In Deutschland wird noch über eine mögliche Olympia-Bewerbung für 2036, 2040 oder 2044 diskutiert. Ein starker Konkurrent ist da schon weiter. Katar will nach der Fußball-WM nun das Ringe-Event.
SportpolitikKonkurrenz für Deutschland: Katar will Olympia 2036

Das Emirat am Golf will Olympia-Gastgeber werden.
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Die deutschen Olympia-Planer müssen sich für eine mögliche Bewerbung um die Sommerspiele 2036 auf einen starken Konkurrenten einstellen. Katar hat seine Ambitionen auf die Ausrichtung der Sommerspiele in elf Jahren in der Hauptstadt Doha bekräftigt und die Beteiligung am Auswahlprozess durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) bestätigt.
„Wir glauben an die verbindende Kraft des Sports – an seine Fähigkeit, Brücken zwischen Kulturen zu schlagen, junge Menschen zu inspirieren und gesellschaftliche Potenziale zu entfalten“, wurde Scheich Joaan bin Hamad Al Thani, Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees Katars, von der staatlichen Nachrichtenagentur QNA zitiert.
Die Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele sei „Ausdruck einer nationalen Vision, die Sport als Motor für Entwicklung und Friedensförderung versteht“, hieß es weiter. Ähnlich hatte sich Katar auch schon als in Deutschland hochumstrittener Gastgeber der Fußball-WM 2022 positioniert.
Deutsche Entscheidung erst 2026
In Deutschland haben Berlin mit dem Partner Leipzig, Hamburg, München und die Region Rhein-Ruhr Interesse an einer Bewerbung bekundet. Eine Entscheidung über eine Kandidatur für 2036, 2040 oder 2044 soll bis spätestens zum Herbst 2026 getroffen sein.
Die Konkurrenz für 2036 ist aber schon jetzt groß. Der ehemalige IOC-Chef Thomas Bach sprach von einer zweistelligen Bewerberzahl. Vor allem Indien und eben Katar werden als Favoriten für die nächste Vergabe gehandelt, auch Indonesien, die Türkei und Saudi-Arabien haben Olympia-Pläne. Ägypten und Südafrika könnten mit ersten Spielen auf dem afrikanischen Kontinent locken.

Im Lusail Stadion fand 2022 das Endspiel der Fußball-WM statt.
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Katar wäre der erste Olympia-Gastgeber in der arabischen Welt. Man werde „ein neues Kapitel in der olympischen Geschichte aufschlagen: ein arabisches Gastgebermodell, das Diversität, Offenheit und nachhaltiges Erbe verkörpert“, hieß es aus dem Emirat.
2028 finden die nächsten Sommerspiele in Los Angeles statt, 2032 ist das australische Brisbane der Gastgeber. In Deutschland fand Olympia zuletzt 1972 in München statt, 1936 war Berlin Schauplatz der von den Nationalsozialisten instrumentalisierten Spiele. (dpa)