Der FC Augsburg gibt Sandro Wagner den ersten Trainerjob in der Bundesliga. Dieser will Erfolg haben, aber kein Zampano sein. Zum Thema Druck hat er eine kuriose Wahrnehmung.
Fußball-BundesligaAugsburg-Coach Wagner zwischen Demut und Vorfreude: „Geil“

Sandro Wagner will seine erste Trainerstation in der Bundesliga demütig angehen.
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Sandro Wagner verzichtet zum Start in den ersten Trainerjob der Bundesliga beim FC Augsburg auf kühne Vorgaben und Ziele. Er hoffe zwar, dass es „nach oben“ gehe, sagte der 37-Jährige bei seiner Vorstellung. Einen konkreten Tabellenplatz nannte er nicht. „Ich hatte noch kein Fußball-Training mit der Mannschaft, noch kein Spiel als Bundesliga-Trainer an der Seitenlinie. Ich wäre ein bisschen doof, wenn ich es jetzt so raushauen würde“, sagte er.
Der ehemalige Profi und zuletzt Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft war vom FCA als Nachfolger von Jess Thorup verpflichtet worden. Er unterschrieb bei den Schwaben einen Vertrag bis Ende Juni 2028.
Trainerjob in Augsburg für Wagner „eine Riesenaufgabe“
Obwohl Wagner als Spieler und danach als TV-Experte oft mit klaren Aussagen auffiel, sieht er sich nun vor allem als Trainer-Novize und nicht als großen Zampano. „Ich bin sehr demütig, auch wenn man das nicht denken würde“, schilderte er. „Ich sehe den FCA als Riesenchance und freu mich unfassbar, hier Trainer zu sein. Ich sage zu Hause oft: Es ist schon geil, Trainer beim FCA zu sein. Das erfüllt mich mit Stolz.“ Wagner sagte, es gebe nur 18 Trainer in der Bundesliga. „Und einer davon kann ich sein, das ist eine Riesenaufgabe.“

In der Augsburger Arena will Sandro Wagner für Begeisterung sorgen.
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Die Augsburger wollen mit dem neuen Coach attraktiveren Fußball spielen als zuletzt; in der vergangenen Saison sprang Tabellenplatz zwölf heraus - dabei wäre aber noch deutlich mehr möglich gewesen. In Wagner - und auch das neue Manager-Team um Sportdirektor Benjamin Weber und Ex-Coach Manuel Baum - setzt der FCA große Hoffnungen.
Druck? Welcher Druck?
Drück spüre Wagner aber deswegen nicht, wie er behauptete. „Es ist gut, wenn man ein Spürorgan nicht hat, und das habe ich bei Druck“, schilderte der frühere Profi unter anderem des FC Bayern. „Ich spüre wirklich nur den Druck, den ich mir selber mache. Das war schon als Spieler so. Den mache ich mir maximal. Ich glaube, ich mache mir den hundertmal mehr, als er von außen sein könnte.“
Ein paar graue Haare habe er ohnehin schon, flachste der neue Coach und zwinkerte Geschäftsführer Michael Ströll zu. „Ich hoffe, dass ich am Ende der Saison nicht komplett weiß bin wie Schweini.“ Sein früherer Teamkollege Bastian Schweinsteiger ist inzwischen komplett ergraut.
(dpa)