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Trotz Derby-PleiteKölner Haie „sind zufrieden“ – Trainer Krupp für Änderung beim Shoot-out

Lesezeit 3 Minuten
Harter Check: Düsseldorfs Luis Ueffing drückt Kölns Hakon Haenelt gegen die Bande.

Harter Check: Düsseldorfs Luis Ueffing drückt Kölns Hakon Haenelt gegen die Bande.

KEC-Trainer Uwe Krupp regt nach dem 3:4 nach Penaltyschießen gegen Düsseldorf an, das Reglement des Shoot-out zu überarbeiten.

Am Tag nach der Niederlage im rheinischen Eishockey-Derby war die Stimmung beim KEC gedämpft, aber nicht verzweifelt. Es habe natürlich weh getan, so zu verlieren, meinte Haie-Geschäftsführer Philipp Walter im Hinblick auf das 3:4 nach Penaltyschießen gegen den Lieblingsfeind Düsseldorfer EG, das die Kölner am Sonntag erlitten. Nach einer 3:1-Führung im letzten Drittel, vor 18.600 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess-Arena. „Es ist ärgerlich. Wir haben aber einen klaren Blick auf die Gesamtsituation, und mit der sind wir zufrieden“, sagte Walter weiter.

Er bezog sich auf die zehn von zwölf möglichen Punkten, die der KEC aus den ersten vier Spielen der DEL-Saison 2023/24 geholt hat. Und den Zuschauerschnitt des KEC in der Deutzer Arena, der nach drei Heimspielen bei 18.059 liegt, was in der Liga einsame Spitze ist. Auf Platz zwei folgt Berlin mit 13.910.

Den Haien war ohnehin klar, dass es für sie nicht immer so phänomenal weiterlaufen würde, wie bei den Auftakterfolgen gegen Nürnberg (5:1), Ingolstadt (4:1) und in München (5:2), wo sie eine Torschussquote von fast 15 Prozent erreichten. Trainer Uwe Krupp war schon in der Saisonvorbereitung ständig bemüht gewesen, die Euphorie um seine mit neun Spielern verstärkte Mannschaft im Zaum zu halten. Die Saison sei lang, die Mannschaft müsse zusammenfinden, auch negative Erfahrungen gehörten zu einem solchen Prozess, sagte er immer wieder.

Haie-Trainer Uwe Krupp: „Ein Geschmack auf das, was uns erwartet“

Den Ausrutscher gegen die maximal kämpferische Düsseldorfer EG, die vor dem Derby noch keinen Punkt eingefahren hatte, ordneten die Haie somit als therapeutische Niederlage ein, die dem Team im Idealfall helfen kann, besser zu werden und zu wachsen. Krupp nannte das Derby ein „grinding game“, ein Spiel, das einen abschleifenden Effekt hat, an den Kräften zehrt – und weiter: „Es waren von uns gute Sachen dabei, aber auch solche, an denen wir arbeiten müssen. Das Spiel hat uns einen Geschmack auf das gegeben, was uns erwartet.“ Nämlich jede Menge kampfbereite Gegner, die den Haien das Leben wie die DEG maximal schwer machen wollen.

Das Eis in der Arena hatte unter dem engen Derby-Fight gelitten, es war nach der Verlängerung so holprig und abgenutzt, dass das Penaltyschießen noch mehr als sonst zu einer Art Lotterie wurde. Erst in der achten Schussserie fiel der erste Treffer, Kevin Clark traf für die DEG, alle anderen Schützen hatten vergeben. Krupp fände es, wie er sagte, „eine gute Idee, vor dem Shoot-out die mittlere Eisbahn mit der Eismaschine trocken abzufahren – wie in Nordamerika.“ Den Wettbewerb würde es vermutlich verbessern, da genauere Schüsse möglich werden.

Kölner Haie treffen am Donnerstag auf Iserlohn Roosters

Die Haie müssen sich in ihrem nächsten DEL-Spiel bereits am Donnerstag (19.30 Uhr) in Iserlohner Eisstadion am Seilersee mit den Roosters auseinandersetzen, einem Gegner, der voraussichtlich ähnlich unangenehm, bissig und giftig , auftreten wird wie Düsseldorf. Zumal die Haie in Iserlohn die einzige Niederlage in ihrer Saisonvorbereitung kassierten, ein 3:6. „Wir müssen dort hellwach sein, es wird schwer“, meinte Krupp.

Welchen seiner beiden Keeper er in Iserlohn spielen lassen wird, ist noch offen. Mit Mirko Pantkowski, der im Derby im Einsatz war, war Krupp zufrieden. „Er hat uns im Spiel gehalten“, sagte der Trainer. Aber auch Tobias Ancicka, der zuvor am Freitag beim 5:2 in München sein Pflichtspieldebüt im Haie-Trikot gegeben hatte, hinterließ einen guten Eindruck. Sicher ist bereits: Im Sturm soll der kanadische Mittelstürmer David McIntyre, der die letzten beiden Partien angeschlagen verpasst hatte, wieder zum Kader gehören.