DEL-EishockeyDie boomende Liga wünscht sich erfolgreiche Kölner Haie und Adler

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Jubel mit Kölnfahne: Gute Laune nach einem 4:1 Sieg der Kölner Haie gegenn Ingolstadt im Dezember in der Lanxess-Arena.

Jubel mit Kölnfahne: Gute Laune nach einem 4:1 Sieg der Kölner Haie gegenn Ingolstadt im Dezember in der Lanxess-Arena.

Köln und Mannheim, die am Freitag im letzten Hauptrundenspiel in der Lanxess-Arena aufeinandertreffen, gehören zu den Vereinen, die für einen Zuschauerboom der DEL verantwortlich sind.

Die Haie-Fans sind nicht zu bremsen, für das erste Pre-Playoff-Heimspiel des KEC am kommenden Mittwoch in der Lanxess-Arena waren am Donnerstag bereits 12.500 Tickets verkauft. Und dabei steht noch nicht einmal der Gegner fest. Vorher wird die Arena am Freitag (19.30 Uhr) mit 18.600 Zuschauern zum sechsten Mal in der DEL-Saison 2023/24 ausverkauft sein, wenn die Kölner Eishockey-Profis gegen die Adler Mannheim ihr 52. und letztes DEL-Hauptrundenspiel absolvieren.

Sportlich geht es nur noch darum, ob die Kölner ihren siebten Platz gegen die einen Punkt hinter ihnen liegenden Mannheimer verteidigen können. Dass beide Teams das Playoff-Viertelfinale nur über den Umweg der Pre-Playoffs erreichen können, steht seit vergangenem Wochenende fest.

„Nach vorne schauen, nicht zurück“

Wie gehen die Haie-Profis die Aufgabe gegen Mannheim an? „Wir nehmen dieses Spiel am Freitagabend gegen die Adler vor ausverkauftem Haus sehr, sehr ernst, denn wir wollen einen weiteren Schritt nach vorne und nicht zurück gehen“, sagt Stürmer David McIntyre. Es sei wichtig, „die Leistung vom Ingolstadt-Spiel zu bestätigen“. Beim ERC gewann der KEC am letzten Sonntag mit 5:3, und möglicherweise sehen sich die beiden Teams am Sonntag (14 Uhr) in Partie eins der Pre-Playoff-Serie im Modus „Best of 3“ wieder, denn als Gegner der Haie und der Adler kommen, je nach Platzierung, nur Ingolstadt oder Nürnberg in Frage. Platz sieben gegen zehn und acht gegen neun – so wird gespielt.

Ansonsten hat man beim KEC bereits in den Playoff-Modus geschaltet, heißt: Der Verein macht keine Angaben mehr zu verletzten Spielern, man kann aber davon ausgehen, dass der zuletzt angeschlagene Stürmer Frederik Storm wieder einsatzbereit sein wird.

Die Mannheimer haben wie der KEC eine inkonstante Hauptrunde hinter sich. Die Dinge, die Adler-Profi Kühnhackl sagt, könnten auch von einem Kölner stammen: „Wir wollen mit einem guten Gefühl in die Playoffs starten, wir haben die Mannschaft dafür, das wissen wir. Wir müssen es nur an jedem Abend zeigen – und nicht nur an jedem zweiten oder dritten“, meint der Sohn der Eishockey-Legende Erich Kühnhackl.  Einen deutschen Eishockey-Meister, der aus den Pre-Playoffs kam, gab es in der DEL erst einmal, und zwar 2014, als Ingolstadt triumphierte.

Die Liga meldet Zuschauerrekord

Die Chefs der Liga würden sich wohl freuen, wenn sowohl die Adler als auch die Haie weit kämen in den Playoffs, die ab dem Viertelfinale im Modus „Best of 7“ gespielt werden. Denn die beiden Vereine gehören neben den Eisbären Berlin zu den Mannschaften mit den meisten Fans und dem größten Publikum – und sind somit hauptverantwortlich für den Boom, den die DEL in dieser Spielzeit erlebt hat. Im Schnitt kamen 2023/24 pro Spiel 7160 Zuschauer in die deutschen Eishockey-Arenen, das entspricht, wie die Liga am Donnerstag mitteilte, einer Steigerung von 20 Prozent gegenüber der Vorsaison.

So viele Besucher hatte die DEL, die es seit 1994 gibt, noch nie, sie ließ sogar die Schweiz hinter sich, die in der Hauptrunde einen Schnitt von 7131 erzielte. Das gestiegene Interesse dürfte einerseits darauf zurückzuführen sein, dass die Sportart Eishockey von den Erfolgen ihrer Nationalmannschaft profitiert, die bei der WM 2023 in Finnland bis ins Finale kam. Und andererseits auf die professionelle Arbeit der Klubs, die das neue Interesse durch gezieltes Marketing und Werbung für sich zu nutzen wussten. Allen voran die Haie, die mit 16.993 Besuchern pro Partie Deutschlands Nummer eins sind – und auch der bestbesuchte Eishockey-Klub Europas. Es folgen im DEL-Ranking Berlin (13.788), Mannheim (11.395) – und auf Rang vier Düsseldorf (8738).

Bestmarke auch im TV

Die TV-Übertragungen der DEL-Spiele bei Magenta TV, verzeichnen ebenfalls einen Zuwachs von ungefähr 20 Prozent. In absoluten Zahlen stellt es sich nach Senderangaben so dar: Insgesamt 18,5 Millionen  Zuschauer werden die 364 Live-Spiele der 14 DEL-Vereine in der Hauptrunde gesehen haben.  Das sind pro Partie im Schnitt 50.824 Zuseher, wobei laut Sender einzelne Begegnungen bis 100.000 Menschen live gesehen haben.

Welche Mannschaften besonders beliebt sind, wird von Magenta TV zwar intern ermittelt, aber nicht veröffentlicht. Man kann aber davon ausgehen, dass auch hier Köln, Mannheim und Berlin vorn liegen. Heißt: Für die Ratings der Playoffs wäre sehr von Vorteil, wenn diese Klubs in der Endrunde gut spielten.

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