Niederländer vor Absprung?Alonso-Liebling Frimpong könnte von Ausstiegsklausel Gebrauch machen

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Leverkusens Jeremie Frimpong jubelt nach seinem Tor in Frankfurt.

Leverkusens Jeremie Frimpong jubelt nach seinem Tor in Frankfurt.

Jeremie Frimpong könnte Bayer Leverkusen trotz Vertrages bis 2028 dank Ausstiegsklausel verlassen. Interessenten sind unter anderem FC Bayern, Manchester City und Real Madrid.

Fernando Carro hatte schon unmittelbar nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft die Illusion zerstört, Leverkusen könne nun mit Geld um sich schmeißen. Der Bayer-04-Geschäftsführer sagte der spanischen Zeitung AS: „Wir sind ein Verein, der jedes Jahr einen großen Verkauf tätigen muss, um die Neuverpflichtungen zu refinanzieren. Wir werden wahrscheinlich einen großen Verkauf tätigen. Und damit können wir zwei oder drei Neuverpflichtungen finanzieren.“

Seither wird spekuliert, wer denn dieser große Verkauf sein könnte. Fest steht: Florian Wirtz (21) wird es nicht sein. Das hatte sein Vater und Berater Hans Wirtz schon Anfang März dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt: „Florian hat Vertrag bis 2027 in Leverkusen. Das wird auch grob die Zeitspanne sein, die er noch in Leverkusen verbringen wird. Was dann wann passiert, darauf gibt es keine Antwort. Man sollte die nächsten beiden Jahre abwarten, dann werden wir sehen, wohin der Weg führt.“

Gerüchte rankten sich daraufhin vor allem um einen Abgang von Nationalspielerkollege Jonathan Tah, dessen Vertrag noch bis 2025 läuft. Nach Bayers Klubphilosophie bedeutet das: Vertrag verlängern oder Tah verkaufen, um noch eine Ablösesumme zu generieren. Der 28 Jahre alte Innenverteidiger wird vom FC Bayern umworben, sein großer Traum - wie er immer wieder betont - ist aber eigentlich die englische Premier League.

Vertrag im Oktober bis 2028 verlängert

Am wahrscheinlichsten ist derzeit allerdings der Verkauf eines anderen Akteurs: Jeremie Frimpong. Der Niederländer hatte zwar erst im vergangenen Oktober seinen Vertrag bis 2028 verlängert, doch der Kontrakt beinhaltet eine Ausstiegsklausel, die sich rund um 40 Millionen Euro bewegt. Ein Betrag, den einige große Klubs für die Dienste des flinken Flügelspielers ohne Probleme bezahlen würden. Nun berichtete die „SportBild“ , dass Frimpong dazu tendieren solle, die Werkself im Sommer zu verlassen. Als mögliche Abnehmer für den 23-Jährigen sind vom FC Bayern über Manchester City bis zu Real Madrid alle Klubs mit Rang und Namen dabei.

Auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeigers“ wollte sich Trainer Xabi Alonso aber nicht zum möglichen Abgang von einem seiner Schlüsselspieler äußern: „Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Wir sind fokussiert auf die kommenden zehn Tage. Danach werden wir Zeit haben. Bis jetzt haben wir noch nicht gesprochen.“

Dass Alonso den Niederländer sehr gerne auch in der kommenden Spielzeit mit dem Kreuz auf der Brust sehen möchte, machte er aber sehr deutlich. „Nicht nur in diesem Jahr, seit ich hier bin, ist Jeremie für uns und für mich ein wichtiger Spieler. Er hat uns sehr geholfen“, sagt der Trainer. „Er ist ein toller Typ. Seine Persönlichkeit bringt viel Freude in die Kabine.“

In der laufenden Saison kam Frimpong in 44 Spielen zum Einsatz, schoss als rechter Flügelspieler in der Fünferkette - oder eine Reihe davor - 14 Tore und bereitete zwölf weitere direkt vor. Alonso betont, dass Frimpong sich in diesem Jahr großartig weiterentwickelt habe. „Man muss ihm diese Freude lassen, aber ihm auch helfen, reifer zu werden. Nicht nur als Fußballspieler, sondern auch als Profi hat er sich toll weiterentwickelt“, erklärt Alonso und setzt dann zu einer echten Lobeshymne an: „Auf der Fußballbühne ist er so besonders. Man findet nicht viele Jeremie Frimpongs auf der Welt. Für uns ist er ein sehr besonderer Spieler in unserem System. Unser System ist wie maßgeschneidert für ihn. Wir brauchen ihn in besonderen Situationen. Deshalb ist er für uns ein sehr wichtiger Spieler.“

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