Der Bremerhavener Stürmer Wejse, der sich am Sonntag beim 2:5 gegen Köln verletzte, scheint Glück im Unglück gehabt zu haben. Der KEC tritt am Mittwoch in München an, das wie die Kölner einen Lauf hat.
Entwarnung bei WejseKölner Haie wollen in München Revanche nehmen

Maxi Kammerer und Kevin Niedenz feiern beim Kölner Sieg über die Fischtown Pinguins in Bremerhaven.
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Die Nachricht, auf die alle warteten, gab es bald nach dem Spiel. Christian Wejse gehe den „Umständen entsprechend gut“, er sei am Abend aus dem Krankenhaus entlassen worden, teilten die Fischtown Pinguins mit. Allgemeines Aufatmen. Es hatte sich am Sonntagabend beim 5:2-Sieg des KEC auf dem Eis der Bremerhavener Eisarena eine schreckliche Szene ereignet. Der 27-jährige dänisch-deutsche Stürmer Wejse war in der DEL-Begegnung gegen die Haie in der 31. Minute beim Stand von 2:2 von der Kufe des Gegenspielers Juhani Tyrväinen unglücklich am Ohr getroffen und verletzt worden. Das Eis war, nachdem Wejse in die Kabine gebracht worden war, voller Blut, die Pause des zweiten Drittels musste vorgezogen werden, damit die Spielfläche gereinigt werden konnte.
Es darf genau so weitergehen. Es macht Spaß, wenn du oben mitmischst. Wir wollen ganz nach oben und sind gerade auf einem sehr guten Weg
Es war einer dieser Momente, in denen deutlich wird, wie gefährlich Eishockey sein kann. Die Spieler sind zwar von oben bis unten gut gepanzert, doch es gibt einige Körperteile, die nicht oder nur wenig geschützt sind. Zum Beispiel die Ohren, die Handgelenke – oder auch das Gesicht. Wejse, der ein Pechvogel zu sein scheint, hatte Anfang 2024 schon ein fürchterliches Erlebnis auf dem Eis. Nach einem Check war er im Heimspiel gegen Nürnberg mit dem Kopf in die Bande geprallt, wobei ihm das eigene Helmvisier einen Teil der Nase abtrennte. Der Profi wurde sofort operiert, mit 25 Stichen wurde das abgetrennte Teil wieder angenäht.
Am Sonntag gelang es den Profis auf dem Eis, sich nach Wejses Unfall schnell wieder auf das Spiel zu konzentrieren – und die ungewöhnliche Situation. Nach der vorgezogenen Pause war das dritte Drittel 29 Minuten lang, wurde nach neun Minuten nur zum Seitenwechsel unterbrochen. Die Haie spielten mit dem Selbstbewusstsein, das sie sich in den vergangenen Wochen angeeignet haben. In etwa seit Ende Oktober der Finne Janne Juvonen (31) ihr Stammtorhüter wurde und ihnen die Sicherheit gab, die ein Topteam in engen Momenten braucht.
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Juvonen parierte am Sonntag insgesamt 35 Schüsse, die Haie-Stürmer waren ebenfalls effektiv und machten den sechsten Kölner Sieg in Serie perfekt – durch Treffer von Dominik Bokk (36.), Valtteri Kemiläinen (42.) und Ryan MacInnis im Powerplay (52.). „Es darf genau so weitergehen. Es macht Spaß, wenn du oben mitmischst. Wir wollen ganz nach oben und sind gerade auf einem sehr guten Weg“, sagte Angreifer Maxi Kammerer, der das zweite Tor geschossen hatte (25.) – nach der Führung von Nate Schnarr (7.).
Zur Saisonhalbzeit, nach 26 von 52 Hauptrundenspielen, stehen die Haie auf dem dritten Tabellenplatz und haben gegen jeden Gegner schon mindestens einmal gewonnen – bis auf zwei Ausnahmen: die Augsburger Panther und Red Bull München. In Bezug auf die Münchner, gegen die der KEC bislang zwei Heimniederlagen erlitt (2:4, 0:2), bietet sich am Mittwoch die Gelegenheit zur Wiedergutmachung, wenn der KEC um 19.30 Uhr zum ersten Mal in dieser DEL-Spielzeit im SAP-Garden spielt.
München mit starker Serie
Wie der KEC befinden sich auch die Münchner in einer guten Phase. Von ihren letzten acht Spielen gewannen die Spieler aus der bayerischen Hauptstadt sieben, feierten am Sonntag ein 5:0 in Frankfurt. Die Kommentare der Red-Bull-Spieler ähneln in ihrem freudigen Überschwang denen der Haie-Profis. So stellte Münchens Nationalspieler Maxi Kastner fest: „Wir haben uns alle gefunden und spielen mit Selbstvertrauen. Wir haben viele Spiele gewonnen und das gibt Rückenwind.“ „Wir haben uns alle gefunden und spielen mit Selbstvertrauen. Wir haben viele Spiele gewonnen und das gibt Rückenwind.“

