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Kölner HaieKrupp plant den KEC-Kader und hat noch fünf Plätze frei

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Krupp am Spielfeldrand

Haie-Trainer muss einige Schlüsselpositionen neu besetzen.

Köln – In der Deutzer Trainingshalle Kölnarena 2 gibt es das ganze Jahr über Eis, so können die Haie-Profis sich auch im Sommer auf dem Eis üben. Seit Mai trifft sich eine Gruppe in Köln lebender Spieler regelmäßig zu Trainingseinheiten. Oft ist Trainer Uwe Krupp dabei, er hat aber auch einige andere Dinge zu tun. Anfang August startet die Vorbereitung auf die DEL-Saison 2022/23, und bis dahin muss er Schlüsselpositionen in seinem neuen Team besetzen. Krupp fehlen noch mindestens drei ausländische Verteidiger und zwei Stürmer.

Diese Transfers müssen unbedingt sitzen. Die Haie, die zuletzt als Tabellenzehnter über die Pre-Playoffs das Playoff-Viertelfinale erreichten, wollen sich im neuen Eishockey-Jahr nach vorne arbeiten. Schließlich ist es ihr Jubiläumsjahr, der Verein wird im August 50 Jahre alt. „Ich bin davon überzeugt: Mit dem nötigen Investment und Veränderungen im Kader können wir den gefühlt großen Abstand zu den Top-Mannschaften gravierend beeinflussen“, sagt Krupp. „Wir haben letzte Saison gesehen, wie schmal der Grat ist zwischen einer Mannschaft, die in den Top Acht spielen kann und einer, die dahinter um die Teilnahme an den Playoffs kämpft.“

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Die Haie haben in den zurückliegenden zwei Jahren finanziell mehr gelitten als die meisten Konkurrenten, deshalb musste überall gespart werden. Die Situation scheint sich nun zu entspannen. Geschäftsführer Philipp Walter sagt jedenfalls: „Ziel ist es, dass wir unsere Mannschaft qualitativ verbessern.“ Und das kostet Geld.

Auf Spielermarkt mehr los als in anderen Jahren

Auf dem europäischen Spielermarkt ist in diesem Sommer mehr los als in anderen Jahren. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine überdenken viele Profis ihre Engagements in der russischen KHL. So können sich Transfers ergeben, die unter normalen Umständen nicht denkbar wären. Krupp beschreibt die Situation so: „Viele dieser Spieler halten sich ihre Optionen offen, auch für eine mögliche Rückkehr zu einer russischen Mannschaft. Ich gehe davon aus, dass einige Teams, die in einer ähnlichen Situation wie wir sind, bis kurz vor Start des Trainingscamps oder gar bis Saisonstart warten werden, ihre Importspieler zu verpflichten.“

Auffällig ist, dass kaum noch Nationalspieler beim KEC aktiv sind. Bei der WM in Finnland war Moritz Müller der einzige Kölner im DEB-Team. Die besten deutschen Profis spielen, wenn sie nicht im Ausland aktiv sind, vor allem bei den Topteams der Liga, also beim Meister Berlin, in Mannheim oder München. „Du musst bei den Nationalspielern früh einsteigen“, sagt Krupp und nennt das Beispiel des 22-jährigen Stürmers Tim Wohlgemuth: „Er ist in Ingolstadt gereift, und dann hat Mannheim ihn geholt. Dafür brauchst du tiefe Taschen und musst bereit sein, ein gewisses Risiko einzugehen, indem du in Potenzial investiert.“

Haie gehen mit Torhüter Pantkowski ins Risiko

Ein wenig Risiko sind die Haie mit der Verpflichtung des 24-jährigen Torhüters Mirko Pantkowski eingegangen, der aus Düsseldorf kommt. Die anderen Profis, die bisher in Köln unterschrieben haben, Keeper Oleg Shilin (31), Verteidiger Stanislav Dietz (31) und die Stürmer Louis-Marc Aubry (30/Kanada), Jason Bast (33) und Carter Proft (27), sind Routiniers. Der Russe Shilin, der Tscheche Dietz sowie die Kanadier Bast und Proft verfügen jeweils auch über einen deutschen Pass. Die Haie gehen davon aus, dass auch der Kanadier Jon Matsumoto (36) bis zum Saisonstart Mitte September eingebürgert sein wird. Eingeplante Ausländer sind die Kanadier Zach Sill (34), Landon Ferraro (30), Aubry und der Schwede Andreas Thuresson (34).