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Fünfmaliger Champions League-SiegerBayer Leverkusen verpflichtet Ex-Madrid-Profi Lucas Vazquez

3 min
Simon Rolfes (l), Lucas Vazquez (m.) und Fernando Carro (r.)

Simon Rolfes (l), Lucas Vazquez (m.) und Fernando Carro (r.)

Bayer Leverkusen legt auf der rechten Abwehrseite nach und verpflichtet mit Lucas Vazquez einen erfahrenen Routinier mit Führungsqualitäten.

Der Umbruch bei Bayer Leverkusen geht weiter. Der Vizemeister hat Rechtsverteidiger Lucas Vazquez verpflichtet. Der 34-Jährige, der zuletzt bei Real Madrid unter Vertrag stand und dort fast seine gesamte Karriere verbrachte, kommt ablösefrei und erhält einen Vertrag bis 2027. Am Montag absolvierte der Allrounder den Medizincheck, tags darauf präsentierte der Klub den Routinier offiziell. 

Simon Rolfes lobt Neuzugang

Nach dem Abgang von Jeremie Frimpong zu Liverpool war Leverkusen gezwungen, die rechte Seite neu zu besetzen. Trainer Erik ten Hag knüpft an das von Vorgänger Xabi Alonso etablierte 3-4-2-1-System an, das gerade auf den Außenpositionen höchste Anforderungen stellt: defensive Stabilität, offensive Durchschlagskraft und die Fähigkeit, in einer Fünferkette mitzuwirken. Vazquez erfüllt genau das Profil und kann als Verteidiger, aber auch als Schienenspieler sowie im zentralen Mittelfeld agieren.

„Mit Vazquez verpflichten wir einen extrem erfahrenen Spieler, der in den zurückliegenden zehn Jahren mit Real Madrid alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gab“, erklärt Bayer 04-Geschäftsführer Sport Simon Rolfes und ergänzt: „Er ist technisch stark, taktisch versiert, ein ausgezeichneter Vorbereiter und Stratege.“

Vazquez dürfte in Konkurrenz zum Brasilianer Arthur treten, dessen bislang schwache Vorstellungen in Vorbereitung, beim 4:0-Erfolg im DFB- Pokal gegen Sonnenhof Großaspach und beim Ligastart gegen Hoffenheim (1:2) dessen Perspektiven erheblich verschlechtert haben dürften. Eine Leihe des 22-jährigen Rechtsverteidigers, für den es mit dem französischen Aufsteiger FC Paris bereits einen Interessenten geben soll, gilt als möglich. Auch Neuzugang Ernest Poku benötigt nach seinem Wechsel aus Alkmaar noch Eingewöhnungszeit, während Nathan Tella bislang eher in offensiveren Rollen Verwendung fand.

Die Verpflichtung des Spaniers hat nicht nur sportliche Gründe. Durch die Abgänge von Ex-Kapitän Lukas Hradecky (AS Monaco), Granit Xhaka (AFC Sunderland) und Jonathan Tah (FC Bayern München) verlor Bayer 04 eine Reihe an wichtigen Führungsspielern. Vazquez soll aufgrund seines Erfahrungsschatzes und Führungsqualitäten eine dieser Rollen in der sich neuformierenden Teamhierarchie annehmen, auf und neben dem Platz. Mit fünf Champions League-Titeln und vier spanischen Meisterschaften weist der 34-Jährige eine außergewöhnliche Vita auf. Hinzu kommen 402 Einsätze für Real Madrid, neun Länderspiele für Spanien und insgesamt 23 gewonnene Titel. Vazquez gilt als verlässlicher, wenn auch unspektakulärer Profi, dessen Wert vor allem in seiner Erfahrung liegt.

„Ich freue mich darauf, meinen Weg bei Bayer Leverkusen fortzusetzen. Bei dem Verein, von dem mir Trainer Xabi Alonso und mein langjähriger Mitspieler Dani Carvajal in Madrid viel erzählt haben“, erklärt Vazquez: „Bayer 04 ist absolut siegorientiert, hungrig und auf höchste Ziele ausgerichtet. Das deckt sich mit meinen Vorstellungen.“

Fernandez-Transfer kurz vor Vollzug

Mit der Verpflichtung des Defensivakteurs hat sich ein Transfer des französischen Rechtsverteidigers Jonathan Clauss zerschlagen. Der 32-Jährige von OGC Nizza hatte sich mit Leverkusen geeinigt, doch laut übereinstimmenden Medienberichten scheiterte ein Transfer an der zu hohen Ablöseforderung für den 14-fachen Nationalspieler. Vazquez hingegen dürfte nicht die letzte Verstärkung bleiben. Die Bayer-Verantwortlichen bemühen sich weiterhin um den argentinischen Mittelfeldspieler Ezequiel Fernandez (Al-Quadsiah FC), wobei der Transfer kurz vor der Finalisierung stehen soll.

Ezequiel Fernandez soll das Mittelfeld vervollständigen

Ezequiel Fernandez soll das Mittelfeld vervollständigen

Auch der französisch-marokkanische Offensivmann Eliesse Ben Seghir (AS Monaco) ist weiterhin ein Kandidat für die Offensive. Dagegen sind weitere Abgänge ebenfalls nicht ausgeschlossen. So soll der FC Arsenal starkes Interesse an Innenverteidiger Piero Hincapie zeigen. Bis Montag hat Leverkusen noch die Gelegenheit, den personellen Umbruch weiter zu forcieren, der an Umfang und Bedeutung für die Werkself bereits jetzt schon außergewöhnlich ist.