Julija Putinzewa erlebte auf dem heiligen Rasen von Wimbledon einen Alptraum. Sie hatte sogar später Tränen in den Augen.
Eklat in WimbledonTennisspielerin während Spiel von Stalker belästigt – Turnierleitung schreitet ein

Julija Putinzewa konnte sich in Wimbledon kaum konzentrieren, weil ein Fan sie irritierte.
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Stalker-Drama in Wimbledon: Julija Putinzewas deutliche Niederlage sorgt für Aufsehen beim Grand-Slam-Turnier in London, denn die Umstände sind bizarr und irritierend. Aus Angst vor einem vermeintlich „verrückten“ und „gefährlichen“ Fan hat die Tennisspielerin ihr Auftaktmatch in Wimbledon 0:6, 0:6 verloren.
Die Kasachin wandte sich am Montag im ersten Satz bei einem Seitenwechsel auf Platz 15 plötzlich an den Schiedsrichter und flehte darum, den Zuschauer von der Anlage zu verweisen. Der Mann könne „ein Messer“ haben, so ihre Befürchtung.
Stalker in Wimbledon: Julija Putinzewa fleht Schiedsrichter an
Putinzewa äußerte ihre Sorgen beim Stand von 0:3. „Können Sie ihn rausbringen? Ich spiele nicht weiter, wenn er die Anlage nicht verlässt. Diese Leute sind gefährlich, sie sind verrückt“, sagte die Nummer 33 der Weltrangliste nach Angaben der BBC. Putinzewa zeigte in einen Zuschauerblock und beschrieb den Mann. Nach Angaben des Veranstalters habe die Security die Angelegenheit daraufhin „geklärt“.
Putinzewas Gegnerin Amanda Anisimova (USA) sagte nach dem Match, der Mann habe vermutlich „etwas gesagt, als sie gerade aufschlagen wollte“ und fügte anschließend an: „Ich bin sicher, dass wir gut beschützt werden.“ Putinzewa spielte erst mit Verzögerung weiter, hatte später Tränen in den Augen und gewann in 45 Minuten kein einziges Spiel. Nach dem Match äußerte sie sich nicht.
Stalker irritiert Tennisspielerin im Wimbledon
Das Geschehen weckte Erinnerungen an den Fall der Britin Emma Raducanu, die seit Monaten von einem Stalker belästigt wird. Wie mehrere britische Medien übereinstimmend berichteten, hat der Mann, gegen den bereits eine einstweilige Verfügung verhängt wurde, auch versucht, an Tickets für Wimbledon zu kommen. Demnach habe das Sicherheitssystem des All England Clubs die Beantragung der Karten für das Rasen-Highlight jedoch verhindert.
Ein Stalking-Vorfall beim WTA-Turnier in Dubai hatte Raducanu im Februar stark emotional belastet. Die US-Open-Siegerin von 2021 war bei ihrer Zweitrundenpartie in Tränen ausgebrochen und hatte sich zwischenzeitlich hinter dem Schiedsrichterstuhl versteckt. Ein Mann wurde in der Folge aufgrund eines „fixierten Verhaltens“ von der Zuschauertribüne entfernt. Sie habe kaum atmen können, sagte Raducanu später. (mbr/sid)