Boom im FrauenfußballDFB-Präsident Neuendorf: „Können wir gar nicht auffangen“

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Neuendorf podium

DFB-Präsident Bernd Neuendorf

Düsseldorf – Der Boom im Frauen- und Mädchenfußball stellt den Deutschen Fußball-Bund vor ungeahnte Probleme. „Wir registrieren nach der EM einen Zulauf bei Mädchen und Frauen, aber wir können ihn gar nicht auffangen“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf am Mittwoch auf dem Sportbusinesskongress SpoBis.

„Wir haben einfach zu wenig Plätze und Kapazitäten, um die Flut an Neuanmeldungen zu bedienen“, erklärte Neuendorf: „Deshalb haben wir die Situation, dass Kinder und Jugendliche - gerade in Ballungsräumen - abgewiesen werden.“ Dann müsse man sich aber „nicht wundern, wenn man irgendwann Probleme in der Spitze bekommt“, sagte Neuendorf: „Deshalb ist das Thema Infrastruktur ein großes, dass wir angehen und mit der Politik besprechen müssen.“ 

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Und auch auf der Zuschauerseite ist der Boom im Frauenfußball spürbar. Die Torhüterin Stina Johannes etwa war bei ihrem letzten bundesligaspiel begeistert: „Ich hatte zwischenzeitlich Gänsehaut“, sagte sie. Denn bei der Partie ihres Vereins Eintracht Frankfurt gegen die Fußballerinnen des FC Bayern war ordentlich was los. Über 23 000 Fans jubelten den Frauen auf dem Platz zu. Eine so hohe Zuschauerzahl ist ein Rekord. Der bisherige Rekord lag bei etwa 12 500 Fans.

Frankfurt Bayern

Frankfurts Torhüterin Stina Johannes (l-r), Bayerns Carolin Simon, Frankfurts Tanja Pawollek, Frankfurts Sophia Kleinherne, Frankfurts Sjoeke Nüsken und Bayerns Lina Magull auf dem Feld.

Das große Interesse hat mit dem Erfolg des Frauen-Teams bei der vergangenen Europameisterschaft zu tun. Dort wurden die Deutschen Zweite. Die EM wirkt sich aber nicht nur auf die Bundesliga aus.

Die Profi-Fußballerinnen hoffen, dass das so bleibt. „Uns ist klar, jetzt müssen wir hartnäckig sein, nachhaltig dranbleiben“, sagte die deutsche Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. (oke, dpa) 

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