Unangebrachter VergleichEngländer sorgt nach Sieg gegen Deutschen für Skandal bei Darts-WM

Lesezeit 2 Minuten
Scott Williams bei seiner Partie gegen den deutschen Martin Schindler bei der Darts-WM in London.

Scott Williams (l.) bei seiner Partie gegen Martin Schindler bei der Darts-WM in London.

Die Atmosphäre im Alexandra Palace war am Mittwochabend aufgeheizt. Auch der deutsche Profi Martin Schindler äußert sich. 

Der englische Dartsprofi Scott Williams hat nach seinem Drittrundensieg gegen den Deutschen Martin Schindler für einen Skandal bei der Darts-WM in London gesorgt.

„Das Spiel war unglaublich für den neutralen Fan. Ich hatte die Zuschauer nie auf meiner Seite“, sagte Williams nach dem dramatischen 4:3-Sieg bei Sky Sports – und fügte noch hinzu: „Ich weiß, dass wir zwei Weltkriege und eine Weltmeisterschaft gewonnen haben. Aber hier waren so viele Deutsche. Alles, was ich hören konnte, waren diese Jungs. Oh, was für ein Spiel!“

Dartsprofi spricht nach Sieg gegen Deutschen von Weltkriegen

Der Shitstorm im Netz folgte prompt, und auch der übertragende Sender sah sich nach der geschmacklosen Anspielung dazu genötigt, darauf zu reagieren. Die Sky Sports-Moderatorin Anna Woolhouse entschuldigte sich nach dem Interview für die Verwendung „beleidigender Sprache“.

Martin Schindler jubelt während seiner Partie gegen Scott Williams. Am Ende unterlag der Deutsche dem Briten.

Martin Schindler jubelt während seiner Partie gegen Scott Williams. Am Ende unterlag der Deutsche dem Briten.

Die Atmosphäre im Alexandra Palace war aufgeheizt. „Ich nehme es den englischen Fans nicht übel. Dass die für ihren Landsmann sind, wenn ein Engländer gegen einen Deutschen spielt, ist eine ganz normale Sache. Das ist in Deutschland nicht anders“, sagte Schindler laut ntv zu der Partie gegen Williams.

Darts-WM: Aufgeheizte Stimmung im Alexandra Palace

Zum Verhalten seines Widersachers sagte er: „Ich habe mir persönlich immer gesagt, dass ich die Fans nicht dazu ermutigen will, immer mehr zu buhen und zu pfeifen. Scott Williams hat das heute gemacht.“

Williams selbst bat später in den sozialen Medien um Entschuldigung: „Was ich vorhin auf der Bühne gesagt habe, war ein bisschen dumm“, schrieb der Engländer auf X.

„Was ich vorhin auf der Bühne gesagt habe, war ein bisschen dumm“

„Ich liebe die Menschen, das Essen und die Hallen! Was ich gesagt habe, war im Eifer des Gefechts nach einem harten Spiel gegen Martin“, führte der Brite aus. „Ich entschuldige mich vielmals!“ „Es war nicht beabsichtigt, die Gefühle von irgendjemandem zu verletzen, und ich entschuldige mich vielmals“.

Im Achtelfinale trifft Williams nun auf den Sieger des Duells zwischen dem Australier Damon Heta und Berry van Peer (Niederlande). Zumindest dann, wenn sein verbaler Fehlgriff nicht noch ein Nachspiel für den 33-Jährigen haben sollte.

Nicht die erste Weltkriegsanspielung bei der Darts-WM

Das Thema Weltkrieg war unterdessen bei der Darts-WM bereits vor Williams Äußerungen aufgekommen. Als der Niederländer Jermaine Wattimena nach seinem Auftaktsieg in der Pressekonferenz zum nächsten Gegner gefragt wurde, erzählte er von „Luke Hitler“. Sein tatsächlicher Gegner war: Martin Schindler. (das/sid)

KStA abonnieren