FrauenfußballDJK Südwest Köln feiert Aufstieg – „Nicht in Worte zu fassen“

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Die Fußballerinnen der DJK Südwest Köln feiern den Aufstieg in die Regionalliga.

Die Fußballerinnen der DJK Südwest Köln feiern den Aufstieg in die Regionalliga.

Die Frauenmannschaft der DJK Südwest Köln ist in die Regionalliga West aufgestiegen. Trainerin Jule Brockerhoff setzt auch weiterhin auf Bewährtes.

Die Fußballerinnen der DJK Südwest Köln spielen in der kommenden Saison in der Regionalliga West. Das Meisterstück machte die Mannschaft von Trainerin Jule Brockerhoff am letzten Spieltag der Verbandsliga mit dem 1:0 (1:0)-Sieg gegen die SV Deutz 05 perfekt.

Der entscheidende Treffer gelang Chiara Minasso, die erst drei Minuten zuvor eingewechselt worden war, in der 90. Spielminute. „Für Chiara freut es mich ganz besonders. Sie ist eine wahnsinnig talentierte Spielerin. Leider wurde sie von Verletzungen immer wieder zurückgeworfen und kam nicht auf die Spielzeiten, die sie sich gewünscht hatte. Allerdings kann man davon ausgehen, dass immer etwas passiert, wenn sie auf dem Feld ist. Sie hat immer richtig Bock. Und irgendwie hat mir mein Bauchgefühl geflüstert, dass sie für ein Tor gut ist“, erklärte Brockerhoff nach dem Titelgewinn.

Während Deutz der ersten Halbzeit noch den Stempel aufgedrückt hatte, allerdings seine Gelegenheiten fruchtlos verstreichen ließ, ergriff Südwest mit Kapitänin Nora Kersting nach dem Wechsel die Initiative, legte Nervosität und Zurückhaltung ab, um in der finalen Spielphase durch das 21-jährige Eigengewächs den entscheidenden Treffer zu platzieren und mit fünf Punkten der Vorsprung auf die Sportvereinigung souverän als Tabellenerster einzulaufen.

Künftig Derbys gegen Fortuna Köln und den 1. FC Köln U20

Zu rechnen sei damit allerdings nicht gewesen, so Brockerhoff, der gleich in ihrer Premierensaison an der Seitenlinie der DJK Südwest Köln mit ihrer Mannschaft der große Coup und Sprung in die Drittklassigkeit gelang. Hier heißen die Mitstreiter fortan u.a. Fortuna Köln, 1. FC Köln (U20), Bayer Leverkusen II und Arminia Bielefeld. „Das ist sensationell. Dieses Team ist eigentlich nicht in Worte zu fassen. Diesen Teamspirit habe ich in dieser Form noch nie erlebt. Es ist einfach eine tolle Mannschaft. Ein echtes Kollektiv, das in jeder Phase zusammenhält“, erklärt die 31-Jährige.

Diesen Teamspirit habe ich in dieser Form noch nie erlebt. Es ist einfach eine tolle Mannschaft. Ein echtes Kollektiv
Südwest-Trainerin Jule Brockerhoff

Dass man sie während der Spiele mitunter kaum wahrnehme, sei für sie Ordnung. „Ich bin eher der ruhigere Trainertyp“. Einer, der versuche, die Zeit in der Spielvorbereitung und der Pausenansprache zu nutzen, um Inhalte zu vermitteln und gegebenenfalls Korrekturen umzusetzen. Von Berufswegen gehe sie die Dinge bevorzugt analytisch an, so die Unternehmensberaterin mit einem Lächeln.

DJK Südwest Köln nicht für Offensiv-Spektakel bekannt

Für den impulsiveren Teil im Trainerstab ist dagegen Co-Trainer Guido Kalle zuständig, mit sei ausgezeichnet harmoniere. Die zwei Gelben Karten, die sich Kalle im Saisonverlauf eingehandelt hatte, seien in ihren Augen überzogen gewesen. „Das war wirklich nichts Wildes. Und es vor allem kein böses Wort gefallen“, meint Brockerhoff. 

Dass ihr Team pro Spiel lediglich auf zwei Treffer komme und in der Regel kein Feuerwerk abbrenne, sei womöglich der fehlenden Erfahrung zuzuschreiben. Mit rund 22 Jahren im Schnitt stellte Südwest wohl das jüngste Team in der Liga. „Man könnte meinen, dass wir nur das Nötigste tun. Aber tatsächlich betreiben wir einen hohen Aufwand, um unsere Tore zu erzielen. Da sind wir längst nicht am Optimum. Wir haben also weiterhin unsere Themen.“

Im Finale des Kreispokals geht es gegen den SC West Köln

Der Zukunft blicke sie insgesamt hoffnungsvoll entgegen. Man gehe das Abenteuer in der Regionalliga West mit großer Freude an. „Bei Südwest wird eine unfassbar gute Jugendarbeit geleistet. Davon profitieren wir jetzt.“ Ziel sei es weiterhin, dem eigenen Nachwuchs die Chance auf Spielzeiten zu gewähren. Auch werde sich die Mannschaft nicht im Wesentlichen verändern. Neuzugänge seien jedoch nicht auszuschließen. Entschädigungen gebe es jedoch keine. „Es fließt kein Geld. Das sollte jeder Spielerin klar sein, die sich für unseren Weg entscheidet. Dafür gibt es bei uns diesen ganz besonderen Teamgeist, einen großartigen Zusammenhalt und eine Mannschaft, in der jede ihren Platz finden kann.“

Mit einem Team-Event am 7. Juli startet Brockerhoffs Mannschaft in die Vorbereitung auf die am 25. August beginnen neue Spielzeit. Eine Woche zuvor steht das Kreispokalfinale gegen den SC West Köln (auf der Sportanlage des SC Leverkusen) auf dem Programm.

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