Frauen-WMDeutschland muss gegen Südkorea gewinnen – Abwehrchefin kehrt zurück

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30. Juli 2023: Die Nationalspielerinnen Laura Freigang, Melanie Leupolz, Lena Oberdorf, Svenja Huth, Chantal Hagel und Sara Däbritz (v. l.) wärmen sich vor dem Spiel gegen Kolumbien auf.

Melanie Leupolz (2. v. l.) und Chantal Hagel (2. v. r.) beim Aufwärmen vor der Niederlage gegen Kolumbien. Ein Sieg gegen die Südkoreanerinnen sei Anspruch der DFB-Frauen, so die beiden Nationalspielerinnen bei einer Pressekonferenz vorab.

Melanie Leupolz und Chantal Hagel erklärten bei einer Pressekonferenz, dass die DFB-Frauen ein klares Ziel bei der WM haben: den Titelgewinn. Deshalb sei der notwendige Sieg gegen Südkorea auch Anspruch der Nationalmannschaft.

Für Nationalspielerin Melanie Leupolz ist die internationale Konkurrenz bei der Weltmeisterschaft in Australien spürbar härter geworden.

„Der Frauenfußball hat sich so entwickelt in den letzten Jahren. Früher gab’s ja gefühlt nur Deutschland. Wir haben einen EM-Titel nach dem anderen gewonnen und mittlerweile ist es eben nicht mehr so einfach“, sagte die 29-Jährige vom FC Chelsea bei einer DFB-Pressekonferenz in Wyong am Dienstag (1. August).

Dies habe mit der steigenden Qualität der anderen Nationen zu tun. „Das macht das Ganze natürlich auch interessanter. Aber natürlich erhoffen wir uns den nächsten Titel für Deutschland“, sagte Leupolz. Die DFB-Spielerinnen hatten den dritten WM-Triumph nach 2003 und 2007 als Ziel ausgegeben.

Leupolz: „Der Druck ist da, das haben wir uns selbst zuzuschreiben“

Die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg steht nach der 1:2-Niederlage gegen Kolumbien nun im dritten Gruppenspiel gegen Südkorea am Donnerstag (12.00 Uhr MESZ/ZDF) in Brisbane unter Erfolgszwang. Um ins Achtelfinale einzuziehen, müssen die Nationalspielerinnen gewinnen.

Der Druck sei laut Melanie Leupolz da – das habe sich die Mannschaft auch selbst zuzuschreiben. Aber: „Stand jetzt ist die Stimmung nach wie vor gut im Team. Wir haben das Spiel abgehakt und wussten, dass einiges noch nicht gut war, aber manches auch gar nicht so schlecht“, sagte Leupolz, die zuletzt ihren Platz im Mittelfeld wieder an die Wolfsburgerin Lena Oberdorf abtreten musste.

Melanie Leupolz (r.) und Chantal Hagel bei einer DFB-Pressekonferenz in Wyong (Australien) vor dem Spiel gegen Südkorea.

Melanie Leupolz (r.) und Chantal Hagel bei einer DFB-Pressekonferenz in Wyong (Australien) vor dem Spiel gegen Südkorea.

Leupolz erwarte „ein relativ schweres Spiel“ gegen das vom früheren Frankfurter Bundesliga-Coach Colin Bell trainierte Südkorea. Die DFB-Frauen erwarten laut Leupolz „sehr spielstarkes“, „technisch versiertes“, aber auch „relativ kleines“ südkoreanisches Team. Kopfballstärke könne deshalb entscheidend sein, meint die Nationalspielerin. Die Südkoreanerinnen konnten bislang allerdings in der Gruppe H noch keine Punkte holen. 

Außenverteidigerin Chantal Hagel (bisher TSG Hoffenheim/künftig VfL Wolfsburg) betonte bei der DFB-Pressekonferenz, dass es ein Sieg gegen Südkorea auch der Anspruch der Mannschaft sei. „Wir versuchen, den Druck einfach in Energie umzumünzen, damit wir da gut in unser Spiel hineinkommen.“ Es gehe darum, mit der „nötigen Überzeugung und Mut vors Tor zu spielen – und dann konsequent zu sein“.

Linksverteidigerin Rauch wieder auf dem Weg der Besserung

Ob es im Vergleich zum enttäuschenden zweiten Gruppenspiel zu personellen Veränderungen kommen wird, ließ Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bislang nicht durchblicken. Sollten die DFB-Frauen tatsächlich gegen Südkorea auf die von Melanie Leupolz angedeutete Kopfballstärke setzen, dürfte das für eine Nominierung von Lea Schüller als zweite Spitze neben Kapitänin Alexandra Popp sprechen. In diesem Fall müsste wohl die zuletzt schwächelnde Lina Magull Platz machen.

Sicher fehlen wird Innenverteidigerin Sara Doorsoun wegen einer Muskelblessur im Oberschenkel. Wieder fit für die Partie gegen Südkorea sind Abwehrchefin Marina Hegering und Mittelfeldspielerin Sydney Lohmann, wie Co-Trainerin Britta Carlson bereits zuvor gesagt hatte. Felicitas Rauch könnte nach einer Knieverstauchung ebenfalls bald wieder zurückkehren: Die Linksverteidigerin absolvierte am Dienstag ein lockeres Lauftraining. „Sie ist auf einem guten Weg“, sagte eine DFB-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. (rxa mit dpa/SID)

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