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EM in der SchweizDFB-Elf auf Kurs Viertelfinale: Knapper Sieg über Dänemark

3 min
Lea Schüller bejubelt ihr Tor zum 2:1.

Lea Schüller bejubelt ihr Tor zum 2:1. 

In Gedanken an die verletzte Kapitänin ging Deutschland ins zweite EM-Gruppenspiel. Die Däninnen machten es der DFB-Elf nicht leicht.

Große Freude bei den DFB-Fußballerinnen: Bei der Europameisterschaft in der Schweiz sind sie auch ohne die verletzte Kapitänin Giulia Gwinn auf Viertelfinal-Kurs. Deutschland gewann das zweite Gruppenspiel in einem Kraftakt mit 2:1 (0:1) gegen Dänemark. 

„Das war eine starke Teamleistung“, sagte Torschützin Lea Schüller in der ARD. Dabei mussten sie und ihre Mannschaftskolleginnen mächtig um den Sieg kämpfen und gleich zwei wichtige Entscheidungen des Video-Referees vor der Pause gegen sich verkraften. „Man darf sich durch so etwas einfach nicht beirren lassen“, sagte Schüller.

VAR-Ärger für deutsches Team

Vor 34.165 Zuschauern im ausverkauften St. Jakob-Park - darunter mit rund 17.000 Deutschen so viele wie nie bei einem Spiel im Ausland - musste Deutschland eine schwierige erste Hälfte überstehen. „Es waren zwei Nackenschläge, eigentlich drei Nackenschläge“, sagte Coach Wück. Er rechne seinem Team aber hoch an, wie es zurückgekommen ist. „Das war ein Mentalitätssieg. Das war genau das, was eine deutsche Mannschaft immer ausgezeichnet hat.“

Nach der Knieverletzung und dem Turnier-Aus von Gwinn führte erstmals die Wolfsburgerin Janina Minge als Spielführerin das Nationalteam auf den Rasen. Für Gwinn lief wie erwartet die 21 Jahre alte Carlotta Wamser als Rechtsverteidigerin auf. 

Mit Armbändchen erinnerten die deutschen Spielerinnen an ihre verletzte Kapitänin Giulia Gwinn.

Mit Armbändchen erinnerten die deutschen Spielerinnen an ihre verletzte Kapitänin Giulia Gwinn.

Die deutschen Frauen hielten Gwinns Trikot beim Teamfoto in die Kameras und alle trugen auch ein weißes Armbändchen mit der Aufschrift „GG7“. Auf den Rängen hielten Fans Spruchbänder hoch wie: „Wir zusammen für Giuli - gute Besserung.“ Wück berichtete, dass Gwinn dem Team vor der Partie noch eine besondere Botschaft geschickt und versprochen habe, dass sie nun der größte Fan der DFB-Auswahl sei. 

Der 26 Jahre alte Bayern-Star ist derzeit noch in München zu Behandlungen. Gwinn will aber zur letzten Vorrundenpartie gegen Schweden am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Zürich als moralische Unterstützung dabei sein. 

Gwinn nur noch als Fan dabei

Vier Tage nach dem anfangs mühsamen 2:0-Auftaktsieg gegen Polen starteten die DFB-Frauen zunächst druckvoll. Elisa Senß räumte im Mittelfeld vieles ab, dabei verpasste sie auch Amalie Vangsgaard eine blutige Nase. Der erste Torjubel verstummte dann schnell wieder: Der Videobeweis zeigte, dass Nüsken beim Schuss der erneut starken Klara Bühl (18.) im Abseits stand. 

Nicht Dänemarks gefürchteter Topstar Pernille Harder vom FC Bayern, sondern Vangsgaard erwischte dann das deutsche Team eiskalt: Janni Thomsen tanzte die deutsche Abwehr aus, dann schloss Vangsgaard ganz stark und schwierig für Torhüterin Ann-Katrin Berger ab - 0:1 (26.).

Schüller trifft zum Sieg

Der Rückstand machte das Wück-Team doch etwas fahrig. Ein Handspiel von Frederikke Thögersen schien dann zu helfen. Nach minutenlangem VAR-Check entschied Schiedsrichterin Catarina Campos (Portugal) aber, dass die Aktion außerhalb des Strafraums war. Dabei stand Nüsken schon bereit, um die Elfmeterspezialistin Gwinn zu vertreten.

Auch Bühls Schussversuche wurden ständig abgeblockt. So gingen die DFB-Frauen mit einem Rückstand gegen die EM-Zweiten von 2017, die ihr erstes Vorrundenspiel gegen Schweden verloren hatten, in die Kabine. 

Der nächste Videobeweis fiel dann zugunsten des Wück-Teams aus: Katrine Veje hatte Linda Dallmann zu Fall gebracht. Dieses Mal durfte Nüsken am Elfmeterpunkt ran und verwandelte sicher. Kurze Zeit später glänzte die umtriebige Jule Brand dann mit einem Assist - und die bis dahin eher unauffällige Schüller machte das umjubelte 2:1. (dpa)