrieben hat, dieses Spiel zu gewinnen, war schon enorm. Es ist für uns unglaublich bitter, dass es Japan gelungen ist, die Spanier zu besiegen. Es ist ein bissel ein Ohnmachtsgefühl. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Das ganze Unglück ist mit dem Ergebnis gegen Japan passiert. Wir können das Spiel von Spanien nicht beeinflussen. Die Enttäuschung ist enorm. Wir hatten nach dem Spiel gegen Spanien ein enorm gutes Gefühl. Es ist eine absolute Katastrophe. Ich weiß auch nicht, wie es weitergeht.“

DFB-Direktor Oliver Bierhoff: „Die Enttäuschung ist natürlich riesig. Wenn man die drei Spiele gesehen hat und das resümiert, hatten wir es selbst in der Hand, in dieser Gruppe zu bestehen. Diese 20 Minuten gegen Japan haben uns viel gekostet. Geschockt, unfassbar, weil wir natürlich schon an die Chance geglaubt haben. Es geht nicht um Fingerzeigen, wer hat hier Schuld. Es zieht sich seit zwei, drei Jahren hin, dass wir Spiele im Griff haben, sie wieder hergeben, den Faden verlieren. Das war am Ende auch in der Gruppe sehen.“ (red, sid, dpa)

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