DFB-PokalBayer 04 müht sich gegen Sandhausen – Die Stars müssen es richten

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Leverkusener Jubel nach dem 2:1 durch Abwehrchef Jonathan Tah (2. v. links).

Leverkusener Jubel nach dem 2:1 durch Abwehrchef Jonathan Tah (2. v. links).

Erst nach der Einwechslung von vier Stammspielern kommt Leverkusen zu einem 5:2-Sieg beim Drittligisten SV Sandhausen.

Nach etwa einer Stunde hatte Xabi Alonso genug gesehen. Beim Stand von 2:2 in der Zweitrunden-Pokal-Begegnung beim Drittligisten SV Sandhausen wollte der spanische Startrainer des Bundesliga-Tabellenführers Bayer 04 Leverkusen nicht weiter darauf vertrauen, dass es seine B-Elf schon irgendwie richten würde. Der Coach brachte in Jeremie Frimpong, Granit Xhaka, Florian Wirtz und Alejandro Grimaldo vier der formstärksten Fußballer des Planeten – und sorgte letztlich für die Wende und den mühsamen 5:2 (1:0)-Sieg des Favoriten.

Zuvor hatte Xabi Alonso in Leverkusens Pflichtspiel-Premiere gegen den SV Sandhausen erwartungsgemäß so viele Stammkräfte wie möglich geschont. Acht Profis tauschte der Spanier – nur Edmond Tapsoba, Jonathan Tah und Exequiel Palacios standen bereits beim 2:1 im Bundesliga-Spiel gegen den SC Freiburg in der Startelf.

Bayer 04 Leverkusen mit der stärksten Ersatzbank Europas in Sandhausen

Während sich in Sandhausen auf der vermutlich stärksten Ersatzbank Europas Jeremie Frimpong, Alejandro Grimaldo, Jonas Hofmann, Florian Wirtz, Granit Xhaka und Victor Boniface in Trainingsanzüge hüllten, sollten beim Drittligisten Amine Adli, Nadiem Amiri, Nathan Tella und Adam Hlozek die offensiven Akzente setzen.

Adli verpasste nach 41 Sekunden die sehr frühe Führung, als er aus kurzer Distanz am glänzend parierenden Nikolai Rehnen, einst Keeper des SC Fortuna Köln, scheiterte. Nach zwei im Ansatz gefährlichen Szenen der Gastgeber riss Leverkusen das Spiel an sich und ging nach 21 Minuten verdient in Führung. Weltmeister Palacios verwandelte im Hardtwald einen an Adli verursachten Foulelfmeter – dessen Entstehung aufgrund eines Handspiels des Franzosen allerdings umstritten war. Einen Video-Schiedsrichter, der hätte eingreifen können, gibt es in der 2. Pokalrunde nicht.

SV Sandhausen kommt doppelt gegen Leverkusen zurück

Die zweite Halbzeit begann turbulent: Piero Hincapie war auf seiner linken Seite weit aufgerückt und verhielt sich im Rückwärtsgang chaotisch. So stand nach einem schönen Pass plötzlich Christoph Ehlich frei. Der Außenverteidiger lief bis zur Strafraumkante und ließ Leverkusens Torwart Matej Kovar mit einem strammen Rechtsschuss keine Chance – aus dem Nichts hatte der Außenseiter ausgeglichen und Leverkusen für seine zeitweilige Behäbigkeit bestraft (50.).

Für die Werkself schien es der Wachrüttler zur rechten Zeit. Nur wenige Augenblicke nach dem Ausgleich köpfte Kapitän Tah nach einem Amiri-Freistoß das 2:1 (54.). Allerdings hatte sich die eine Leverkusener Schwäche der vergangenen Wochen bis in den Hardtwald rumgesprochen – die Anfälligkeit nach Standardsituationen. In der 57. Minute wuchtete Yassin Ben Balla eine Ecke per Kopf zum 2:2 ins Tor.

Xabi Alonso wechselt nach abermaligem Ausgleich gleich viermal

Der abermalige Ausgleich veranlasste Xabi Alonso zum prominenten Vierfachwechsel. Leverkusens Spiel wurde offensiver und ideenreicher – allerdings ließ die Werkself defensiv weiter Lücken. Und hatte nach 81 Minuten Glück, dass ein Trikotzupfer Hlozeks im eigenen Strafraum nicht mit einem Strafstoß geahndet wurde.

Wenig später war der Tscheche dann auf der anderen Seite der vorentscheidende Mann. Nach einer Flanke von Grimaldo und einem Kopfball von Adli staubte Holzek zum 3:2 ab (85.). In der 88. Minute brach Frimpong über die rechte Seite durch, seine Flanke fand Adli, der Franzose entdeckte seine Kopfballwucht und traf zum 4:2.

Ein Tanz im Strafraum von Joker Wirtz ermöglichte Adli in der Nachspielzeit den Doppelpack (90.+2) und eine beeindruckende Ausbeute in Sandhausen. Neben den zwei Toren hatte der Flügelstürmer den Elfmeter herausgeholt und das 3:2 ermöglicht.

Patrik Schick fehlt erneut wochenlang

Derweil musste Patrik Schick das Spektakel von Sandhausen vor dem heimischen Fernseher verfolgen. Der Tscheche, eigentlich für einen Pokaleinsatz vorgesehen, hatte sich im Abschlusstraining eine Muskelverletzung zugezogen. Bayer 04 rechnet mit einer dreiwöchigen Pause für den leidgeplagten Angreifer.

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