Transfer-Hin-und-Her bei Bayer LeverkusenDreimal Ja, dreimal Nein – Wechsel von Nadiem Amiri zu Leeds United erneut geplatzt

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Nadiem Amiri spielt seit 2019 bei Bayer Leverkusen. Sein Vertrag läuft 2024 aus – das letzte Jahr in der Werkself könnte er überwiegend auf der Ersatzbank verbringen.

Nadiem Amiri spielt seit 2019 bei Bayer Leverkusen. Sein Vertrag läuft 2024 aus – das letzte Jahr in der Werkself könnte er überwiegend auf der Ersatzbank verbringen.

Der 26-jährige Mittelfeldspieler hat sich dreimal innerhalb weniger Tage gegen einen Wechsel in den Norden Großbritanniens entschieden.

Vielleicht scheint es Nadiem Amiri einfach nur ganz gut in Leverkusen zu gefallen. Am Dienstag war der 26-jährige Mittelfeldspieler wieder auf dem Bayer-Trainingsgelände zu sehen. Obwohl er am Tag zuvor noch in Leeds war. 

Wie der „Kicker“ und andere Medien einstimmig berichten, soll Amiri am Montag (28. August) mit einem Privatjet von Düsseldorf nach Leeds geflogen sein, um einen bereits fertig ausgehandelten Wechsel zu Leeds United perfekt zu machen.

Amiri soll sich die Stadt und das Trainingsgelände von Leeds United angeschaut sowie mit Vereinsverantwortlichen vor Ort gesprochen haben. Am Nachmittag soll der 26-Jährige dann dem britischen Klub abgesagt haben. Zum dritten Mal. Innerhalb weniger Tage.

Zu Anfang der vergangenen Woche hat Leeds United zum ersten Mal offiziell Interesse an dem Mittelfeldspieler von Bayer 04 Leverkusen bekundet, wo er noch bis 2024 unter Vertrag steht. Zuvor gab es bereits stockende Verhandlungen mit Olympique Marseille – das Angebot des britischen Klubs kam jedoch dazwischen, es erfüllte die Ablösevorstellungen aus Leverkusen. Der Deal war da schon eigentlich so gut wie in trockenen Tüchern. 

Viele Hypothesen zu Nadiem Amiris geplatzten Leeds-Wechsel

Damit begann das Transfer-Hin-und-Her um Nadiem Amiri: Am Mittwoch sagte er Leeds United zum ersten Mal ab – die Absage revidierte er am Donnerstag dann doch wieder. Freitag sagte der 26-Jährige dann erneut ab. Die Privatjet-Reise nach Leeds am Montag sollte dazu dienen, den Wechsel doch noch zu vollziehen. Allerdings flog Amiri am Abend wieder zurück nach Deutschland.

Es könnte sein, dass die Aussicht, mehr als eine Saison in der zweiten englischen Liga zu spielen, Nadiem Amiri zögern und mehrfach haben absagen lassen. Leeds United ist kürzlich aus der Premier League abgestiegen. Die Saison ist in der Championship nicht gut angelaufen, nach vier Spieltagen kommt der Traditionsclub nur auf fünf Punkte (ein Sieg, zwei Unentschieden, eine Niederlage) und Platz 13 in der Tabelle. Auch wenn noch einige Spiele bevorstehen – die Perspektive auf einen Aufstieg in dieser Saison ist nicht wirklich vielversprechend.

Ein weiterer Grund, weshalb Amiri sich gegen Großbritannien entschieden hat, könnte die in den kommenden zwei Wochen erwartete Geburt seines ersten Kindes sein.

Amiri schlägt dennoch einen lukrativen Deal bei Leeds United aus: Einen Vertrag mit einer Laufzeit von vier Jahren. Wenn dem Klub der Aufstieg gelingt, bekommt der 26-Jährige eine Gehaltserhöhung. Wodurch er dann auch mehr verdient hätte als in Leverkusen.

Nadiem Amiri droht bei Bayer Leverkusen eine Saison ohne Spielpraxis

Bayer Leverkusen hätte von Leeds United schätzungsweise noch rund 6 Millionen Euro Ablöse erhalten. Amiri wurde 2019 für rund 9 Millionen Euro von TSG 1899 Hoffenheim verpflichtet. Die Erwartungen konnte er jedoch nie erfüllen. Deshalb wollte der Klub ihn auch ziehen lassen.

Das war auch Amiris eigener Wunsch, vor allem, weil er auch mehr Spielzeit wünscht. Im Kader der Werkself spielt der Mittelfeldspieler unter Cheftrainer Xabi Alonso nämlich keine größere Rolle mehr. In Leeds hätte Nadiem Amiri deutlich mehr Spiele auf dem Platz verbringen können, als auf der Ersatzbank – wie zuletzt beim Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach.

Nach aktuellem Stand ist dies allerdings die Perspektive, die dem Mittelfeldspieler mit dem bis 2024 laufenden Vertrag bei der Werkself bleibt. Sofern nicht doch noch eine Einigung mit Leeds United zustande kommt – oder mit einem anderen Verein. Viel Zeit bis zum Ende des Transferzeitraums am 1. September bleibt dafür jedoch nicht.

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