Im Derby zwischen Rot-Weiss Köln und dem Gladbacher HTC duellierten sich auch die Brüder Mats und Tom Grambusch.
Hockey-BundesligaGladbacher HTC entscheidet Derby gegen Rot-Weiss Köln für sich

Tom Grambusch vom KTHC Rot-Weiss Köln zieht im Duell mit seinem Bruder Mats den Kürzeren.
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Wiedersehen macht bekanntlich Freude. Mats Grambusch erlebte beim Duell mit seiner „alten Liebe“ Rot-Weiss Köln einen nahezu perfekten Sonntag. Der Regisseur des Hockey-Bundesligisten Gladbacher HTC feierte im Derby nicht nur seine Torpremiere, sondern auch den ersehnten ersten Heimsieg seit dem Aufstieg. Obendrein entschied der Ex-Nationalspieler das Duell mit seinem Bruder Tom für sich; der Kölner Abwehrchef hatte in den letzten drei Partien satte fünf Eckentore erzielt, ging in seiner Geburtsstadt aber leer aus.
Derbyerfolg für Mats Grambusch
„Tom zum ersten Mal überhaupt als Gegner gegenüberzustehen, war schon irgendwie komisch“, sagte der Gladbacher Routinier nach dem überraschenden 3:1 (1:1)-Erfolg. „Es gab aber keinen direkten Zweikampf zwischen uns. Ich habe auf dem Platz nicht viel von ihm mitbekommen. Außer, dass seine Laune vor dem Spiel deutlich besser war als danach.“ Trotz der Niederlage müssten sich die Kölner „keine Sorgen machen – weder ums Viertelfinal-Ticket noch um die Zukunft. Sie haben viele vielversprechende Talente in ihren Reihen, die einfach Zeit benötigen.“ Das Resultat empfand er als „nicht unverdient. Wir haben nur zwei Ecken und insgesamt ziemlich wenig zugelassen. Trotzdem bleibt es dabei: Für uns geht es einzig und allein um den Klassenerhalt.“
Die Niederlage haben wir nicht kommen sehen
Der Kölner Vorsprung auf einen Nicht-Playoffplatz ist indes auf fünf Punkte geschrumpft, wobei der Deutsche Meister aus Krefeld (9.) noch eine Partie mehr in der Hinterhand hat. „Die Niederlage haben wir nicht kommen sehen, denn eigentlich befanden wir uns auf der Überholspur“, räumte RW-Co-Trainer Wolfgang Kluth ein. Den Auftritt seines Teams bezeichnete er als „noch enttäuschender als das Ergebnis. So sind wir weit weg von einer Spitzenmannschaft.“ Der Gegner um die drei Ex-Kölner Phil Oberländer (Tor), Mats Grambusch und Christopher Monschau sei „bis in die Haarspitzen motiviert gewesen. Das darf aber keine Ausrede sein: Mit unserer Truppe dürfen wir in Gladbach nicht verlieren. Punkt.“
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Europameister Mats Grambusch feiert mit dem Gladbacher HTC ausgerechnet gegen Köln den ersten Heimerfolg in dieser Bundesliga-Saison.
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Das Wiedersehen mit dem langjährigen RW-Kapitän bezeichnete Kluth als „gewohnt herzlich. Es war lustig – zumindest vor und nach der Partie.“ Denn zum Leidwesen der Gäste stellte der beim jüngsten EM-Triumph zum besten Spieler des Turniers gewählte Mittelfeldakteur seine Weltklasse unter Beweis: Bereits nach vier Minuten brachte Mats Grambusch den Außenseiter mit einem strammen Flachschuss ins lange Eck in Führung. Maximilian Siegburg glich zwar postwendend aus (6., KE), doch eine verwandelte Ecke von Niklas Braun (49.) und ein Empty-Net-Goal von Laurens Halfmann (59.) bescherten dem GHTC den zweiten Saisonsieg.
Kölnerinnen entführen einen Punkt aus Düsseldorf
Die Kölner haben nun die Gelegenheit durchzuschnaufen, denn wegen der DM-Endrunden im Jugendbereich steht ein spielfreies Wochenende bevor. Der Nachwuchs von Rot-Weiss ist allerdings gar nicht im Einsatz, denn die fünf Teams schieden allesamt in der Zwischenrunde aus. Auch die von Kluth betreute männliche U 18, die am Samstag auf eigener Anlage am Klipper THC Hamburg scheiterte (3:4 n. P.). So sprach der Coach wenig überraschend von einem „rabenschwarzen Wochenende.“
Für den einzigen Lichtblick aus RW-Sicht sorgte das Team von Chefcoach Tibor Weißenborn. Die Bundesliga-Spielerinnen entführten nämlich einen Punkt aus Düsseldorf. Nach der 2:4 (0:0, 0:0)-Penaltyniederlage beim Vizemeister DHC lobte der Kölner Co-Trainer Gero Leichenich den „couragierten Auftritt. Die Mädels haben extrem leidenschaftlich verteidigt und sich in jeden Ball geworfen.“ Im Penaltyschießen entschärfte RW-Keeperin Lisa Höllriegl zwar den Versuch von Sara Strauss, doch auf der Gegenseite vergaben sowohl Katharina Reuten als auch Johanna Czech.