Nach den Spielen gegen Kopenhagen und Eindhoven steht Leverkusen mit nur zwei Punkten da.
Champions LeagueBayer 04 holt enttäuschendes 1:1 gegen Eindhoven

Enttäuschung bei Leverkusens Kapitän Alejandro Grimaldo
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Die Europäische Fußball-Union, kurz Uefa, meinte es eigentlich gut mit Bayer 04. Die Ansetzungen zum Auftakt in die neue Saison der Champions League konnte man durchaus als gnädig bezeichnen. Doch Leverkusen nutzte diese Vorlage nicht. Dem 2:2 beim FC Kopenhagen am ersten Spieltag folgte am Mittwochabend ein enttäuschendes 1:1 gegen die PSV Eindhoven. Der neue Coach Kasper Hjulmand bleibt damit auch im fünften Spiel ohne Niederlage, zwei Punkte nach zwei Spielen in der Königsklasse sind mit Blick aufs Restprogramm aber viel zu wenig.
Der durch den Kaderumbruch ohnehin so große Jugendwahn bei Bayer 04 wurde vor dem Anpfiff zwangsweise noch vergrößert. Neben Patrik Schick (29), der mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel bis mindestens Mitte Oktober fehlen wird, fielen kurzfristig auch Kapitän Robert Andrich (31) und Lucas Vázquez (34) mit muskulären Problemen aus. Dafür setzte Hjulmand gegen Eindhoven auf die Frischlinge Axel Tape (18), Ernest Poku (21) und Christian Kofane (19). Und die drei Jungspunde machten ihre Sache im ersten Durchgang sehr gut.
Frühes Abseitstor von Ivan Perisic
Tape war allerdings früh mit dem Videoassistenten im Bunde. Eindhovens Ex-Bundesligaprofi Ivan Perisic köpfte nach nur vier Minuten eine Flanke ins kurze Eck zum vermeintlichen 1:0 der Gäste, wurde dabei von Tape sträflich ziehen gelassen. Der Kroate stand allerdings hauchdünn im Abseits, und so korrigierte Alen Borosak vor dem Bildschirm mit der halbautomatischen Abseitserkennung die Entscheidung von Schiedsrichter Glenn Nyberg.
Bayer 04 ließ auch in der Folge ein paar Räume für den niederländischen Meister, die das Team von Bayers Ex-Coach Peter Bosz nur unzureichend nutzte. Leverkusen war die bessere Mannschaft in der ersten Hälfte. Nach Vorarbeit von Poku traf Alejandro Grimaldo aus spitzem Winkel den Pfosten, kurz später war es Poku, der mit schönem Dribbling an seinem Gegenspieler vorbeizog, aber einen eher brotlosen Abschluss aufs kurze Eck wählte. Dieser Versuch war ebenso kein Problem für die Leverkusener Leihgabe im PSV-Tor, Matej Kovar, wie der Schuss von Malik Tillman nach schöner Vorarbeit von Alejandro Grimaldo. Tillman und Grimaldo waren häufig in die Angriffsversuche der Leverkusener involviert. Der Beitrag des Spaniers war allerdings zuträglicher fürs Bayer-Spiel als der des ehemaligen Eindhoveners. Tillman wirkte erneut zu gedankenlahm, ließ sich von verunglückten Aktionen immer mehr herunterziehen.
Christian Kofane erzielt das 1:0
Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren viel mehr vom Spiel, Eindhoven wurde ab und mal im Ansatz gefährlich, wenn Dennis Man seine Füße im Spiel hatte. Ansonsten bemühte sich Bayer mit immer mehr Nachdruck, die Führung zu erzielen, was schließlich unter gütiger Mithilfe der PSV gelang. Wieder einmal war Strippenzieher Grimaldo der Initiator, indem er einen feinen Ball auf Außen zu Poku spielte, der Sommerzugang scheiterte zwar mit seinem Torschuss, doch im Anschluss verdaddelten Jerdy Schouten und Amando Obispo in Slapstickmanier den Ball im eigenen Strafraum, Kofane schaute Kovar aus und schob locker zum 1:0 (65.) ein.
Wie wenig Stabilität die Leverkusener nach holprigem Saisonstart und dem Umbruch mit 13 Zugängen hat, zeigte sich dann in der Folge. Das 1:0 brachte nicht die gewünschte Sicherheit. Eindhoven fand weniger als zehn Minuten später zurück ins Spiel. Mit einfachsten Mitteln spielte die Bosz-Elf die rechte Abwehrseite Bayers aus. Guus Til bediente Ismael Saibari, der den Ball ins lange Eck zum 1:1 (72.) schlenzte. Es war ein Wirkungstreffer für die Werkself. Eindhoven war plötzlich oben auf, bei den Leverkusenern gingen die Köpfe nach unten. Eigentlich waren die Gäste nun näher am Siegtreffer, doch in der Nachspielzeit hatte Grimaldo die riesige Chance auf das 2:1, fand seinen Meister aber in Kovar.
Bundesliga-Heimspiel gegen Union Berlin
Zwei Punkte nach zwei Partien sind besonders mit Blick auf die kommenden Aufgaben sehr mau, denn die heißen Paris St. Germain, Benfica Lissabon und Manchester City. Doch zunächst geht es für Bayer darum, mit einem positiven Gefühl und einer guten Positionierung in der Bundesliga in die Länderspielphase zu gehen. Dazu ist am Samstag gegen Union Berlin in der Bay-Arena (15.30 Uhr, DAZN und Sky) ein Sieg Pflicht.