Die Damen des Klubs haben nach nur einer Niederlage die Viertelfinal-Qualifikation in der Hallen-Bundesliga fast sicher.
HockeyRot-Weiss Köln erweist sich als schwer auszurechnendes Spitzenteam

Der Eindruck täuscht: Trotz der Niederlage in Düsseldorf herrscht große Zufriedenheit beim Kölner Trainer-Duo um Gero Leichenich (links) und Tibor Weißenborn.
Copyright: IMAGO/Kessler-Sportfotografie
Die Spielerinnen des KTHC Rot-Weiss Köln stehen in der 1. Hallenhockey-Bundesliga mit einem Bein im Viertelfinale. Im letzten Akt des Jahres kassierte das Team zwar die erste Niederlage in der West-Staffel, doch der Krimi beim Spitzenreiter Düsseldorfer HC machte Lust auf mehr. Zeit für ein Zwischenfazit.
Der perfekte Start: Fünf Siege, 28:8-Tore: Gegen die vermeintlich „Kleinen“ gab sich Rot-Weiß bislang keine Blöße. Während die Kölnerinnen die Hinspiele gegen Mülheim (4:1), beim Bonner THV (5:1) und gegen den DSD Düsseldorf (11:2) gewannen, zwangen sie den Club Raffelberg schon zweimal in die Knie: Nachdem man mit einem 3:2-Auswärtserfolg in die Saison gestartet war, behielt man zuletzt auch in Köln die Oberhand – 5:2 (2:1). Angesichts eines Acht-Punkte-Vorsprungs auf den drittplatzierten Club Raffelberg ist das Viertelfinale zum Greifen nah. „Der Auftakt in Raffelberg war noch etwas ruckelig“, so Trainer Tibor Weißenborn. „Aber danach haben wir Fahrt aufgenommen.“
Die erste Niederlage: Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Das traf aus Sicht der Kölnerinnen zwar nicht auf das Ergebnis zu, nach der 5:8 (3:1)-Niederlage beim Deutschen Feldhockey-Vizemeister Düsseldorfer HC sprach Weißenborn aber von einem „Spitzenspiel, das seinen Namen verdient hatte“. Einen Tag nach dem Erfolg über Raffelberg bescherten Nika Hansen (3./12.) und Helena Würker (24.) den Kölnerinnen eine verdiente Halbzeitführung. Der Düsseldorfer Ausgleich fiel aus nahezu unmöglichem Winkel (7.). Bezeichnend, denn ansonsten gab es kein Durchkommen. Auch DHC-Trainer Steven van Tijn lobte den Kölner Auftritt, indem er feststellte: „Wir haben etwas gebraucht, um uns mental und technisch an das Niveau des Gegners heranzutasten.“
Alles zum Thema Rot-Weiss Köln
- Hockey Rot-Weiss Köln erweist sich als schwer auszurechnendes Spitzenteam
- Hockey Blau-Weiß Köln erhält gegen Rot-Weiss Köln viel Applaus, aber keine Punkte
- Hockey Blau-Weiß Köln spekuliert gegen Rot-Weiss Köln auf eine Überraschung
- Hockey Abstiegs-Alarm bei Rot-Weiss Köln
- Hockey Blau-Weiß Köln feiert drei Big Points gegen DSD Düsseldorf
- Auszeichnung für Kölner Keeper Jean Danneberg ist der jüngste Welttorhüter der Hockey-Geschichte
- Hockey Überraschendes Comeback von Julia Sonntag bei Rot-Weiss Köln
Nach dem schnellen Ausgleich (32./35.) folgte Hansens dritter Streich (40.), doch dann ging der DHC erstmals in Führung – 5:4 (44./ 51.). Nachdem Paula Brux per Siebenmeter ausgeglichen hatte (54.), sah Würker die Gelbe Karte (58.) und Düsseldorf nutzte die Überzahl im Stile einer Spitzenmannschaft aus (58./60./60.). „Der DHC war in der Crunchtime einfach abgebrühter“, meinte Weißenborn. „Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir mit einem Topteam auf Augenhöhe agieren können.“ Kapitänin Brux sprach von einer „willkommenen Abwechslung. Es hat richtig viel Spaß gemacht, weil beide Teams Hockey spielen wollten.“ Die Gelbe Karte sei letztlich der Knackpunkt gewesen: „In Unterzahl zu treffen, ist schwierig – erst recht, wenn der Gegner DHC heißt.“
Bei uns ist die Mannschaft der Star. Es ist nicht einfach, uns zu analysieren, denn jede Woche sticht eine andere Spielerin heraus
Das Erfolgsrezept: Weißenborn bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „Bei uns ist die Mannschaft der Star. Es ist nicht einfach, uns zu analysieren, denn jede Woche sticht eine andere Spielerin heraus.“ Während sich Torhüterin Lisa Höllriegl als sicherer Rückhalt erwies – Julia Sonntag kam nur im Duell mit dem DSD Düsseldorf zum Einsatz –, bildeten Sophie Prumbaum (acht Saisontreffer) und Hansen (6) ein kongeniales Sturmpärchen. Auch ein Blick auf die Eckentore zeigt, dass Rot-Weiss nur schwer auszurechnen ist: Neben Hansen (3) waren auch Brux (2), Würker (2), Prumbaum und Mai Steinebach schon in dieser Disziplin erfolgreich.
Der Endspurt: Vor dem Jahresauftakt in Mülheim (10. Januar) trennen Köln drei Punkte vom Spitzenreiter DHC, der darüber hinaus das um 30 Treffer bessere Torverhältnis aufweist. Entsprechend hält Weißenborn den Gruppensieg für „eher unwahrscheinlich“. Als Zweiter müsste man das Viertelfinale am 31. Januar beim Nord-Champion bestreiten – und damit wohl beim Club an der Alster. „Egal, ob zu Hause oder in Hamburg: Wir werden im Viertelfinale noch eine Schippe drauflegen, um ins Final Four einzuziehen“, stellt Weißenborn klar.
Das letzte der noch vier ausstehenden Gruppen-Duelle dürfte eine geeignete Generalprobe darstellen. „Wir wollen das Rückspiel gegen Düsseldorf unbedingt gewinnen“, sagt Brux im Hinblick auf das Rheinderby am 25. Januar (12 Uhr). Auch der Gegner sinnt auf Revanche, schließlich ging der DHC in der Vorsaison in Köln baden (1:8).
