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Fußball-EMSjoeke Nüsken macht den „feinen Unterschied“

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Sjoeke Nüsken (r.) gibt die Richtung vor

Sjoeke Nüsken (r.) gibt die Richtung vor

Sjoeke Nüsken war nie eine Lautsprecherin im Frauen-Nationalteam. Inzwischen ist die Chelsea-Spielerin so etwas wie die Schaltzentrale - der Bundestrainer schätzt sie ungemein.

Nach dem Ausfall von Kapitänin Giulia Gwinn rückt Sjoeke Nüsken immer mehr in eine Führungsrolle bei den deutschen Fußballerinnen. Dass die 24 Jahre alte Mittelfeldspielerin vom FC Chelsea vor dem zweiten EM-Gruppenspiel der DFB-Auswahl gegen Dänemark zur stellvertretenden Spielführerin ernannt wurde, zeigt die Wertschätzung von Bundestrainer Christian Wück.

Ob sich durch die Beförderung etwas geändert habe, wurde Nüsken in Basel gefragt. „Ich denke in erster Linie nicht. Ich wollte von Anfang an Verantwortung übernehmen“, sagte die frühere Frankfurterin. Über das Vertrauen des Trainerteams sei sie „super glücklich“. Sie versuche, sich jetzt in dieser Rolle zu etablieren. Und die Wolfsburgerin Janina Minge, die die Kapitänsbinde der verletzten Gwinn übernommen hat, so gut wie möglich zu unterstützen.

Beim EM-Finale 2022 nur Zuschauerin in Wembley

Das EM-Finale 2022 in Wembley gegen England hatte Nüsken nur auf der Tribüne verfolgt, 1:2 verloren damals die deutschen Frauen gegen das Gastgeber-Team. Kurz vor dem Turnier war sie aus dem Kader von Chefcoach Martina Voss-Tecklenburg gefallen. Doch Nachfolger Horst Hrubesch hat die eher zurückhaltende Nüsken schätzen gelernt: Bei den Olympischen Spielen 2024 bestritt sie alle Spiele auf der Sechser- oder Zehnerposition. 

Unter Wück hat sie sich zu einer herausragenden Spiellenkerin mit Defensivstärken entwickelt. „Ich kann mir gut vorstellen, dass Sjoeke in die Position einer Führungsspielerin reinwächst. Sie ist wirklich auf einem sehr, sehr, sehr hohen Level. Auch im Training. Das ist ein feiner Unterschied zu anderen Spielerinnen“, hatte der Bundestrainer bereits vor dem Turnier in der Schweiz der dpa gesagt. 

Es sei auch für Nüskens persönliche Entwicklung wichtig, „dass sie diese Führungsrolle annimmt“. Vor der Partie am Dienstag (18:00 Uhr/ARD und DAZN) erinnerte sich Wück schmunzelnd daran, dass Nüsken bei seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr eine der ersten Spielerinnen war, die er bei der Zusammenkunft in einem Frankfurter Hotel kennengelernt hat. 

Schon damals habe Nüsken ihm gesagt, dass sie im Nationalteam „den nächsten Schritt gehen möchte“. Ihre Beförderung zur stellvertretenden Spielführerin begründete Wück nun mit „sehr, sehr guten Leistungen“. Die 46-fache Nationalspielerin kommuniziere „auch neben dem Platz gut“. (dpa)