Kommentar zur TV-RechtevergabeEin Coup in schweren Zeiten

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Symbolbild

  • Die DFL hat bei den Rechte-Verhandlungen 1,1 Milliarden Euro TV-Geld pro Saison für die 36 Bundesligisten herausgeschlagen.
  • Das ist ein guter Deal für die Klubs, gerade während der Corona-Krise.
  • Zudem lautet die Botschaft: Die Bundesliga kann international finanziell zumindest einigermaßen mithalten.

Köln – Der Neustart nach der Corona-Pause hat  der Fußball-Bundesliga in ganz besonderer Weise und in gleich mehrfacher Hinsicht genutzt. Deutlich wurde vor allem, wie glücklich sich die ersten beiden Profi-Ligen schätzen können, unter dem Dach der Deutschen Fußball Liga (DFL) organisiert zu sein, die mit ihrem Hygienekonzept weltweite Maßstäbe für den Wiederbeginn des  Wettkampfs gesetzt hat – sportartübergreifend. Die Ware Bundesliga wurde in Lockdown-Nationen wie Spanien, Italien und Frankreich, Länder mithin, die über täglich erscheinende Sportzeitungen verfügen, mit seitenlanger Berichterstattung gewürdigt, was es so vorher nicht gab. Im Vordergrund stand dabei der sportliche Wettbewerb, verbunden jedoch gleichzeitig mit großem Respekt vor der hygienisch-medizinischen Topleistung der Deutschen. Diese positive Bewertung und dieses neu erwachte Interesse könnten in der Zukunft noch von besonderer Bedeutung sein, wenn es um die Vermarktung der TV-Auslandsrechte für die Bundesliga geht.

Denn auch in Sachen Rechtehandel sind die 36 Vereine der ersten und zweiten Liga bestens bei der DFL aufgehoben. Deren Geschäftsführer Christian Seifert hatte sich schon seit geraumer Zeit den Ruf eines famosen Verhandlers  erworben, weil er es schaffte,  den vorletzten Vertrag mit einer sagenhaften Steigerung von 83 Prozent zu versehen, was pro Saison einer Einnahme von 1,16 Milliarden Euro entsprach. Für den deutschen Berufsfußball war das ein Quantensprung.

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Dass es nun nicht die erhofften 1,34 Milliarden Euro pro Saison wurden, was einer nochmaligen Steigerung entsprochen hätte, sondern stattdessen 1,1 Milliarden Euro bei der Auktion für die 36 Vereine heraussprangen, ist kein Malus, sondern   angesichts des verordneten allgemeinen Sparzwangs in der Unternehmerbranche in Corona-Zeiten ein veritabler Coup.

Die Bundesliga kann mithalten

International, das war die Botschaft, kann die Bundesliga wenigstens einigermaßen mithalten, wenngleich  die englische Premier League und die spanische La Liga mit gut doppelt so hohen jährlichen Einnahmen noch deutlich vor ihr rangieren. Doch es ist keineswegs gesichert, dass diese Verträge nach ihrem Ablauf weiterhin so horrend gut dotiert sein werden. Bundesliga und Zweite Liga jedoch haben nun immerhin vier Jahre Planungssicherheit.

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