Erstes Playoff-Spiel seit drei JahrenKölner Haie empfangen erneut den ERC Ingolstadt

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Torwart Justin Pogge und seine Mitspieler auf der Ehrenrunde nach dem 1:0-Erfolg gegen Ingolstadt vor 15 000 Zuschauern.

Torwart Justin Pogge und seine Mitspieler auf der Ehrenrunde nach dem 1:0-Erfolg gegen Ingolstadt vor 15 000 Zuschauern.

Köln – Playoff-Spiele im Eishockey hat es in Köln zuletzt vor drei Jahren gegeben. Damals setzte sich der KEC, trainiert vom Kanadier Dan Lacroix, in einer legendären Viertelfinal-Serie nach 1:3-Rückstand noch in 4:3 Spielen gegen den ERC Ingolstadt durch. Auf denselben Gegner treffen die Haie mit Coach Uwe Krupp nun in den Pre-Playoffs 2022. Und wer in diesem Jahr unbedingt Playoff-Eishockey in Köln erleben will, der sollte am Dienstag (19.30 Uhr, Lanxess-Arena) die Auftaktpartie zwischen den Haien und dem ERC nicht versäumen. Denn es könnte, wenn es für die Haie schlecht läuft, das einzige Playoff-Heimspiel in diesem Jahr sein.

In der Serie gilt nur der Modus „Best of 3“, heißt: Zwei Siege sind nötig, um das Viertelfinale zu erreichen, die beiden nächsten Termine sind am Donnerstag und, falls nötig, am Freitag jeweils in Ingolstadt.

Spielen wie am Sonntag

Aber natürlich wollen sich die Haie nicht so schnell aus der DEL-Endrunde verabschieden. Um die Qualifikation mussten sie hart kämpfen, als sie just den ERC Ingolstadt, der auch ihr Gegner im letzten Hauptrundenspiel war, am Sonntag vor fast 15 000 Zuschauern in der Lanxess-Arena mit 1:0 nach Verlängerung bezwangen. Es war ein Nervenkrimi: Hätten die Haie null Punkte eingefahren, so hätten sie Rang zehn und das Pre-Playoff-Ticket an Augsburg verloren. „Wir standen mit dem Rücken zur Wand, die Jungs sind damit gut umgegangen und waren sehr fokussiert“, bilanzierte Krupp.

Playoff-Modus

Zum Auftakt der Playoffs um die 101. deutsche Eishockey-Meisterschaft kämpfen die Nürnberg Ice Tigers gegen die Düsseldorfer EG und die Kölner Haie gegen den ERC Ingolstadt ab Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport und ServusTV) um die letzten beiden Viertelfinalplätze. Zwei Siege sind zum Weiterkommen notwendig.

Die Eisbären Berlin, Red Bull München, die Grizzlys Wolfsburg, die Straubing Tigers, die Adler Mannheim und die Fischtown Pinguins Bremerhaven haben sich direkt für die Runde der letzten Acht qualifiziert.

Kapitän Moritz Müller meinte: „Ich gehe davon aus, dass es am Dienstag wieder ein knappes Spiel wird. Wir müssen so spielen wie am Sonntag, dann ist alles wieder drin.“ Die Ingolstädter, Tabellen-Siebter in der Endabrechnung, sind am Sonntag in Köln geblieben, denn es liegen ungefähr 500 Kilometer zwischen den beiden Städten. In der Hauptrunde waren fast alle Duelle mit dem ERC eng. Aus Sicht des KEC endeten sie zu Hause 2:3 n.V und 1:0 n.V sowie auswärts 3:2 n.V und 5:2.

Vier Verletzte

Wie der KEC hat auch der ERC eine Saison mit Höhen und Tiefen hinter sich. Ziel des Teams des kanadischen Trainers Doug Shedden war ursprünglich die direkte Playoff-Teilnahme, also mindestens der sechste Rang. Dass es nicht funktionierte, hat unter anderem mit dem Ausfall von Stammpersonal zu tun gehabt. Stürmer Frederik Storm hat die Saison bereits beenden müssen.

Verletzt sind auch die offensivstarken Verteidiger Ben Marshall, David Warsofsky und Mat Bodie. Ob und wann sie zurückkehren, ist nicht bekannt. Den Haien wäre es recht, wenn sich die Comebacks verzögern würden. Und dann gibt es da noch eine interessante Personalie: ERC-Stürmer Louis-Marc Aubry (31) wird Gerüchten zufolge in der kommenden Spielzeit das KEC-Trikot tragen. Krupp kennt den Kanadier aus gemeinsamen Zeiten bei den Eisbären Berlin.

Wer dreimal siegt, gewinnt die Serie

Apropos Berlin: Sollten die Haie es schaffen, ins Viertelfinale einzuziehen, so müssten sie sich auf jeden Fall mit den Eisbären, dem Sieger der DEL-Hauptrunde, auseinandersetzen. Die Serie begänne am nächsten Sonntag in der Hauptstadt, am Dienstag ginge es in Köln weiter. Ab dem Viertelfinale gilt der Modus „Best of 5“ – wer dreimal siegt, gewinnt die Serie.

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Mit solchen Gedankenspielen wollen sich die Kölner aber nicht ablenken. Sie schauen, wie es sich für gute Profis gehört, nur auf Ingolstadt. Und hoffen, dass am Dienstag trotz des kurzen Vorverkaufs wieder mehr als 10 000 Zuschauer in die Lanxess-Arena kommen werden. Es ist das erste Spiel seit zwei Jahren ohne jegliche Corona-Beschränkung. Die maximalen 16 800 Besucher sind erlaubt.

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