Die Vita von Joel Pohjanpalo für Bayer 04 Leverkusen liest sich eigentlich relativ bescheiden: In 42 Einsätzen erzielte der Ex-Stürmer der Werkself 13 Tore, über einen Zeitraum von fast sechs Jahren. Verletzungen bremsten den Stürmer immer wieder aus, viele Leihen folgten. Dennoch entwickelte sich der 29-Jährige trotz geringer Einsatzzeiten während seiner Zeit unterm Bayer-Kreuz zu einem absoluten Fanliebling. Den meisten Bayer-04-Fans dürfte sein Dreierpack gegen den Hamburger SV noch in Erinnerung geblieben sein: Beim Stand von 0:1 für den HSV betrat Joel Pohjanpalo - Rufname „Danger“ - in der 72. Minute den Platz und schoss per Hattrick innerhalb von 15 Minuten die Werkself zum Sieg.

FC Venedig kein Gradmesser für Werkself

Weniger Spaß als Pohjanpalo damals hatten er und seine Teamkollegen vom FC Venedig gegen die Werkself, für die das Spiel der einzige Test vor dem Liga-Auftakt am kommenden Samstag beim FC Augsburg war. Der Tabellenzweite der Serie B war für das Team von Xabi Alonso jedoch nur ein Sparringspartner: Das Team von Venedig-Trainer Paolo Vanoli lief dem Ball hinterher, fand im Spiel mit und gegen den Ball kaum statt und musste die Leverkusener Dominanz über 60 Minuten ertragen. Zumindest gelang durch Marco Olivieri noch der Ehrentreffer, Bayer-Coach Xabi Alonso rotierte jedoch in der zweiten Hälfte die ganze Start-Elf durch und durchbrach die gewohnte Struktur des Leverkusener Spiels. Der FC Venedig war somit auch kein echter Gradmesser für die Werkself.

Stürmer drängt ins Team

Hlozek spielt sich bei Bayer 04 in den Vordergrund

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Patrick Scherer

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Dennoch: Die Winterpause scheint wohl kaum den Spielfluss von Bayer 04 in irgendeiner Art und Weise beeinträchtigt zu haben. Trotz der Abstellungen von drei wichtigen Stammspielern beim Afrika-Cup (Victor Boniface, Edmond Tapsoba, Odilon Kossounou) zeigt sich die Spielweise der Leverkusener unverändert: Dominanz, Ballsicherheit, Kombinationsfußball und Spielfreude spiegeln sich auf dem Platz wider. Sichtlich angetan von der Leistung zeigte sich auch Ex-Bayer-Stürmer Joel Pohjanpalo: „Momentan ist Bayer-04 eine der Top-Mannschaften auf der Welt.“

Im Herbst 2023 war der Finne schon einmal zu Gast in der Bay-Arena, als Zuschauer beim Duell zwischen seinen beiden Ex-Vereinen Bayer Leverkusen und Union Berlin. Nach dem 4:0-Sieg der Leverkusener hatte Pohjanpalo damals das hohe Gegenpressing und die Spielweise der Leverkusener gelobt. „Das letzte Mal war ich hier beim Spiel gegen Union und dort sah es so aus wie heute gegen uns. Ich hoffe, dass sie die Meisterschaft holen und nicht der FC Bayern München. Ich glaube ganz Deutschland steht das erste Mal hinter Leverkusen“, drückt der Finne seinem ehemaligen Klub die Daumen.

Pohjanpalo glaubt an den Titelgewinn von Bayer Leverkusen

Für das direkte Meisterschaftsduell gegen den FC Bayern München sieht der Stürmer das Team von Bayer-04 gut gerüstet: „Die Qualität der individuellen Klasse ist sehr hoch. Der Kader ist groß genug, jeder Spieler überzeugt durch seine Fähigkeiten. Wenn man dann noch etwas Spielglück hat, dann ist alles möglich“, beurteilt der 1,86- Meter-Stürmer. Doch nicht nur die individuelle Klasse im Kader ist für Pohjanpalo ein Argument für den möglichen Meisterschaftsgewinn, sondern auch die Spielweise: „Es ist krass, wie gut der Spielaufbau von Bayer-04 ist. Defensiv verfügen sie über eine starke Kompaktheit.“

Pohjanpalo genießt seine Rückkehr

Die Verbundenheit des Finnen zu seinem ehemaligen Verein ist groß. Noch immer pflegt der 29-Jährige Kontakt zu einigen Spielern und genießt das Feeling, in der BayArena zu spielen: „Es war immer schön für mich, hier zu spielen und wird es immer bleiben. Kontakt habe ich noch mit einigen Spielern, aber am meisten mit Lukáš Hrádecký. Auch der Empfang der Fans ist richtig klasse gewesen vor dem Testspiel.“

Bei einem Titelgewinn von Bayer 04 Leverkusen würde „Danger“ seinem Ex-Verein wohl auch einen Besuch abstatten: „Zum Feiern würde ich auf jeden Fall vorbeikommen“, versprach der Stürmer mit einem Lächeln auf den Lippen.