Kölner HaieViele Siege, viele Zuschauer

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Gewohntes Bild zuletzt: Jubel bei den Haien und ihren Fans.

  • Die Kölner Haie sind das Team der Stunde in der DEL und ein großer Fan-Magnet.
  • Das Team von Trainer Stewart hat sich nach schwachem Start deutlich stabilisiert.
  • Derzeit rangiert es auf Position sechs, mit deutlich steigender Tendenz.

Köln – Es war einiges los in der Lanxess-Arena, als die Kölner Haie am Sonntag ihren 4:1-Erfolg gegen die Iserlohn Roosters feierten, den vierten Sieg in Serie. Mit 16 109 Besuchern war die 18 500 Zuschauer fassende Deutzer Halle am „Tag der Junghaie“, an dem Kinder bis 14 Jahre günstige Tickets bekamen, sehr gut besucht.

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Tor für die Haie: Alexander Oblinger erzielt das 3:0.

Es ist überhaupt ein Phänomen: In jedem der bisherigen zwölf KEC-Heimspiele der DEL-Saison 2019/20 erzielte der Verein eine fünfstellige Zuschauerzahl. Mit einem Schnitt von 13 001 führt der KEC im DEL-Klassement vor Berlin (12 413) und Mannheim (11 156). Und es waren bereits Teams wie Wolfsburg und Schwenningen zu Gast in Köln, die in anderen Jahren Garanten für 8000 Zuschauer oder weniger waren. 2018/19 lag der gesamte Hauptrunden-Schnitt trotz des Winter Game (47 011 Besucher) nur bei 11 579.

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Haie-Torschütze Marcel Müller mit seinem Sohn Theo.

Wieso waren die Haie sogar am Anfang der Saison, als sie noch Niederlage um Niederlage kassierten, ein verlässlicher Zuschauermagnet? Haie-Geschäftsführer Philipp Walter nennt als ersten Grund den besser gestalteten Spielplan, die Heimpartien des KEC finden diesmal fast ausschließlich freitags, sonntags oder vor Feiertagen statt, also an klassischen Ausgehtagen. „Der attraktive Spielplan ist kein Zufall, daran haben wir sehr lange gemeinsam mit der Arena gearbeitet“, sagt Walter. „Wir haben eine gute Mischung. Und es ist uns gelungen, die Spiele besser über die Saison zu verteilen.“

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Anders als in Jahren zuvor, in denen im September und Oktober teilweise mehrere Heimpartien pro Woche stattfanden, gab es 2019 keine solchen Häufungen.

Preise leicht gesenkt

Hinzu komme, meint Walter, dass die Haie die Ticketpreise im Sommer leicht gesenkt hätten, im Einzel- wie im Dauerkartenbereich. „Das ist sicher auch ein Faktor“, sagt der 45-Jährige, der in sein zweites Jahr an der Spitze des Klubs geht. Zudem hebt er die „fleißige und kreative Arbeit“ seiner Mitarbeiter in Marketing, Kommunikation und Ticketing hervor, durch die der Ticketverkauf gepusht werde. „Wir kämpfen um jede Karte, das zahlt sich aus“, meint Walter. Wichtig sei dabei, sagt Walter, „dass bei allem, was wir tun, wir die Dauerkarte im Blick haben müssen. Sie muss preislich immer noch das attraktivste Angebot sein.“ Heißt: Es darf kein Preisdumping bei den Einzeltickets betrieben werden, sie dürfen auch nicht verschenkt werden, denn sonst könnten die gut 5000 Dauerkartenbesitzer des KEC, die bis zu 1085 Euro für eine Spielzeit zahlen, sich benachteiligt fühlen.

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Freude im Blick: Kevin Gagné.

„Wir haben keine großen Freikarten-Aktionen mehr wie früher, als wir größere Gruppen, zum Beispiel Erstsemester eingeladen haben“, erklärt Walter. Es gehe darum, „nicht nur viele Zuschauer zu generieren, sondern auch gute Ticketumsätze“.  Arena Geschäftsführer Stefan Löcher ist jedenfalls hochzufrieden. „Die Ticketumsätze sind gestiegen, das freut uns sehr. Wir arbeiten hervorragend mit den Haien zusammen“, sagt Löcher. Wenn es so weitergeht, können die Haie ihren Hauptrunden-Rekord von 12 888  aus der Saison 2003/2004 brechen. Damals landeten die Kölner, gecoacht von Hans Zach, am Ende auf Rang vier.

Steigende Tendenz bei den Haien

Das aktuelle Team von Trainer Mike Stewart, die sich ihrem schlechten Start stabilisiert und einige starke Heimauftritte hingelegt hat, rangiert auf Position sechs, mit steigender Tendenz. Trotz allen Marketings leben die Haie immer noch vom sportlichen Erfolg. Walter sagt: „Es macht natürlich viel mehr Spaß, die Haie siegen zu sehen.“ Außerdem erkennt er bei den Zuschauern „eine Sehnsucht nach ehrlichem, echten Sport“. Damit meint er sehenswertes Eishockey.

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