Stimmen zum 91:96 der Basketballer„Es tut weh, dass wir es nicht geschafft haben“

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Wagner nach Aus

Franz Wagner (M.) verließ die Halle enttäuscht.

Berlin – Nachdem die deutsche Basketball-Nationalmannschaft den Einzug ins Halbfinale der Europameisterschaft mit der 91:96-Niederlage gegen Spanien verpasst hatte, gab es Zuspruch für das Team um Kapitän Dennis Schröder. „Geglänzt, gekämpft. Bis zur letzten Sekunde. Respekt für Eure Leistung. Jetzt holt euch die Bronzemedaille!“ twitterte Bundeskanzler Olaf Scholz. Und auch Dirk Nowitzki, der die Partie in Berlin ebenso wie Außenministerin Annalena Baerbock vor Ort verfolgt hatte, tröstete: „Kopf nicht hängen lassen, Jungs! Holt euch Bronze!“

Die spanische „Marca“ dagegen schrieb: „Den Deutschen zitterten am Ende die Handgelenke. Spanien schafft das Unmögliche. In Berlin gibt es keine Mauer, die ihnen widerstehen kann.“

Die Profis der DBB-Auswahl und Coach Gordon Herbert versuchten, die Konzentration schnell auf das Spiel um Platz drei am Sonntag (17.15 Uhr, live und kostenlos bei MagentaSport und im Free-TV bei RTL) zu lenken.

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Gordon Herbert: „Ich habe nie davon gesprochen, dass wir den Titel gewinnen wollen, unser Ziel war immer eine Medaille. Für den Fall, dass wir das Halbfinale gewonnen hätten, hätten wir unser Ziel angepasst. Natürlich sind wir jetzt erst einmal enttäuscht, aber wir werden am Sonntag versuchen, die Medaille zu holen. Ich denke, dieses Turnier kann dem deutschen Basketball helfen, sich zu entwickeln. Es war großartig, im eigenen Land zu spielen und es wäre fantastisch, mit Bronze rauszugehen. Wir haben uns selbst im letzten Viertel ein Loch gegraben, als Spanien die Verteidigung angepasst hat. Sie wissen einfach, wie man gewinnt. Jeder ihrer Spieler steht in einer der besten Ligen der Welt unter Vertrag, entweder in der NBA oder in der spanischen ACB. Das beste Kompliment, das man ihnen machen kann: Sie sind ein echtes Team.“

Starke Quote für RTL

Die deutschen Basketballer haben RTL bei ihrem EM-Halbfinale gegen Spanien erneut eine starke TV-Quote beschert. Bis zu 4,15 Millionen Zuschauer verfolgten die 91:96 (51:46)-Niederlage gegen den Weltmeister am Freitag, wie der Sender mitteilte. Im Schnitt schalteten 3,02 Millionen ein, der Marktanteil lag bei 11,9 Prozent. RTL hatte sich zum Viertelfinale gegen Griechenland mit Rechtehalter MagentaSport geeinigt und war am vergangenen Dienstag in die Live-Berichterstattung eingestiegen. Dort hatten bereits in der Spitze 2,51 Millionen Menschen zugesehen. Am Sonntag (17.15 Uhr) überträgt der Sender auch das Spiel um Bronze gegen Polen. Die Partie läuft ebenfalls live und kostenlos bei MagentaSport. (sid)

Dennis Schröder: „Wir haben uns eine Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen. Im dritten Viertel lagen wir mit acht Punkten vorn. Spanien hat aber im letzten Viertel sehr stark nachgelegt und sehr gut gespielt. Da muss man ihnen auch Kompliment machen. Sie sind eine Top-Mannschaft. Aber dass wir uns mit so einem starken Kaliber messen können, sagt natürlich auch etwas über uns. Unser Ziel war es, eine Medaille zu gewinnen und das verfolgen wir immer noch. Jeder ist motiviert, am Sonntag das Spiel zu gewinnen. In der ersten Halbzeit habe ich viel machen können, aber die spanischen Coaches haben Anpassungen gefunden, mit denen sie mich ein bisschen langsamer gemacht haben. Sie wollten, dass andere scoren. Im Endeffekt haben wir gut gespielt. Ich bin stolz auf die Mannschaft, niemand hat gedacht, dass wir überhaupt im Halbfinale stehen würden und jetzt die Chance haben, eine Medaille zu holen.“

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Johannes Thiemann: „Es tut weh. Klar, die Spanier waren stark, aber wir hätten das Spiel gewinnen können und müssen jetzt erst einmal realisieren, dass wir es nicht geschafft haben. Die Spanier haben eine überragende Verteidigung gespielt und gerade hinten raus haben wir es nicht smart gelöst. Wir hätten einen besseren Job machen können. Wir können stolz sein auf das, was wir erreicht haben, aber natürlich wollen wir jetzt die Medaille auch holen.“

Franz Wagner: „Es tut jetzt gerade weh, aber es gibt viel, das wir aus der Niederlage lernen können und am Sonntag steht uns noch ein wichtiges Spiel bevor. Ich glaube, wir haben nicht genug gepusht, als wir ein bisschen weiter vorne waren. Und dann ist Spanien schnell wieder in seinen Rhythmus gekommen. Sie haben 40 Minuten gut gespielt und wir nicht ganz so lange.“

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