Der 30-Jährige ist auf dem Weg nach München, um den Medizincheck zu absolvieren.
Transfer zu Bayern angeblich perfektHarry Kane wohl auf dem Weg nach München
Von Robin Albers
Lesezeit 4 Minuten
Harry Kane soll laut Medienberichten zukünftig für den FC Bayern auflaufen. (Archivbild)
Copyright: Pan Yulong/XinHua/dpa
Der FC Bayern hat sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge mit Tottenham Hotspur auf einen Transfer von Starstürmer Harry Kane geeinigt. Der Londoner Club soll am Mittwoch ein Angebot von umgerechnet mehr als 100 Millionen Euro inklusive möglicher Boni akzeptiert haben. Zuerst berichtete am Donnerstag „The Athletic“, das Sportportal der „New York Times“, über den Durchbruch in den Transfer-Verhandlungen der beiden Vereine – unter Berufung auf deutsche Quellen.
Die finale Entscheidung steht allerdings noch aus – denn der 30-jährige Stürmer, der sich offenbar auf dem Weg nach München befindet, muss erst noch den Medizincheck absolvieren.
Der Pay-TV-Sender „Sky“ hatte zunächst berichtet, dass Kane noch zögern soll, einem Wechsel tatsächlich zuzustimmen. Die Chancen würden demnach bei „50/50“ liegen.
Einen Tag später scheinen die Zweifel des Briten indes beseitigt. Wie „The Athletic“ und „Sky“ berichten, soll der 30-Jährige dem Wechsel zugestimmt haben und einen Vertrag über vier Jahre unterzeichnen. Angeblich stehe auch schon fest, welche Trikotnummer der Stürmer bekommen soll – die Nummer 9.
Sollte der Wechsel rechtzeitig zustande kommen, könnte Harry Kane schon im Supercup-Finale gegen RB Leipzig am samstag (12..82023) für die Bayern auflaufen.
Gründe für die Zweifel von Kane sollen rein finanzieller Natur gewesen sein, heißt es bei der „Bild“. Dabei ginge es um Berater-Honorare und Bonuszahlungen, die dem Briten noch bei Tottenham zustünden.
FC Bayern: Verhandlungen über Kane-Transfer seit Juni
Die Verhandlungen zwischen den beiden Vereinen laufen bereits seit Ende Juni. Die Spurs haben in der Zeit drei schwere Ablöseangebote aus München abgelehnt. Zuletzt drängte Harry Kane darauf, dass sich Tottenham und der FC Bayern noch möglichst vor dem Start der Premiere League am kommenden Wochenende einigen.
Das soll nun geschehen sein. Auch Kane selbst habe sich mit den Münchenern einigen können, heißt es. Laut „The Athletic“ soll der englische Stürmer ein Jahresgehalt von rund 30 Millionen Euro in Bayern bekommen – etwa 55.000 Euro pro Woche. Mehr als das Doppelte, als ihm Tottenham zahlt.
Eine Verpflichtung beim FC Bayern würde sich nicht nur finanziell für den 30-Jährigen lohnen: Nach dem Weggang von Robert Lewandowski zum FC Barcelona im Sommer 2022 würde Harry Kane eine der größten Baustellen im Münchener Kader schließen. Er wäre nicht nur Topverdiener, sondern in der Mannschaftshierarchie neben dem verletzten Manuel Neuer, Thomas Müller und Joshua Kimmich einen wichtigen Platz einnehmen.
Harry Kane ist Englands Rekordtorschütze – aber noch ohne Titel mit Tottenham
Das dürfte einer der Hauptgründe sein, die Harry Kane zu einem Wechsel motivieren. Denn der Kapitän der englischen Nationalmannschaft konnte noch keinen Titel mit Tottenham holen, obwohl er schon seit 2004 bei dem Londoner Club spielt. Die Spurs beendeten die vergangene Premier-League-Saison nur auf Platz acht.
Trotz 30 Toren und damit der torreichsten Saison in der Karriere von Harry Kane – nur ManCity-Stürmer Erling Haaland war mit 36 Toren besser. Tottenham konnte sich damit für keinen internationalen Wettbewerb qualifizieren – anders als der FC Bayern, für den die Champions League ansteht.
Ange Postecoglou, Tottenhams neuer Trainer, könnte einer der Gründe sein, die Harry Kane zögern lassen.
Copyright: Henry Nicholls/AFP
Harry Kane könnte für die Münchener entscheidend sein, wenn es um Titel geht. Denn der 30-Jährige ist ein Torgarant und Englands Rekordtorschütze. In der Premier League wurde er 2016, 2017 und 2021 Torschützenkönig, wie auch bei der WM 2018. In der ewigen Liste der Premier-League-Torschützen liegt er mit 213 Toren hinter Alan Shearer (260) auf Platz zwei.
Der Wechsel nach München wäre der teuerste Zugang in der Vereinsgeschichte der Bayern und auch gleichzeitig der teuerste Einkauf in der sechszigjährigen Geschichte der Bundesliga. Bislang war das der Franzose Lucas Hernández, den die Münchener 2019 für 80 Millionen Euro von Atlético Madrid verpflichteten. Der Linksverteidiger wurde in diesem Sommer aber für angeblich rund 50 Millionen Euro inklusive Boni an Paris Saint-Germain abgegeben. (rxa mit dpa)