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Fußball-BundesligaKein Party-Kater: Bayern verabschieden Müller mit Sieg

Lesezeit 3 Minuten
Thomas Müller jubelte in seinem letzten Bundesligaspiel für den FC Bayern München über einen klaren Sieg.

Thomas Müller jubelte in seinem letzten Bundesligaspiel für den FC Bayern München über einen klaren Sieg.

Der deutsche Meister Bayern München legt im Saisonfinale in Hoffenheim einen souveränen Auftritt hin. Routinier Müller darf für 60 Minuten ein letztes Mal im Bayern-Trikot mitmachen.

Thomas Müller tanzte nach seinem finalen Bundesliga-Auftritt für den FC Bayern Arm in Arm mit Joshua Kimmich vor dem Münchner Fanblock und genoss wohl zum letzten Mal in seiner Karriere den ausgelassenen Meister-Jubel. Unbeeindruckt vom Wirbel um den Party-Trip nach Ibiza zu Wochenbeginn bescherte der Rekordmeister dem scheidenden Routinier mit dem lockeren 4:0 (1:0)-Sieg bei der TSG 1899 Hoffenheim einen glanzvollen Abschied auf der nationalen Fußball-Bühne. 

„Schön war's“, schrieb Müller nach dem Abpfiff auf Instagram und verabschiedete sich ohne Wehmut: „Ich bin eher glücklich, was ich geschafft habe, als traurig, das nicht mehr zu haben. Ich bin kein Träumer und kein Wünscher.“ Wohin es den 35 Jahre alten Routinier im Sommer zieht, ist offen. Müllers möglicher neuer Verein kann sich aber auf einen motivierten Offensivspieler freuen. „Dann werde ich wieder Vollgas geben“, kündigte er an.

Ovationen für Müller

Schon bei der Auswechslung des Weltmeisters von 2014 in der 60. Minute gab es „Thomas-Müller-Sprechchöre“ von den Bayern-Fans und lautstarken Applaus der 30.150 Zuschauer. „Das ist schon immer meine Liga gewesen. Emotionsstatus hier und jetzt: gut drauf, aber kein Funke von Wehmut“, sagte der Routinier.

Auch Kimmich gingen die Szenen im und nach dem Spiel unter die Haut. „Ich fand es beeindruckend, dass das ganze Stadion aufgestanden ist. Man hat gemerkt, dass Thomas Müller nicht nur ein großer Spieler des FC Bayern München ist. Das wurde heute auch von den gegnerischen Fans respektiert und geschätzt und Thomas gerecht“, sagte Kimmich. Müller sei nicht nur ein sympathisches Aushängeschild der Bayern, sondern des gesamten deutschen Fußballs.

Erzielte sein 26. Saisontor und erhielt die Auszeichnung als Torschützenkönig: Harry Kane.

Erzielte sein 26. Saisontor und erhielt die Auszeichnung als Torschützenkönig: Harry Kane.

Ein Tor zum Abschied blieb Müller allerdings verwehrt. Das konnte er aber locker verschmerzen, weil Michael Olise (33. Minute), Kimmich (53.), Serge Gnabry (80.) und Torschützenkönig Harry Kane (86.) mit seinem 26. Saisontor trafen. „Ich wollte ein Tor machen im Sinne des Spiels, aber es ist nicht so, dass ich ein Abschiedstor brauche. Es geht darum, Spiele zu gewinnen. Es geht darum, den Menschen zu zeigen, dass man mit zwei Tagen Ibiza und der völlig berechtigten Party 4:0 gewinnen kann. Es geht immer viel um Moral“, sagte Müller.

An diesem Sonntag wird der Offensivspieler gemeinsam mit seinen Teamkollegen und den FCB-Frauen, die das Double holten, zur großen Titel-Sause auf dem Münchner Rathausbalkon erwartet. Im Juni geht es mit dem Meister noch zur Club-WM in die USA, danach ist endgültig Schluss beim FC Bayern, für den Müller in 17 Jahren mehr als 500 Spiele bestritt.

Was wird aus Sané?

Neben Müller zeichnet sich auch ein Abschied von Leroy Sané ab. Der 29-Jährige hat das Angebot der Bayern für eine Vertragsverlängerung bis 2028 abgelehnt, bestätigte Sportvorstand Max Eberl. „Leroy hat gesagt, er möchte das Angebot in dieser Form nicht annehmen. Das ist legitim. Es gibt kein böses Blut. Mal schauen, was in den nächsten Tagen passiert“, sagte Eberl. Er habe das Gefühl, dass Sané gerne bleiben würde.

Das wäre auch im Sinne von Kimmich, der nach eigener Aussage mit Sané über die Causa kurz gesprochen hat. „Wichtig ist, dass Leroy irgendwann eine Entscheidung trifft, was er machen möchte. Ob er hier bleiben oder noch mal etwas anderes machen möchte“, sagte Kimmich und schickte einen Rat an Sané hinterher: „Wenn man sieht, wie wir in dieser Saison Fußball gespielt haben, würde ich als Spieler schon Bock haben, ein Teil davon zu sein. Wir haben einen super Trainer und ein super Team.“ (dpa)