Die TSG Hoffenheim hat Berater Roger Wittmann ein Hausverbot erteilt. Der Streit mit der Agentur des ehemaligen Hopp-Vertrauten eskaliert.
Streit mit Berateragentur eskaliertTSG Hoffenheim erteilt Roger Wittmann Hausverbot

Bei seinem neuen Klub TSG Hoffenheim gibt es Unstimmigkeiten um die Beraterfirma von Tim Lemperle.
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Bei der TSG Hoffenheim ist ein Streit mit einem Spielerberater eskaliert. Wie der „Kicker“ berichtet, hat der Fußball-Bundesligist dem Berater Roger Wittmann (65), Betreiber der Agentur Rogon, ein Hausverbot erteilt.
Wittmann galt als enger Vertrauter von Dietmar Hopp
Wittmann galt stets als enger Vertrauter des langjährigen Vereinsmäzens Dietmar Hopp (85). Bereits Mitte April hatte die Geschäftsführung der TSG jedoch angekündigt, sich von Wittmann zu distanzieren. „Wir haben in der Geschäftsführung den Anspruch formuliert, bestehende Partnerschaften kritisch zu hinterfragen – auch im Hinblick auf Unabhängigkeit und zukünftige Entwicklungspotenziale. Dabei sind wir zu dem Schluss gekommen, in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Spielerberatern und -agenturen eine Kurskorrektur vorzunehmen“, teilte der Verein damals mit.
Ziel der Maßnahme war es, die langjährige Einflussnahme Wittmanns auf Personal- und Transferentscheidungen zu beenden. Bereits 2012 hatte sich Mäzen Hopp zu Vorwürfen über den großen Einfluss Wittmanns geäußert und diese als „Märchen“ bezeichnet.
Laut „Kicker“ soll es Gerüchte gegeben haben, dass Wittmanns Umfeld einen Gegenangriff plane, um die früheren Machtverhältnisse wiederherzustellen. Das Hausverbot stellt nun die nächste Eskalationsstufe in dem Konflikt dar.

Dietmar Hopp und Spielerberater Roger Wittmann 2014 während der WM in Florianopolis/Brasilien.
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Neben Wittmann soll auch der frühere Leiter der Nachwuchsakademie, Dirk Mack (56), mit einem Hausverbot belegt worden sein. Mack ist inzwischen für die Firma Hobra von Dietmar Hopp tätig, die an Fußballvereinen in Portugal und Brasilien beteiligt ist.
Dietmar Hopp hatte die Distanzierung von der Agentur Rogon im Frühjahr mitgetragen. Seine aktuelle Haltung zu der Entwicklung ist unklar. Die Hoffenheimer Geschäftsführung wollte sich auf Anfrage des „Kicker“ nicht äußern: „Wir äußern uns grundsätzlich nicht zu Haus- und Stadionverboten.“
Verbindung zum ehemaligen FC-Spieler Tim Lemperle
Im aktuellen Kader der TSG Hoffenheim stehen nur noch drei Spieler, die von Wittmanns Agentur Rogon beraten werden: Umut Tohumcu (20), Fisnik Asllani (22) und der Sommer-Neuzugang Tim Lemperle (23).
Der Stürmer war nach dem Aufstieg mit dem 1. FC Köln ablösefrei nach Sinsheim gewechselt. Der Transfer stand bereits seit dem Winter fest.
Zuvor hatte es öffentliche Unstimmigkeiten zwischen dem 1. FC Köln und Lemperles zuständigem Berater, Dusan Jevtic, bezüglich Gesprächen über eine Vertragsverlängerung gegeben. Auch im Zusammenhang mit Justin Diehl (20) hatte es Auseinandersetzungen mit der Agentur Rogon in Köln gegeben. Mit Tim Lemperle hat in diesem Sommer der letzte von Rogon beratene Profi den Verein verlassen. (red)