Saison-EinzelkritikBayers Offensiv-Stars stechen heraus – Verteidiger schwächeln

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Bayer 04 beendete die Bundesliga-Saison auf Tabellenplatz drei. Vor allem dank Patrik Schick (l.) und Florian Wirtz (r.)

Leverkusen – Hinter Bayer 04 liegt eine Bundesliga-Saison, die trotz des Verletzungspechs auf Platz drei und mit der Champions-League-Qualifikation endete. Wir haben den Profis der Werkself ein Bundesliga-Zeugnis ausgestellt – samt Durchschnittsnoten unserer Einzelkritiken. Stärkster Leverkusener war demnach Florian Wirtz.

Lukas Hradecky (32 Jahre/32 Spiele/Durchschnittsnote 3,03)

In seiner Rolle als Kapitän geht der Finne auf. Leistete sich kaum Patzer. Das Spiel mit dem Fuß bleibt seine Schwachstelle. Auf der Linie stark: Wehrte 119 Torschüsse ab, ist damit die Nummer drei der Liga. Hradecky wird seinen Vertrag bald verlängern.

Jeremie Frimpong (21/25/3,12)

Die Qualität des siebtschnellsten Spielers der Saison (36,07 km/h) liegt auf dem rechten Flügel, wo er viele Tore einleitete. Sobald der Gegner drückte, wackelte der Niederländer häufig.

Timothy Fosu-Mensah (24/6/4,25)

Frimpongs Ersatzmann muss nach den vielen Verletzungen erst noch beweisen, dass er Bayer 04 weiterhelfen kann.

Edmond Tapsoba (23/22/3,38)

Eine Bänderverletzung und der Afrika-Cup sorgten für fehlenden Rhythmus. Gegen Saisonende fand der elegante Innenverteidiger aus Burkina Faso zurück zu gewohnter Sicherheit.

Jonathan Tah (26/33/3,24)

Seit Saisonbeginn der neue Abwehrchef. Füllte diese Rolle trotz einiger Aussetzer gut aus und entwickelte sich nach längerer Stagnation weiter. Seine 2882 Liga-Minuten sind Bestwert im Team. Hat die viertbeste Passquote der Liga (91,81 Prozent), und liegt bei den Kopfbällen mit 125 gewonnenen Duellen auf Platz acht.

Odilon Kossounou (21/27/3,57)

Wurde aufgrund Tapsobas Verletzung m Sommer ins kalte Wasser geworfen. Zeigte sich rustikal im Zweikampf, aber mit taktischen Mängeln. Am Saisonende als Not-Rechtsverteidiger überfordert.

Piero Hincapie (20/27/3,25)

Brauchte kaum Eingewöhnungszeit und ist sowohl als Innenverteidiger als auch links in der Viererkette ein stabilisierender Faktor. Der Ecuadorianer überzeugte mit viel Ruhe und einem guten Stellungsspiel. Hat das Potenzial zum Topspieler.

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Mitchel Bakker (21/25/3,88)

Der Niederländer ist robust, schnell und kann gut flanken. Leider bringen den Linksverteidiger seine Stärken zu der Einschätzung, dass er seine Gegner immer irgendwie stoppen kann. Gerade in der Rückrunde war er ein Sicherheitsrisiko.

Daley Sinkgraven (26/12/4,37)

Ist im Ranking von Bayers niederländischen Außenverteidigern die Nummer vier. Seoane setzte nur in Ausnahmefällen auf ihn. Abschiedskandidat.

Exequiel Palacios (23/23/3,25)

Der laufstärkste Leverkusener (12,13 km im Schnitt) spielte eine ordentliche Saison, hielt defensiv oft die Fäden zusammen. Könnte noch mehr Mut im Spiel nach vorne entwickeln.

Kerem Demirbay (28/29/3,17)

Hatte einige bemerkenswert gute Phasen als Sechser. Ein Saisontor ist für den Rekordtransfer aber zu wenig.

Charles Aránguiz (33/26/2,93)

Spielte immer, wenn sein Körper es ihm erlaubte. Bindeglied zwischen den Mannschaftsteilen, ein unermüdlicher Arbeiter.

Robert Andrich (27/26/2,98)

Ließ einer Roten Karte viele wichtige Tore folgen. Nach seiner Verpflichtung von Union sofort Führungsspieler. Aus Bayers Stammelf nicht wegzudenken.

Nadiem Amiri (25/13/3,90)

Wechselte nach einer schwachen Hinrunde auf Leihbasis nach Genua, wird in Italien absteigen und zurückkehren  – aber nicht auf Dauer.

Florian Wirtz (19/24/2,60)

Leverkusens sagenhafter Teenager spielte bis zu seinem Kreuzbandriss eine brillante Saison als Dreh- und Angelpunkt der Offensive. Sollte irgendwann am Jahresende zurückkehren.

Moussa Diaby (22/32/3,14)

Der Franzose war zwischenzeitlich der letzte verbliebener Angreifer mit Torgefahr. Wirkte in der Rückrunde überspielt, kam dennoch auf starke 26 Scorerpunkte. Könnte den Klub bei einem entsprechenden Angebot wohl verlassen.

Amine Adli (22/25/3,58)

Kam aus der zweiten französischen Liga und brauchte Zeit zur Eingewöhnung. Bekam viele Einsätze, vergab viele Chancen. Als es gut lief, kam die Muskelverletzung beim Länderspiel.

Paulinho (21/24/3,34)

Der Brasilianer wartet weiter auf seinen Durchbruch. Arbeitete viel, brauchte aber besondere Tage, um seine Chancen in Tore umzusetzen. Könnte Bayer 04 verlassen.

Karim Bellarabi (32/16/2,89)

Mit seiner Schnelligkeit  immer ein belebendes Element. Ist aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit aber nur noch als Teilzeitkraft eingeplant.

Sardar Azmoun (27/9/3,33)

Kam mit körperlichen Defiziten. Als diese überwunden waren, überzeugte der Iraner vor allem als hängende Spitze. Hoffnungsträger für die nächste Saison.

Patrik Schick (26/27/2,68)

Gnadenlos im Abschluss, brauchte für seine 24 Tore nur 89 Abschlüsse. Ist ein mitspielender Stürmer und in der Weltklasse seiner Zunft angekommen. Bayer will den Tschechen halten.

Lucas Alario (29/27/3,06)

Als Joker und Schick-Ersatz ist der Stürmer eine Bereicherung des Kaders. Der Argentinier würde aber gerne mehr spielen und möchte deshalb wechseln.

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