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DFB ermittelt14-Jähriger eingesetzt - Eintracht gesteht Fehler ein

Lesezeit 2 Minuten
Eintracht Frankfurt droht Ärger vom DFB

Eintracht Frankfurt droht Ärger vom DFB

Niko Ilicevic spielt bei zwei Testpartien der Profis von Eintracht Frankfurt mit - als 14-Jähriger. Der DFB beschäftigt sich mit dem Fall, Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche gibt sich einsichtig.

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt hat den Fehler eingeräumt, regelwidrig einen 14-Jährigen in zwei Testspielen eingesetzt zu haben. Man habe es „nicht wirklich auf dem Schirm“ gehabt, sagte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche, nachdem der Deutsche Fußball-Bund Ermittlungen aufgenommen hatte. „Das ist meine Verantwortung. Die Verantwortung übernehme ich auch“, betonte Krösche.

Sowohl beim 14:0 beim FSV Geislitz als auch beim 7:1 beim SC Weimar kam Niko Ilicevic für die Hessen zum Einsatz und erzielte dabei jeweils ein Tor. „Die Entscheidung, dass wir ihn einsetzen - auch mit 14 Jahren - ist aufgrund seiner Entwicklung geschehen“, begründete Krösche und fügte hinzu: „Er ist fußballerisch außergewöhnlich.“ Ilicevic, Neffe des ehemaligen Bundesliga-Profis Ivo Ilicevic, spielt normalerweise in der U17 der Frankfurter.

Verein „rutscht Regelung durch“

Der DFB teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass die Eintracht zu einer Stellungnahme aufgefordert worden sei. In der DFB-Jugendordnung heißt es unter Paragraph 6: „Junioren/Juniorinnen dürfen grundsätzlich nicht in einer Herren- bzw. Frauen-Mannschaft spielen.“ 

Dem Verein war „durchgerutscht“, dass die Regelung auch für Testspiele gilt, wie Krösche sagte. Werde dagegen verstoßen, drohen dem Verein Sanktionen. Allerdings gibt es eine Reihe von Ausnahmen. Von 14-Jährigen ist allerdings nicht die Rede.

Laut DFB können Spieler ab 16 Sondererlaubnis erhalten

Unter anderem wird erklärt: „B-Junioren, die ihr 16. Lebensjahr vollendet haben und einem Verein bzw. einer Kapitalgesellschaft der Lizenzligen oder der 3. Liga angehören, kann eine Spielerlaubnis für Spiele der Lizenzmannschaft bzw. der ersten Herren-Mannschaft erteilt werden.“ Gehöre der Jugendliche einem Verein oder einer Kapitalgesellschaft der Lizenzligen an, so entscheide über die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung zur Teilnahme am Spielbetrieb der Lizenzligen die DFL Deutsche Fußball Liga. 

„Die Bestimmungen zum Jugendschutz sind aus gutem Grund erlassen worden. Gerade der Sport trägt eine besondere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Nachwuchsspieler behutsam aufgebaut und nicht zum Spielball der wirtschaftlichen Interessen von Eltern, Clubs und Agenten werden“, sagte Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der deutschen Spielergewerkschaft VdV, der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. 

„Sollte der DFB dann am Grünen Tisch entscheiden, dass wir die beiden Spiele verlieren, würden wir das auch akzeptieren“, sagte Krösche. Jüngster Spieler der Bundesliga-Geschichte war Youssoufa Moukoko, der für Borussia Dortmund im Alter von 16 Jahren und einem Tag in der Saison 2020/2021 debütierte. (dpa)