Neue Fußball-LigaGerard Piqués „Kings League“ wird auf Twitch zum Erfolg

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Kings League Platz

Kings League Platz

Zuletzt machte Gerard Piqué nicht nur mit seinem Beziehungs-Stress auf sich aufmerksam, sondern auch mit seiner brandneuen Fußball-Liga.

Nach seinem Karriereende scheint dem ehemaligen Weltklasse-Fußballer Piqué nicht langweilig zu werden. Der Ex-Abwehr-Star vom FC Barcelona feiert mit seinem Projekt „Kings League“, welches am 1. Januar 2023 an den Start gegangen ist, bereits große Erfolge auf der Streaming-Plattform Twitch. Bereits 1,6 Millionen Follower zählt die neue Fußball-Variation, die mit einem speziellen Regelwerk und vielen prominenten Gesichtern allein am ersten Spieltag knapp 900.000 Zuschauer anlocken konnte.

Auch auf TikTok feierte das neue Fußball-Format einen großen Erfolg. Allein auf diesem sozialen Netzwerk hatte der beliebte Hallenkick nach eigenen Angaben mehr Zuschauer als die vier europäischen Top-Ligen zusammen.

Das Ziel von Gerard Piqué ist, eine attraktivere Form des modernen Fußballs zu schaffen. Situationen, wie zum Beispiel Zeitspiel, sollen damit entfallen, sodass der Zuschauer zu keinem Zeitpunkt des Spiels Langeweile empfindet.

Gerard Piqué

Gerard Piqué

Die laufende „Kings League“ zählt aktuell zwölf Mannschaften, deren Spieler nach US-Vorbild mittels eines Drafts zugeteilt wurden. Jedes Team hat zudem einen Club-Präsidenten, unter denen bekannte Gesichter zu finden sind, wie etwa die spanische Torwartlegende Iker Casillas oder Piqués Ex-Teamkollegen Sergio Agüero.

„Kings League“ begeistert mit neuen Regeln

Das Spiel wird auf einem Kleinfeld ausgetragen, auf dem zwei Mannschaften mit je sieben Spielern gegeneinander antreten. Insbesondere die Regeln machen das Liga-Format zu etwas ganz Besonderem.

Angefangen beim Anstoß ist es wie beim Wasserball. Die Spieler laufen beim Startsignal zum Mittelpunkt los, wo der Ball liegt. Gelbe und Rote Karten geben nur eine Zeitstrafe. Gelbe und Rote Karten stehen derweil für Zeitstrafen: Bei einer Gelben Karte muss der Spieler 2 Minuten pausieren, bei Rot sind es fünf Minuten.

Doch dies sind nicht die einzigen Karten im Spiel. Vor Beginn des Spiels haben die Teams Zeit, eine goldene Karte zu ziehen. Diese können sich unterschiedlich auf das Spiel auswirken. Sei es, dem Gegner eine Zeitstrafe zu verpassen, für eine Minute doppelte Tore zu erlangen, oder einen sofortigen „Elfmeter“ ausführen zu dürfen.

Wobei bei den Elfmetern die nächste Besonderheit auftritt. Auch hier hat sich Piqué bei einer anderen Sportart, dem Eishockey, inspirieren lassen. In einer Eins-Gegen-Eins-Situation, hat der Spieler die Möglichkeit auf den Torwart zuzulaufen und ein Tor zu erzielen.

Die Mannschaften können jede Woche ihren zwölften Mann im Kader wechseln. Oft wird dies genutzt, um einen neuen Star zu holen. So gab es am zweiten Spieltag den „unbekannten Profi“. Er trug eine Wrestling-Maske und verbarg seine Tattoos mit einem Langarm-Shirt. Berichten zufolge soll der Spieler ohne Absprache zu seinem Verein an dem Spiel teilgenommen. Bis heute ist er unerkannt.

Es ist eine große Chance für alle Beteiligten.
Javier „Chicharito“ Hernández von LA Galaxy

Javier „Chicharito“ Hernández von LA Galaxy machte sich bei seinem Gastspiel als „Zwölfter Mann“ hingegen keine Mühe, sich zu verstecken. Der Stürmer stellte nach seinem Auftritt bei ESPN klar, dass die Kings League „viel mehr“ sei als eine reine Freizeitbeschäftigung: „Es ist eine große Chance für alle Beteiligten.“ Weitere bekannte Teilnehmer waren die ehemaligen Spieler Javier Saviola oder Joan Capdevila und auch Agüero selbst lief bereits auf.

Die Spiele der Kings League sind auf der Plattform Twitch kostenlos im Livestream zu sehen. Fast zehn Millionen Aufrufe hatte alleine der dritte Spieltag, 1,1 Millionen Menschen folgen der Kings League auf Instagram, auf Twitter sind es über 500.00. Piqué sei jemand, „der sich traut, Dinge zu erneuern und durchzuziehen, vor denen andere vielleicht Angst haben“, sagte Hernández. Ob die Kings League sich durchsetzt, bleibt abzuwarten. Eine Queens League für Frauen soll jedenfalls im Mai starten. (jve)

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