LeverkusenBayer 04 feiert seinen besten Schützen – das Eigentor

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Kevin Volland (links) und das Bayer-Team feiern den 2:0-Sieg.

Leverkusen – Die Mission Moskau war für die Profis von Bayer 04 Leverkusen erst am Mittwochnachmittag beendet. Um 15.30 Uhr landete der Tross auf dem Flughafen Köln-Bonn, danach ging es zum Erholen nach Hause. Nichts Ungewohntes für die Spieler von Trainer Peter Bosz, die in normalen Wochen mittwochs stets ihren Ruhetag nach einer anstrengenden Einheit am Tag zuvor haben. Sie werden ihn dringend brauche, denn schon am Freitag Mittag werden sie wieder im Flugzeug sitzen. Auf der Reise zum Spitzenspiel der Bundesliga gegen den FC Bayern München.

Fantasie vom Sieg über Juventus

Die Laune im Lager des Werksklubs hat einen neuen Saison-Höchstwert erreicht. Der 2:0-Sieg im kalten Moskau garantiert Platz drei in der Champions-League-Gruppe D und damit die Teilnahme an der ersten K.o.-Runde der Europa League im Februar 2020. Theoretisch ist sogar noch der zweite Platz und der Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse möglich. Dazu müsste Bayer 04 am 11. Dezember allerdings die bereits als Gruppensieger feststehende Mannschaft von Juventus Turin schlagen und Moskau bei Atletico Madrid mindestens ein Unentschieden gelingen. „Nach drei Spieltagen waren wir für die meisten schon ausgeschieden. Aber wir haben immer an uns geglaubt. Wir haben eine tolle Moral gezeigt“, sagte der starke Torhüter Lukas Hradecky, dessen Patzer im Hinspiel gegen Moskau zur 1:2-Heimniederlage und vermeintlich schon zum Ende aller Hoffnungen in der Königsklasse geführt hatte.

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Sven Bender erzielt das 2:0.

In Moskau war wieder der zuverlässigste Torelieferant dieser Saison für Bayer 04 aktiv: das Eigentor. Bereits zum siebten Mal in 19 Pflichtspielen jubelte die Werkself in dieser Saison über einen Treffer, den ein Kollege im Trikot der anderen Mannschaft erzielt hatte. Nur Kevin Volland, der auch siebenmal traf, kann als aktiver Schütze von Bayer 04 mithalten. „Das ist sicherlich kurios, das habe ich in der Häufung auch noch nicht erlebt“, sagt Geschäftsführer Rudi Völler, schließt sich aber der offiziellen Deutung des Trainer Peter Bosz an, der Eigentore des Gegners als natürliche Folge seiner Lehre vom Offensivfußball bezeichnet, der Gegner nah vor dem eigenen Tor zu unkontrollierten Handlungen zwingt. Diesmal passierte das Rifat Schemaletdinow, der den Werksklub in der elften Minute in Führung brachte.

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Das 2:0 durch Lars Bender (54.) war dagegen eine unumstrittene Eigenleistung, wie sie von Innenverteidigern selten zu sehen ist, eine Mischung aus Handlungsschnelligkeit und Präzisionsschuss in den entlegenen Torwinkel. „Das war Lewandowski-like“, lobte Rudi Völler in Anspielung auf die Qualitäten des Bayern-Torjägers, mit denen sich Sven Bender am Samstag ab 18.30 Uhr in der Münchner Allianz-Arena persönlich befassen muss. In der Bundesliga verfügt Bayer 04 über weniger Gewissheiten als in der Champions League. Durch die Punkteverschwendung beim 1:1 gegen Freiburg ist das Team auf Platz neun abgerutscht. Der Abstand auf Rang vier beträgt zwar nur drei Punkte, aber das würde bei einer Niederlage gegen die derzeit beste Mannschaft der Liga nicht so bleiben.

Trainer Peter Bosz ahnt, dass eine Leistungssteigerung erforderlich sein wird: „Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit dem Ergebnis, aber wir haben heute nicht unseren besten Fußball gespielt, hatten zu Beginn zu viele Ballverluste. Da müssen wir uns noch verbessern.“

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