Wer geht? Wer bleibt?Das große Personal-Puzzle der Kölner Haie

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In den DEL-Playoffs waren die Kölner Haie gegen Berlin chancenlos.

Köln – Es ist jedes Jahr das Gleiche. Nach dem Saisonende in der DEL, das für den KEC diesmal am Donnerstag mit einem 0:4 in Spiel drei des Playoff-Viertelfinals in Berlin besiegelt wurde, sagen die Chefs der Kölner Haie erst einmal nicht viel dazu, wie es weitergehen wird. Denn zunächst stehen die sogenannten Saison-Abschlussgespräche mit den Profis an, die in der kommenden Woche stattfinden werden.

Trainer Uwe Krupp wird den Spielern sportliche Zeugnisse ausstellen und mitteilen, ob und wie er weiter mit ihnen plant. Irgendwann wird es dann eine Mitteilung über die Spielerabgänge geben. Und man kann davon ausgehen, dass es in diesem Jahr einige sein werden. Nach einer Saison mit vielen Tiefen und wenigen Höhen, in der die Haie erst am letzten Spieltag Tabellenrang zehn behaupteten, der sie in die Pre-Playoffs brachte.

Eisbären zu stark für Kölner Haie

Nach zwei Siegen in dieser Qualifikation gegen Ingolstadt waren die Eisbären eine Nummer zu groß für die Haie, das zeigten das 1:2, 1:5 und schließlich das 0:4 gegen den Titelverteidiger in der „Best of 5“-Serie. „Insgesamt war es, wenn man auf die Ergebnisse schaut, eine deutliche Sache. Die Spiele an sich waren aber hart umkämpft. Der Unterschied war für mich: Wir haben keinen Hebel gefunden, Tore zu machen aus den Chancen, die wir hatten“, sagte Coach Krupp, der außerdem den Eisbären-Torhüter Mathias Niederberger lobte: „Er war überragend.“ Die Berliner Defensive sei zudem „eine der besten der ganzen Liga.“

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Bei den Haien gab es in diesem Bereich die ganze Spielzeit über Probleme, vor allem auf der Torwartposition. Justin Pogge (35/Kanada) enttäuschte auf der ganzen Linie. Der Verein hatte ihm nach einem ersten schlechten Jahr in Köln eine zweite Chance gegeben, die er nicht nutzte. Auf ein oder zwei gute Spiele Pogges folgten verlässlich zwei oder drei schwache Auftritte. Oft musste man an die berühmte Weisheit des Kanadiers Gene Ubriaco denken: „Im Eishockey macht der Torhüter 75 Prozent des Spiels aus. Es sei denn, es ist ein schlechter Torhüter – dann sind es 100 Prozent.“ Es ist klar, dass Pogge keine weitere Chance erhalten und der KEC mit hoher Priorität versuchen wird, einen verlässlichen Goalie zu verpflichten. Einen Spieler, mit dem die Haie wieder regelmäßig enge Begegnungen gewinnen können. Auch Ersatzmann Tomas Pöpperle wird gehen. Als sichere Abgänge gelten zudem Marcel Müller, Colin Ugbekile, Marcel Barinka, Quinton Howden, Pascal Zerressen und Lucas Dumont.

Zukunft von Jonas Holös noch offen

Eines der weiteren Probleme der Haie der Spielzeit 2021/22 war die Defensive, und hier hatten sie das Pech, dass der Norweger Jonas Holös, gedachter Abwehrchef, sich in der Saisonvorbereitung am Knie verletzte und monatelang ausfiel. Geld, adäquaten Ersatz zu verpflichten, hatte der KEC aufgrund der Corona-Zuschauerrestriktionen nicht. Als Holös am Ende der Hauptrunde dazu stieß, bekam das Team einen Schub. Der 34-Jährige scheint aber vom Pech verfolgt zu sein. Er brach sich in Spiel zwei gegen Berlin die Hand. Ob Holös, dessen Vertrag ausläuft, in Köln verlängert, ist offen.

Dem Vernehmen nach würde er gern bleiben. Ungeklärt ist laut Klub auch, ob der immer kampfbereite Verteidiger Patrick Sieloff (USA) weiter für Köln spielt. Auch er trug Playoff-Blessuren davon: einen Jochbeinbruch, ebenfalls erlitten in Fight zwei mit den Eisbären.

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