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Kommentar zum Bayer-GegnerMartin Kind, die Abrissbirne von Hannover 96

Lesezeit 2 Minuten
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Martin Kind

  1. Für Martin Kind ist der Abstieg von Hannover 96 schon besiegelt.
  2. Die jüngsten Aussagen des Präsidenten sind ein Offenbarungseid für den Klubchef.
  3. Am Sonntagabend spielt Bayer 04 bei Hannover 96.

Köln – Die Mannschaft sei „kaputt, schlecht zusammengestellt und gescheitert“, polterte Martin Kind. Er habe sich dafür entschieden, „dass wir erneut den direkten Wiederaufstieg erreichen wollen“. Mit dieser Aussage in der „Neuen Presse“ vom Mittwoch hat sich der – gelinde formuliert – streitbare Präsident von Hannover 96 einmal mehr selbst übertroffen.

Von höchster Stelle kam zehn Spieltage vor Saisonende quasi der Befehl zum Einstellen der Rettungsarbeiten an einem brennenden Gebäude, in dem noch Personen vermutet werden. Natürlich hatte das 1:5 in Stuttgart nicht viel Hoffnung auf ein erfolgreiches Löschen der Flammen gemacht. Doch eine solche Kapitulation in der tiefen, aber nicht aussichtslosen Krise, der Relegationsplatz ist fünf Punkte entfernt, ist ein Offenbarungseid des Vorsitzenden, der sich selbst und den Klub gern als ein und dasselbe sieht und deshalb auch Deutschlands größter Gegner der 50+1-Regel ist.

Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen am Sonntagabend

Die Versuche von Trainer Thomas Doll („Die Mannschaft lebt noch“) und Manager Horst Heldt („Es ist nicht richtig, zehn Spieltage vor Saisonende praktisch schon aufzugeben“), das Gebilde aufrecht zu erhalten, wirken zunehmend verzweifelt. Gerade angesichts einer Abrissbirne als Präsidenten, der Profis rauspickt und sie als unbrauchbar abstempelt („Mit Spielern wie Walace, die nicht bereit sind, alles zu investieren, brauchen wir auch nicht zu planen.“)

Am Sonntag (18 Uhr) tritt nun Bayer 04 Leverkusen bei dem Klub an, der sich seit Wochen selbst zerlegt. Alles andere als ein sehr deutlicher Sieg für die Werkself wäre eine Überraschung. Und darin liegt wohl auch die größere Gefahr als in den tief verborgenen Qualitäten des Gegners.