Empörung und RatlosigkeitEklat um riesiges Hitler-Bild in US-Football-Stadion

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Roman Wilson von den Michigan Wolverines am 21. Oktober im Spiel gegen die Michigan State Spartans. Auf der riesigen Anzeigetafel im Hinergrund war vor Spielbeginn ein Hitler-Bild zu sehen gewesen.

Roman Wilson von den Michigan Wolverines am 21. Oktober im Spiel gegendie Michigan State Spartans. Auf der riesigen Anzeigetafel im Hintergrund war vor Spielbeginn ein Hitler-Bild zu sehen.

Bei einem Football-Spiel in Michigan lief vor Spielbeginn ein Quiz. Zuschauer trauten ihren Augen kaum.

Bei einem Football-Spiel in den USA ist es am Samstagabend zu einem riesigen Fauxpas gekommen. Beim College-Match der Michigan State University (MSU) Spartans gegen die University of Michigan Wolverines in East Lansing war auf einmal ein riesiges Porträt von Adolf Hitler auf einem Display im Stadion zu sehen. 

Zuschauer machten Fotos von dem Screen und posteten ihn im Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter. So schreibt Alexander Haenke zu seinem Bild ein entsetztes „Uhhh..“.  Die großen Bildschirme zeigten das Hitler-Bild im Spartan Stadium, als die Fans vor dem Spiel gerade einströmten. Die Ränge waren erst spärlich besetzt.

Zu sehen ist ein Teil eines Quizzes, das von einem Drittanbieter durchgeführt wurde. Zuvor wurde offenbar die Frage nach Hitlers Geburtsland gestellt. Die richtige Antwort, Österreich, ist auf Haenkes Foto zu sehen – zusammen mit einem überlebensgroßen Hitler. 

Haenke erhält zahlreiche Reaktionen auf seinen Tweet und antwortet einem User: „Ich sage nicht, dass es das Ende der Welt ist oder so, aber man kann Hitler nicht auf einer Anzeigetafel vor dem Spiel haben“, meint er.

Auch der Account Football College Report griff das Bild auf und verlangte nach einer Erklärung. Ein User meint leicht sarkastisch dazu, er hätte Hitler seit den Olympischen Spielen 1936 nicht mehr so groß in einem Stadion gesehen.

Hitler-Bild in Football-Stadion in Michigan

Die Spartans, in deren Stadion das Spiel stattfand, entschuldigten sich später für das Missgeschick. Matt Larson, stellvertretender Sportdirektor der MSU, erklärte, bei dem Quiz habe es sich um Content eines Drittanbieters gehandelt. Man sei sich bewusst, dass es „unangemessene Inhalte“ gewesen seien. Sie seien „nicht repräsentativ für unsere institutionellen Werte“. Larson sagte weiter, die Universität werde die Zusammenarbeit mit dem betreffenden Unternehmen beenden und „in Zukunft strengere Überprüfungs- und Genehmigungsverfahren für alle Videoboard-Inhalte einführen“.

Dies war nicht der einzige Tiefschlag für MSU an diesem Tag: Die Spartans unterlagen den Wolverines am Ende mehr als deutlich mit 0:49.

Beim Michigan-Derby zwischen den State Spartans und den Wolverines kommt es immer wieder zu unvorhergesehen Szenen – in der Regel jedoch im direkten Zusammenhang mit dem Spiel. 2022 verloren ebenfalls die Spartans. Es kam zu wüsten Prügel-Attacken, als sich 20 frustrierte Spartan-Spieler einen Gegenspieler vorknöpften. (cme)

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