Am Mittwoch bestreitet die DFB-Elf das erste WM-Spiel gegen Japan. Nicht dabei sein wird Flügelspieler Leroy Sané, der sich eine Verletzung am Knie zugezogen hat. Trainer Hansi Flick muss nun im Zentrum umstellen.
Knieverletzung bei SanéDiese Optionen hat DFB-Trainer Flick jetzt
Vor der Reise nach Katar galt die harmonierende deutsche Offensive, unterstützt durch ein eingespieltes defensives Mittelfeld, als eine Einheit von gehobener internationaler Klasse. Das lag an der herausragenden Herbstform des FC Bayern, der diese beiden Mannschaftsteile in der Theorie besetzen sollte.
Angespielt und mit Pässen bedient von Leon Goretzka und Joshua Kimmich sollten eine Position weiter vorne die Außenspieler Serge Gnabry (rechts) und Leroy Sané (links) unterstützt von dem derzeit formidablen Jamal Musiala auf der zentralen Spielmacherposition für Tore sorgen.
Ganz vorne unterstützt womöglich sogar von dem wieder genesenen Thomas Müller, der auch auf der Mittelstürmerposition, erst recht mit rasanter Rotation mit Gnabry, Musiala und Sané für die entsprechende Strafraumbesetzung mit Abschlussstärke verweisen kann.
Ausfall von Sané schwächt die linke Seite
Doch, nun ja: Aus all dem wird einstweilen nichts. Eine Knieverletzung verhindert den Einsatz von Sané. Das ist insofern bedenklich, als dass damit die Statik der linken Seite der Nationalelf nicht mehr dieselbe ist. Das Problem: Linksverteidiger David Raum fehlt derzeit die Form.
Normalerweise würde er mit Tempoläufen und gefährlichen Flanken eine wichtige Ergänzung zu einem starken Linksaußen sein. Zuletzt im Verein in Leipzig und auch beim abschließenden Test im Oman war er das aber nicht.
Sehr wahrscheinlich ist, dass Bundestrainer Hansi Flick stattdessen sein Juwel Musiala von der Zentral nach links versetzen wird, auf dass er dort die Wucht entfaltet, die wegen Sanés Ausfall und Raums aktueller Schwäche fehlt. Gut möglich ist aber auch, dass Flick anstelle von Raum auf den Freiburger Christian Günter setzt, der im Verein glänzend spielt und dessen Flanken ebenfalls eine ungeheure Wucht entfalten. Allerdings: Günter ist zwar älter, aber deutlich unerfahrener als Raum.
Rückt nun aber Musiala auf die linke Seite, wäre das Zentrum vakant. Zwei Personen kämen für dessen Besetzung in Frage: Thomas Müller oder Ilkay Gündogan. Bekäme Müller den Vorzug, wäre das gleichwohl ein Wagnis, weil er zuletzt lange verletzt war. Entschiede sich Flick für Gündogan, wäre auch das ein Wagnis, weil der bei Manchester City so glänzend spielende Stratege im Dress der Nationalelf zuletzt sehr gehemmt agierte.
Die FC-Bayern-Blockbildungsvariante wäre letztlich die, dass Flick Müller und Gündogan spielen lässt. Müller wäre dann vorne im Zentrum auf Kosten von Kai Havertz gesetzt, dessen Körpersprache in Flicks Kreis zuletzt schwer erklärbar war.