Erfolge trotz dünner PersonaldeckeBayer 04 schleppt sich in den Winter

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Julian Baumgartlinger (vorne) zog viele Freistöße gegen Hertha.

Sechs Spiele im November, fünf im Oktober. Und bis zu sechs Einsätze für die Nationalmannschaften – insgesamt 17 mögliche Spiele in zwei Monaten. Das Programm der Profis von Bayer 04 in den vergangenen Wochen war enorm. Und in diesem Takt wird es bis Weihnachten weitergehen. Da sagt es einiges über die Personalsituation in der Werkself auf, dass Trainer Peter Bosz am Sonntag beim 0:0 gegen Hertha BSC nur eine seiner fünf Wechselmöglichkeiten nutzte. „Heute war nicht mehr drin“, erklärte der Niederländer, zwar bezogen auf das Spiel gegen defensivstarke Berliner – doch trifft es auch auf die möglichen Einwechslungen zu. Auf der Leverkusener Bank saßen nur zwei Torhüter, drei Verteidiger und ein Nachwuchsspieler. „Es ist offensichtlich, dass wir personell mittlerweile auf der letzten Rille unterwegs sind“, sagte Julian Baumgartlinger, der im eingangs erwähnten Zeitraum 16 Spiele absolvierte.

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Durch die Achillessehnen-Verletzung von Charles Aránguiz ist der Österreicher wieder unverzichtbar im Mittelfeldzentrum geworden. Baumgartlinger nähert sich nach einer schwachen letzten Saison auch wieder der starken Form von vor zwei Jahren. Der Routinier lief am Sonntag über zwölf Kilometer, gewann 73 Prozent seiner Zweikämpfe und zog alle drei Freistöße rund um den Hertha-Strafraum, die in der zweiten Halbzeit für Gefahr sorgten. Baumgartlinger ist ein Paradebeispiel dafür, wie die zweite Garde die aktuelle Erfolgsserie von Bayer 04 trägt. In der Innenverteidigung lastet die Verantwortung in Abwesenheit von Edmond Tapsoba und Sven Bender auf Jonathan Tah und Aleksandar Dragovic. Die B-Lösung gab sich gegen Berlin keine Blöße.

Donnerstag in Nizza

Auf Dauer wird sich Bayer 04 mit solchen Personalengpässen nicht so weit oben in der Tabelle festsetzen können. Zumal die Verletzungsgefahr bei mangelnden Rotations-Möglichkeiten immer weiter steigt, Trainer Bosz hatte schon vor Wochen vor diesem Teufelskreis gewarnt – und Recht behalten. Immerhin könnten vor dem Europa-League-Spiel am Donnerstag in Nizza nur leicht angeschlagene Profis wie Lucas Alario, Nadiem Amiri und Karim Bellarabi zurückkehren. Mit einem Sieg in Südfrankreich könnte Leverkusen den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen. Und somit für weitere englische Wochen im nächsten Jahr sorgen.

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