Der KEC erlebt in der Lanxess-Arena gegen Berlin nach einer 3:0-Führung einen dramatischen Einbruch und blamiert sich mit einem 3:7.
3:7 nach 3:0Kölner Haie blamieren sich gegen Eisbären Berlin

Kölns Torhüter Tobias Ancicka und Gregor MacLeod vor Berlins Angreifer Liam Kirk
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Mit den Eisbären hatten die Kölner Haie eine große Rechnung offen. Das Playoff-Finale verloren sie im Frühjahr in fünf Spielen gegen die Berliner – und kassierten in den letzten drei Partien jeweils ein 0:7. Diese Zahlen prangten auch auf einem Plakat der Eisbären-Fans im Oberrang, die wieder viel Spaß haben sollten.
Denn die Kölner Revanche misslang am Sonntag, dem zweiten DEL-Spieltag (2025/26), vor 17.678 Zuschauern in der Lanxess-Arena gründlich. Ein weiteres Mal blamierte sich die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen im Duell mit Berlin, erlebte nach einer 3:0-Führung einen Einbruch und kassierte eine 3:7 (0:0, 3:3, 0:4)-Niederlage gegen den Meister. "Wir haben das Momentum verloren und zu schnell und zu leicht Gegentore gekriegt, so ist Berlin in Schwung gekommen", sagte Haie-Kapitän Moritz Müller, sichtlich geknickt.
Im ersten Drittel hatte der Berliner Liam Kirk bereits nach zehn Sekunden die erste Chance, danach ging es mit Tempo hin und her. Auf beiden Seiten gab es Torszenen. Trotzdem blieb der erste Abschnitt torlos. Im zweiten Drittel sollten gleich sechs Treffer fallen. Die Kölner kamen dynamisch aus der Kabine und gingen nach 75 Sekunden in Führung: Mit einem Handgelenkschuss vom rechten Bullykreis traf Verteidiger Valtteri Kemiläinen zum 1:0. 30 Sekunden später erhöhte Stürmer Frederik Storm auf 2:0. Bei fünf gegen drei legte sein Sturmkollege Nate Schnarr das 3:0 nach (26.).
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Es sah gut aus für den KEC. Die Berliner, die im Sommer nur zwei Spieler dazuholten, brauchten allerdings nicht einmal eine Auszeit, um sich danach zu sammeln. Es reichte ihnen, dass die Haie, leichtsinnig angesichts der Führung, sich eine passive, nachlässige Phase erlaubten. So kam Adam Smith recht frei vor Tobias Ancicka zum Schuss und verkürzte auf 1:3 (27.). Jonas Müller erzielte knapp zwei Minuten später das 2:3, bevor Ty Ronning im Powerplay das 3:3 schoss (31.). Einmal im Spiel, ließen die Berliner nicht nach, fanden Spaß am Toreschießen und spielten die nun hilflos wirkenden Haie im Schlussdrittel – wie schon im Playoff-Finale – ohne Gnade an die Wand.
Begünstigt durch krasse Abwehrfehler der Haie waren in der 41. Minute Ronning, Marcel Noebels und Vikingstad im Sekundentakt erfolgreich, sodass es sehr schnell 3:6 stand. Ancicka wurde durch Felix Brückmann ersetzt, der kassierte bald das 3:7 (44.). Der Rest war aus Sicht des KEC nur Schadensbegrenzung – immerhin kassierten sie kein achtes Tor.
Ancicka (41. Brückmann) – Kaski, Austin – Müller, Glötzl – Kemiläinen, Vittasmki – Fischer – Russel, MacLeod, Kammerer – Bokk, Schnarr, Kero – Storm, Aubry, Niedenz – Münzenberger, Tyrväinen, MacInnis. – Zuschauer: 17.678. – Schiedsrichter: Ansons, Huber. – Strafminuten: Köln 2/Berlin 8. – Tore: 1:0 Kemiläinen (21:15), 2:0 Storm (21:45), 3:0 Schnarr (25:16), 3:1 Smith (26:56), 3:2 J. Müller (28:39), 3:3 Ronning (30:56), 3:4 Ronning (40:19), 3:5 Noebels (40:40), 3:6 Vikingstad (40:54). 3:7 Eder (43:16).