Während der Länderspielpause meldeten sich einige der Leverkusener Profis zu Wort und sprachen Bedenken über einen Verbleib aus.
Grimaldo, Xhaka, Hradecky und Co.Ungewisse Zukunft von Bayer Leverkusens Führungsspielern

Lukas Hradecky und Granit Xhaka denken beide über einen Abschied nach
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Simon Rolfes, Geschäftsführer Sport bei Vizemeister Bayer Leverkusen, dürfte in den aktuellen Tagen kaum zur Ruhe kommen. Denn trotz vieler Abgänge ist der Anspruch unverändert: Bayer 04 will seinen Status als Topverein in Deutschland und Europa verteidigen. Die anstehenden, historischen Transfererlöse werden dabei helfen, um Profis wie Tah, Wirtz oder Frimpong adäquat ersetzen zu können. Und dennoch ist die Leverkusener Oase nicht so idyllisch, wie sie scheint. Jüngste Äußerungen von Schlüsselspielern wie Granit Xhaka und Kapitän Lukas Hradecky dürften aufhorchen lassen.
Xhaka relativiert seine Aussagen
Xhaka war und ist seit seinem Wechsel vom FC Arsenal einer der wichtigsten Spieler der Leverkusener, der verlängerte Arm des Trainers auf dem Feld. Umso überraschender sind die Spekulationen um einen Wechsel, die der Schweizer selbst befeuerte. Beim Abschiedsspiel seines Bruders Taulant Xhaka vom FC Basel verkündete er, dass „ein Xhaka gehe“ und „der andere bald wieder da sei.“
Im Anschluss versuchte Xhaka, die Wogen zu glätten. Während der vergangenen Länderspielreise mit der Schweiz relativierte er seine Worte: „Ich habe in Basel etwas gezündelt. Ich habe noch drei Jahre Vertrag in Leverkusen. Meine Familie und ich sind glücklich.“ Dennoch bleibt der Nationalkapitän vage: „Ich habe 2019 einen Umbruch beim FC Arsenal erlebt. Das kostet Kraft. Mit Simon Rolfes und Fernando Carro haben wir genug Leute, die die Mannschaft hoffentlich wieder auf ein Top-Niveau heben können. Ob mit mir oder ohne mich, ist eine andere Frage.“
Ich habe 2019 schon einen Umbruch beim FC Arsenal erlebt. Das kostet Kraft. Wir haben genug Leute, die die Mannschaft hoffentlich auf Top-Niveau heben können. Ob mir mir oder ohne mich, ist eine andere Frage.
Ein Wechsel in seine Heimatstadt Basel schließt er vorerst aus, doch auch Klubs wie die AC Mailand sollen ihr Interesse bekundet haben. Ob Bayer 04 einen derart wichtigen Führungsspieler ziehen lässt, bleibt jedoch mehr als fraglich.
Hradecky denkt über Abschied nach
Auch Leverkusens Kapitän und Torwart Lukas Hradecky äußerte sich im Rahmen der Länderspielreise über seine Zukunft. Durch die Verpflichtung des niederländischen Nationaltorwarts Mark Flekken dürften sich die Kräfteverhältnisse im Tor verändern. Hradecky sagte der finnischen Zeitung „Iltalehti“: „Wenn ein Angebot kommt, wo ich weiß, dass ich sicher spiele, werde ich darüber nachdenken. Aber meinen Platz in Leverkusen werde ich nicht einfach hergeben. Mal sehen, ob es ein Hybridmodell gibt.“ Ein klärendes Gespräch zwischen Hradecky und Ten hag ist geplant. Mit Hradecky würde ein weiterer Führungsspieler den Verein verlassen.
Ähnlich ungewiss ist die Lage von Angreifer Patrik Schick. Der Tscheche denkt wohl über einen Wechsel nach, obwohl er unter Ten hag als Sturmspitze gesetzt sein soll. Der neue Leverkusen-Trainer soll Schick gar ein Transferverbot ausgesprochen haben. „Ich habe mir ein Datum gesetzt, bis zu dem ich bereit bin, über einen Wechsel zu entscheiden“, erklärte Schick in einem Interview mit der tschechischen Zeitung „Sport“.
Ein Gespräch mit dem Trainer steht im Rahmen der Sommervorbereitung bevor – ebenso wie eins mit den Mittelfeldspielern Robert Andrich und Jonas Hofmann. Beide wollen dieses erst abwarten, bevor sie ihre Zukunftspläne schmieden.
Grimaldo will nach Spanien
Auch bei Alejandro Grimaldo ist die Lage unklar. Der Spanier betonte mehrfach, dass er gerne in seine Heimat Spanien zurückkehren würde. Die Nachfrage nach dem Linksfuß hält sich allerdings noch in Grenzen. Anders sieht es bei Piero Hincapie aus: Dessen Berater Manuel Sierra erklärte jüngst, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für den nächsten Karriereschritt seines Klienten sei. Hincapie verfügt über eine Ausstiegsklausel von 60 Millionen Euro und wird immer wieder mit Topklubs in Verbindung gebracht.
Noch vor Beginn der Sommervorbereitung, die Bayer Leverkusen in Brasilien verbringen wird, sollen viele der aufgelisteten Personalien geklärt sein. Dann könnten die Verantwortlichen unter der brasilianischen Sonne zumindest etwas durchatmen.