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„Ein Ausfall muss zu verkraften sein“Fortuna Köln will im Sommer den Kader verbreitern

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Der Verbleib von Stipe Batarilo ist aktuell noch offen

Der Verbleib von Stipe Batarilo ist noch offen.

Viele der Profis von Fortuna Köln werden auch in der Saison 25/26 im Kölner Süden anzutreffen sein. Die Kaderbreite soll sich aber verbessern.

Es herrscht Betrieb bei Regionalligist Fortuna Köln. Nicht auf dem Platz, infolge des Rückzugs des KFC Uerdingen genoss der Südstadtklub ein spielfreies Wochenende. Dafür wird im Hintergrund umso emsiger gearbeitet. Fortuna Köln, derzeit im ruhigen Fahrwasser des oberen Tabellenmittelfelds der Regionalliga West unterwegs, beginnt mit dem Feintuning für die Zukunft, die möglichst bald nicht mehr in der Regionalliga stattfinden soll.

Verbleib von Stanilewicz, Batarilo und Eze noch offen

„Wenn uns Stützen wegbrechen, ist die Breite des Kaders zu klein. Als Julius Biada, Joshua Eze oder Adrian Stanilewicz ausfielen, war es mit unserer Herrlichkeit vorbei“, erklärt Präsident Hanns-Jörg Westendorf nüchtern. Die Fortuna zeigte – wenn alle fit waren - , starke Leistungen. Ein Klassenunterschied zwischen beispielsweise dem MSV Duisburg oder Drittligist Alemannia Aachen war in den direkten Duellen kaum zu erkennen. Und doch konnte die Fortuna die Ausfälle nicht adäquat kompensieren. Zwar durften junge, talentierte Spieler ihr Können unter Beweis stellen, aber es fehlte an Erfahrung.

Trainer und Sportdirektor in Personalunion ist Matthias Mink. Er „habe in den vergangenen Wochen bereits gute Gespräche geführt“, sagt er. Doch auch bei Fortuna gilt: Spieler, die den Unterschied machen, wissen in der Regel, dass sie Optionen haben, besonders nach einer starken Saison. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Interessen auf die Fortuna zukommen und sich nach potenziellen Neuzugängen umhören werden.

Doch das Gerüst für die kommende Saison steht. Vor allem in der Defensive ist Kontinuität das Gebot. Kapitän Dominik Ernst ebenso wie das Innenverteidiger-Duo aus Seymour Fünger und Max Fischer haben einen gültigen Vertrag für die nächste Spielzeit. Linksverteidiger Robin Afamefuna ebenfalls. Torhüter Lennart Winkler entwickelte sich durch die Verletzung von Felix Buer zur neuen Nummer eins. Sein Vertrag ist ebenfalls für die Spielzeit 25/26 gültig.

Im Angriff haben Arnold Budimbu und Julius Biada ein gültiges Arbeitspapier für die nächste Saison, genauso wie Stürmer Hendrik Mittelstädt. Die Planungen dürften sich daher verstärkt auf das Mittelfeldzentrum und die offensive Breite legen, denn dort gibt es größere Fragezeichen. Die Verträge von Adrian Stanilewicz und Joshua Eze laufen aus, zwei Spieler, die das Spiel lenken, strukturieren – und deren Fehlen zuletzt schmerzlich auffiel. Auch auf den offensiven Außen droht Substanzverlust: Stipe Batarilo, ein Spieler mit Alleinstellungsmerkmal, könnte gehen. Einer, der den Unterschied macht.

Neuzugänge sind erforderlich

„Sein Verlust wäre schmerzhaft, aber wir konnten schon viele schmerzhafte Abgänge auffangen. Die Spieler wissen allerdings auch, was sie bei Fortuna haben. Das weiß auch Stipe“, erklärt Westendorf. Auch Batarilos Teamkollege Henri Matter spielte sich im offensiven Mittelfeld fest, aber auch der Vertrag des 23-Jährigen läuft aus. „Wir müssen schauen, wie viel Geld wir haben. Erfahrungsgemäß werden sich die Gespräche nicht nur mit den Spielern, aber auch mit potenziellen Neuzugängen in die nächsten zwei Monate ziehen“, sagt der Präsident.

Es wird Neuzugänge bei der Fortuna geben müssen, sollten die Südstädter in Richtung Dritte Liga schielen und den Aufstiegskampf erneut annehmen. „Es ist nicht einfach, Spieler zu holen, bei denen das Gesamtpaket stimmt. Einerseits muss er dich weiterbringen, andererseits muss er finanziell stemmbar sein“, beschreibt Westendorf die verzwickte Situation. Im Optimalfall sollen die Neuzugänge beides haben: Hohe, spielerische Qualität, gleichzeitig aber auch die Fähigkeit, die Kaderbreite zu verbessern und den Konkurrenzkampf zu befeuern. „Ein Ausfall von einem Spieler muss zu verkraften sein,“ urteilt Westendorf. Denn es soll nicht wieder an der Kaderdichte scheitern.