Die 34-Jährige bildet in der Hallensaison mit Lisa Höllriegl das Torhüterinnen-Duo im Team von Trainer Tibor Weißenborn.
HockeyÜberraschendes Comeback von Julia Sonntag bei Rot-Weiss Köln

Julia Sonntag steht im Kölner Aufgebot für die Bundesliga-Hallensaison.
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Die Hockeyspielerinnen des KTHC Rot-Weiss Köln eröffnen am Freitag (19.30 Uhr) die Bundesliga-Hallensaison. Vor dem Duell beim Club Raffelberg ist es Zeit für einen Team-Check.
Die Vorfreude: Co-Trainer Gero Leichenich freut sich auf eine „schöne Abwechslung zum Feldhockey. Bei diesen Temperaturen sind nicht nur die Zuschauer froh über ein warmes Dach über dem Kopf.“ Auch Chefcoach Tibor Weißenborn ist und bleibt „ein großer Hallen-Fan. Ich liebe die Action, auch auf den Tribünen. In atmosphärischer Hinsicht gibt es nichts Vergleichbares.“ Nicht nur deshalb erinnert sich der Olympiasieger von 2008 gerne an seinen ersten RW-Coup als Spieler: „Mit der Deutschen Hallen-Meisterschaft in Duisburg haben wir 2009 eine lange Durststrecke beendet. Schließlich hatten die Herren seit 1995 keinen Titel mehr gewonnen.“
Das Ziel: Um das Minimalziel Viertelfinale zu erreichen, muss in der West-Staffel eine Top-Zwei-Platzierung her. Neben Mülheim, Raffelberg und dem Bonner THV treffen die Rot-Weißen auch auf zwei Düsseldorfer Kontrahenten, nämlich auf den DHC und den Aufsteiger DSD. „Nominell ist der Düsseldorfer HC die stärkste Mannschaft“, meint Leichenich. „Trotzdem traue ich uns den Gruppensieg zu.“
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Dieser würde Köln ein Heimspiel im Viertelfinale bescheren. „Auch wenn wir immer nur an den nächsten Schritt denken: Klar wollen wir in Frankfurt dabei sein“, sagt Weißenborn mit Blick auf die Endrunde (7./8. Februar).
Der Kader: Auf ein wichtiges Duo muss Rot-Weiss unterm Hallendach verzichten: Während Lynn Krings der U-21-WM in Chile (1. bis 14. Dezember) entgegenfiebert, reist Felicia Wiedermann mit der A-Nationalmannschaft zunächst zur Pro League nach Argentinien. Angesichts eines zusätzlichen DHB-Lehrgangs in Südafrika im Januar werden weder Krings noch Wiedermann in dieser Bundesliga-Hallensaison zum Einsatz kommen.
Dasselbe gilt für Pia Maertens, die ihr Comeback nach zwei Kreuzbandrissen erst auf dem Feld geben soll. Antonia Lonnes greift nach ihrem Auslandsstudium bereits im Januar wieder zum Schläger, rechtzeitig zum Endspurt der Gruppenphase.
Die Überraschung: Nach der EM ist vor der EM: Nachdem Julia Sonntag (34) bei der jüngsten Feld-Europameisterschaft in Mönchengladbach mit vier entschärften Penaltys im Halbfinale gegen Belgien maßgeblich zum Vizetitel beigetragen hatte, rechneten alle schon mit ihrem Karriereende. Doch die überraschende Einladung zur Hallen-EM in Prag (15. bis 18. Januar) konnte die Keeperin offensichtlich nicht ausschlagen. Um sich auf das Turnier einzustimmen, bildet sie nun gemeinsam mit Lisa Höllriegl das Kölner Torhüter-Duo für die anstehende Hallensaison.
Zehn Jahre nach ihrem A-Länderspiel-Debüt im Rahmen der Hallen-EM in Minsk ist das Wochenende in Prag wohl Sonntags letzte Chance auf ihren zweiten Titel mit der Nationalmannschaft (nach dem Hallen-WM-Gold 2018). Eine Chance, die sie gemeinsam mit RW-Teamkollegin Maja Weber ergreifen will.
Die Form: Die Kölnerinnen sind offensichtlich bereit für die Hallen-Saison. Mit dem 8:3-Erfolg über Mülheim schoss man sich warm für den Auftakt in Raffelberg. Wenige Tage zuvor hatten Paula Brux und deren Teamkolleginnen einen weiteren Kontrahenten aus der West-Staffel deutlich bezwungen, nämlich den Deutschen Sportklub Düsseldorf (7:0). Am Mittwoch empfängt Rot-Weiss den Bonner THV zur Generalprobe.
Der Auftaktgegner: Die Partie in Raffelberg bezeichnet Leichenich als „coolen Auftakt. Ganz einfach, weil es dort gleich zur Sache gehen wird. Raffelberg ist ein Team, das griffig und extrem klug verteidigt.“ Das Lob richtet sich nicht zuletzt an seine Trainerkollegin Susi Wollschläger, die Mutter von Pia Maertens. In der Vorsaison startete Rot-Weiss mit einem 7:2-Erfolg in Raffelberg, um später allerdings im Viertelfinale beim Berliner HC (4:6 n. P.) die Segel zu streichen.

