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Eishockey-NationalmannschaftTorfestival auch ohne Stützle: DEB siegt zum WM-Auftakt

Lesezeit 3 Minuten
Die Eishockey-Nationalmannschaft startete erfolgreich in die WM.

Die Eishockey-Nationalmannschaft startete erfolgreich in die WM.

Zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Dänemark und Schweden gelingt gegen Aufsteiger Ungarn ein Pflichtsieg. Am Sonntag wartet der nächste machbare Gegner auf den WM-Zweiten von 2023.

Auch ohne den noch fehlenden NHL-Star Tim Stützle hat die deutsche Nationalmannschaft bei der Eishockey-Weltmeisterschaft einen perfekten Auftakt erwischt. Im dänischen Herning setzte sich der WM-Zweite von 2023 gegen Außenseiter Ungarn souverän mit 6:1 (2:0, 2:0, 2:1) durch. Für das Team von Bundestrainer Harold Kreis war es im Kampf um das Viertelfinale der erwartete und erhoffte Auftaktsieg. „Es war sehr, sehr ordentlich“, sagte Moritz Seider. „Wir haben nicht viel zugelassen. 6:1 ist ein sehr ordentliches Ergebnis.“

Nach seiner WM-Zusage wird Top-Stürmer Stützle auch das zweite Match an diesem Sonntag (16.20 Uhr/ProSieben und Magentasport) gegen Kasachstan verpassen. Mit einem Einsatz des Angreifers von den Ottawa Senators rechnet der Deutsche Eishockey-Bund am Dienstag gegen Norwegen.

Deutschland schnell überlegen

Gegen Aufsteiger Ungarn reichte es für die deutsche Mannschaft allerdings problemlos auch ohne den 23 Jahre alten Weltklasse-Stürmer. Die von Seider angeführte Mannschaft übernahm schnell die Kontrolle über die Partie. Der 24 Jahre alte NHL-Star von den Detroit Red Wings ist der jüngste Kapitän seit Alois Schloder, der 1971 noch ein Jahr jünger war. „Wir haben die richtige Wahl getroffen“, sagte Bundestrainer Kreis über den Verteidiger.

Dominik Kahun erzielte den ersten deutschen Treffer bei der WM in Dänemark und Schweden.

Dominik Kahun erzielte den ersten deutschen Treffer bei der WM in Dänemark und Schweden.

Die Überlegenheit nutzte Deutschland vor nur 6.184 Zuschauern nach elf Minuten zur verdienten Führung. Justin Schütz lief auf das ungarische Tor zu, passte zu Dominik Kahun, der problemlos zum 1:0 traf. Der 29-Jährige erzielte auch beim letzten WM-Aufeinandertreffen gegen Ungarn vor zwei Jahren beim 7:2 einen Treffer. „Natürlich ist es schön zu treffen, aber man brauchte jeden in der Mannschaft, der die Tore schießt. Das ist für den weiteren Verlauf sehr wichtig“, sagte Kahun.

Kommender NHL-Profi erhöht bei WM-Debüt

Den Schwung nahm die DEB-Auswahl mit. Sechs Minuten nach dem ersten WM-Erfolgserlebnis erhöhte Joshua Samanski. Der Stürmer verwandelte eine perfekte Vorlage des überzeugenden NHL-Stürmers Lukas Reichel (Chicago Blackhawks) bei seinem WM-Debüt zum 2:0. Samanski wird in der kommenden Saison ebenfalls in Nordamerika spielen. Der 23-Jährige wechselt zu den Edmonton Oilers um Superstar Leon Draisaitl.

Die Ungarn kamen im ersten Abschnitt nur selten vor das Tor von NHL-Keeper Philipp Grubauer. Im zweiten Drittel musste der Goalie von den Seattle Kraken zumindest einige Mal seine Klasse zeigen. Die deutsche Mannschaft spielte gegen den Außenseiter rund fünf Minuten zu passiv. 

Deutschland in Torlaune

Das Kreis-Team reagierte allerdings schnell. Reichel verpasste nach Zuspiel von Seider frei stehend das 3:0 (24.). Dies besorgte nur wenig später eigentlich Yasin Ehliz. Die Schiedsrichter erkannten nach minutenlanger Überprüfung den Treffer aber wegen angeblicher Behinderung des ungarischen Keepers nicht an (25.). Regulär waren dann aber die Tore von Lukas Kälble von den Adler Mannheim (35.) und Frederik Tiffels (40.). Der Berliner schloss einen schönen Angriff nach erneut gutem Zuspiel von Reichel zum 4:0 ab.

Die deutsche Mannschaft war trotz der klaren Führung weiter hungrig. Alexander Ehl, der in der kommenden Saison bei den Adler Mannheim spielen wird, vollendete den nächsten gut vorgetragenen Angriff aus kurzer Distanz zum 5:0 (45.). Das 1:5 der Ungarn durch Gergo Ambrus (49.) schmälerte den guten Auftritt der Nationalmannschaft nicht mehr. Kahun sorgte mit seinem zweiten Treffer für den 6:1-Endstand (60.). „Ich bin sehr stolz, dass wir das heute so durchgezogen haben“, erklärte Doppeltorschütze Kahun. (dpa)