Kommentar zum Haie-DesasterTrainer Stewart holt das Schlechteste aus dem Team heraus

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Haie-Trainer Mike Stewart (oben) im Gespräch mit seinen Spielern

  • Das 1:4 in Düsseldorf war die 15. Niederlage in Serie der Kölner Haie.
  • Die schwarze Serie als Trainer zu verantworten hat Coach Mike Stewart.
  • Dennoch will der KEC am Kanadier festhalten – offenbar bis zum bitteren Ende.

Köln – Nach dem Derby in Düsseldorf haben es die Kölner Haie in die landesweiten Schlagzeilen geschafft, so etwas ist selten im Eishockey, der schnellsten Randsportart der Welt. Der Grund war allerdings keiner schöner. Die KEC-Profis brauchten am Sonntag auf dem Weg zum Mannschaftsbus Polizeibegleitung – als Schutz vor einer Gruppe verärgerter Fans, die genug hatten und pöbelten.

Stewart hat die Negativserie als Trainer zu verantworten

Das 1:4 bei der DEG war die 15. Niederlage in Serie, 15 Spiele sind mehr ein Viertel der DEL-Hauptrunde. So schlecht war der KEC noch nie. Ein Ende der Quälerei ist nicht in Sicht, die Haie wollen es bis zum bitteren Ende durchziehen. Mike Stewart, der die einmalige schwarze Serie als Trainer zu verantworten hat, darf weitermachen, wie Geschäftsführer Philipp Walter am Montag bekannt gab. Und man fragt sich: warum?

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Es macht wenig Spaß, den Haien zuzusehen. Verbissen versucht der Kanadier, mit dem Team ein Spielsystem umzusetzen, das offensichtlich nicht zu ihm passt. Immer wieder wirft er die Reihen durcheinander und frustriert die inzwischen zermürbten Spieler mit seinen Entscheidungen. Zwar ist die Mannschaft nicht optimal zusammengestellt worden. Doch so schlecht, wie sie spielt, ist sie nicht. Der Coach holt das Schlechteste aus der Mannschaft heraus, zu tief in er mit seinen Profis in einen negativen Strudel geraten. Jeder neue Mann an der Bande wäre in dieser Situation eine bessere Option, denn er brächte frischen Wind und neue Energie.

Der eloquente Trainer

Dennoch hält die Vereinsführung um Walter ihr Mantra aufrecht, Stewart sei der richtige Trainer für den KEC. Worauf diese Überzeugung gründet, ist schwer zu sagen. Die früheren Verdienste können es nicht sein. Stewart ist kein Meistercoach wie Don Jackson. Bevor er nach Köln kam, war sein größter Erfolg die Playoff-Halbfinale mit den Augsburger Panthern. Vermutlich liegt der Schlüssel eher im kommunikativen Bereich. Der eloquente Coach könnte Walter und Co. mit Fach-Vorträgen über Eishockey derart elektrisiert haben, dass sie ihm alles glauben. Auch, dass sie mit ihm mit einem neuen Team in eine bessere Zukunft aufbrechen können.

Drei Niederlagen fehlen zum DEL-Rekord

Aber auch das ist in Wahrheit schwierig. Denn falls die Haie wirklich mit Stewart in die nächste Saison gehen sollten, so trägt er die schwere Last der verpassten Playoff-Teilnahme und der vielen Niederlagen auf den Schultern. Nur noch drei Pleiten fehlen dem KEC, um den negativen DEL-Rekord der Schwenninger Wild Wings aus dem Jahr 2003 einzustellen.

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