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Wechsel in die Wüste?So viel Gehalt bieten die Saudis Bayers Granit Xhaka

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Leverkusens Granit Xhaka beim letzten Heimspiel 2024/2025 gegen Borussia Dortmund.

Leverkusens Granit Xhaka beim letzten Heimspiel 2024/2025 gegen Borussia Dortmund.

Granit Xhaka wird vom saudischen Klub Neom SC umworben. Das Gehalt ist für den Spieler verlockend, die Ablösesumme für Bayer 04 hingegen nicht.

Granit Xhaka lässt sich in seinen ersten Einheiten im Trainingslager von Bayer 04 Leverkusen nicht anmerken, dass er sich intensiv mit einem Wechsel beschäftigt. Er gibt auf dem Rasen des Trainingsgeländes von CR Flamengo in Vargem Grande, 40 Autominuten außerhalb vom Zentrum Rio den Janeiros, richtig Gas, lacht mit seinen Teamkollegen, geht als Letzter vom Platz. Die Verantwortlichen der Werkself sind sich sicher, dass der 32-Jährige als Vollprofi seinen Job zu 100 Prozent ausfüllen wird.

Doch Xhaka wird weiter heftig vom saudischen Klub Neom SC umworben. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll der Erstligaaufsteiger dem Schweizer Rekordnationalspieler pro Jahr rund zehn Millionen Euro Nettogehalt bieten – deutlich mehr als er in Leverkusen verdient. Intern hatte Xhaka schon zum Ende der vergangenen Saison signalisiert, dass er bei einem verlockenden Angebot gerne gehen möchte. So ein Angebot liegt nun vor.

Das Problem: Neom hat Leverkusen noch kein Transferangebot unterbreitet. Und dem Vernehmen nach will der Klub, der dem saudischen Staatsfonds PIF gehört, auch nur sechs bis zehn Millionen Euro Ablöse zahlen. Viel zu wenig. Bayer 04 fordert mindestens 20 Millionen. Doch ein Wechsel ist keineswegs vom Tisch. Sollte ein angemessenes Angebot kommen, wird Leverkusen seinem ausgemachten Führungsspieler für die kommende Saison wohl keine Steine in den Weg legen. Sollte die Ablösesumme aber nicht den Vorstellungen des Klubs entsprechen, wird es keinen Transfer geben – das haben die Verantwortlichen Xhaka in einem Gespräch sehr deutlich gemacht.

Keine Deadline für Granit Xhaka

Wann eine endgültige Entscheidung über einen Wechsel fallen wird, ist unklar. „Wir sind in der Phase, in der wir den Kader finaler bauen. Es ist keine Frage, dass Granit eine wichtige Rolle spielt und deswegen ist klar, dass es mit Sicherheit kein Thema ist, was die ganze Transferperiode dauern wird“, hatte Sportgeschäftsführer Simon Rolfes zu Beginn des neuntägigen Trainingslagers in Brasilien am Dienstag gesagt und ergänzt: „Es gibt keine Deadline. Aber wir starten jetzt in die erste Phase der Vorbereitung. Es wird im Kader auch noch grundsätzlich ein paar Veränderungen geben – und Granit ist da ein wichtiger Teil. Von daher wird es mit Sicherheit eine schnellere Entscheidung geben.“

Schon seit Beginn der Sommerpause hatte es immer wieder Gerüchte um einen Wechsel Xhakas gegeben. Granits Vater Ragip Xhaka hatte seinen Sohn bei mehreren Klubs angeboten – teilweise auch ohne das Wissen von Berater Jose Noguera. Zunächst soll der AC Mailand Interesse an einer Verpflichtung des Mittelfeldstrategen gezeigt haben, dann Juventus Turin. Doch zu ernsthaften Verhandlungen mit Bayer 04 kam es bisher nicht. Am Mittwoch berichtete „Sky Sports“ aus England, dass der Erstligaaufsteiger AFC Sunderland auch in den Poker um Xhaka einsteigen will.

Für den Vizemeister bleibt es eine unangenehme Situation, soll Xhaka doch eigentlich als unangefochtener Führungsspieler unter dem neuen Trainer Erik ten Hag den großen Kaderumbruch maßgeblich begleiten.