Vor dem Auftaktmatch am Freitag gegen Frankreich spricht Tom Grambusch von Rot-Weiss Köln über die Aussichten des deutschen Teams.
Fünf Kölner bei Hockey-EM„Eine kleine Revanche gegen die Niederlande würde guttun“

Drei von insgesamt fünf Kölner EM-Fahrern: Jean Danneberg (von links), Thies Prinz und Tom Grambusch.
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Zwei deutsche Hockey-Nationalspielerinnen des KTHC Rot-Weiss Köln mischen bei der am Freitag beginnenden EM in Mönchengladbach mit, nämlich Julia Sonntag (Tor) und Felicia Wiedermann. Herren-Bundestrainer André Henning setzt bei seiner Gold-Mission sogar auf fünf RW-Akteure. Neben der Nummer eins Jean Danneberg und Zugang Raphael Hartkopf (Mannheimer HC) fiebern Thies Prinz, Michel Struthoff und Abwehr-Ass Tom Grambusch dem Auftaktmatch gegen Frankreich (Fr., 19.30 Uhr) entgegen. Letzterer spricht vorher über:
Den Austragungsort: „Für meinen Bruder Mats (DHB-Kapitän, Anm. d. Red.) und mich ist die EM in doppelter Hinsicht ein Heimspiel. Zwar bezeichne ich Köln mittlerweile als meine Heimat, aber Mönchengladbach ist quasi mein zweites zu Hause. Meine Mutter, Schwester und Bruder wohnen dort und entsprechend viele bekannte Gesichter werde ich auf den Tribünen sehen.“
Den Kölner Block: „Rot-Weiss stellt erneut den größten Vereinsblock im deutschen Team, wobei Raphael Hartkopf und Michel Struthoff jeweils ihrem ersten großen Turnier entgegenfiebern. Gerade auf Strutti darf man gespannt sein, denn er ist eines der größten Hockey-Talente überhaupt. Nicht nur hierzulande, sondern weltweit. Er vereint Technik und Speed wie kein Zweiter – ihn zu verteidigen, ist einfach nur die Hölle.“
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Das Fehlen eines RW-Teamkollegen: „In einer semi-professionellen Sportart wie Hockey kommt es leider immer wieder mal vor, dass große Spieler bei großen Turnieren fehlen. Diesmal ist es Christopher Rühr, der studienbedingt zu Hause bleibt. Nicht nur seine Tore werden wir vermissen, sondern seine ganze Aura.“
Wir kehren nach Mönchengladbach zurück, um Europameister zu werden
Die Gruppengegner: „Mit Frankreich, England und Polen haben wir zwar die leichtere Gruppe erwischt, aber trotzdem wird es kein Spaziergang. Ein Eröffnungsspiel birgt immer Risiken, zumal John-John Dohmen (holte 2021 als Spieler Olympia-Gold mit Belgien, Anm. d. Red.) als neuer Headcoach frischen Wind reingebracht hat bei den Franzosen. Und die Engländer gehören ohnehin zum Favoritenkreis.“
Die Favoriten: „Es gibt fünf Teams, die das Zeug zum Titel haben. Die Niederländer sind als Olympiasieger der leichte Favorit, aber auch Belgien, Spanien, England und natürlich uns muss man auf dem Zettel haben.“
Die Gold-Mission: „Nach dem vierten Platz bei der Heim-EM 2023 haben wir definitiv etwas gutzumachen. Wir haben damals zwar kein schlechtes Turnier gespielt, aber nach drei Penalty-Siegen auf dem Weg zum WM-Titel nur wenige Monate zuvor war unser Glück offensichtlich aufgebraucht. Keine Frage: Das Halbfinal-Aus gegen England im Shoot-out tat weh. Jetzt kehren wir nach Mönchengladbach zurück, um Europameister zu werden.“
Eine mögliche Revanche für Paris: „Wenn man den Titel holen will, kommt man an den Niederländern schlecht vorbei. Auch wenn die Penalty-Niederlage im Olympia-Finale grundsätzlich abgehakt ist, würde eine kleine Revanche natürlich guttun. Es bleibt dabei: Aus deutscher Sicht sind Spiele gegen Oranje immer die dicksten – und umgekehrt ist es genauso.“
Darren Cheesman muss gehen, Vorgänger Pasha Gademan folgt
Für Tom Grambusch und seine Teamkollegen bietet die EM einen kleinen Vorgeschmack auf die Bundesliga-Saison 2025/26. Denn mit Pasha Gademan (37) übernimmt der Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft nach dem Turnier wieder das Kommando beim KTHC Rot-Weiss. Der Kölner Meistercoach (2022, 2023) folgt damit auf Darren Cheesman (39); vor einem Jahr war es noch umgekehrt gewesen.
„Das Team hat sich nach holprigem Saisonstart gefangen und richtig starke Playoffs gespielt“, sagt RW-Vizepräsident Timo Wess angesichts der errungenen Vizemeisterschaft. Die Trennung sei dem Verein demnach „extrem schwergefallen. Am Ende hatten wir aber nicht mehr den Eindruck, dass Mannschaft und Trainer an einem Strang ziehen.“
Paul Koch und Wolfgang Kluth bleiben indes Co-Trainer. Neben Offensiv-Ass Raphael Hartkopf (26/Mannheimer HC) verpflichtete RWK derweil auch Abwehrtalent Felix Glander (19/Harvestehuder THC). Letzterer spielt damit künftig mit seinem Bruder Paul zusammen.