Bei den kontinentalen U-23-Titelkämpfen im norwegischen Bergen wird der Kölner Achter über 100 Meter.
LeichtathletikEmilio Gonzalez erreicht als erster Sprinter des LT DSHS Köln seit 2013 das EM-Finale

Emilio Gonzalez vom LT DSHS Köln
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Emilio Gonzalez ist in die erweiterte europäische Spitzenklasse vorgedrungen. Der Athlet des LT DSHS Köln stürmte bei der U-23-EM im norwegischen Bergen ins 100-Meter-Finale, musste dort aber einem kräftezehrenden Vortag mit Vorlauf und Halbfinale Tribut zollen – Rang acht.
„Über ein Jahrzehnt lang hat es kein LT-Sprinter mehr in ein europäisches Einzel-Finale geschafft“, sagte Vereinstrainer Jörg Kölsch. Zwölf Jahre, um genau zu sein: Bei der U-20-EM 2013 in Rieti (Italien) gewann 100-Meter-Ass Robert Polkowski Bronze. Doch auch die Top-Acht-Platzierung seines Schützlings bezeichnete der Coach als „herausragendes Ergebnis“.
Der Bundestrainer hat lange gezögert, aber am Ende war es für alle Beteiligten eine vernünftige Entscheidung
Während dem Franzosen Jeff Erius angesichts des starken Gegenwinds (2 m/Sekunde) eine mäßige Zeit (10,28 Sekunden) zum Titel genügte, lief Gonzalez nach 10,63 Sekunden über die Ziellinie. Auch, weil ihm nach etwa 60 Metern muskuläre Probleme zu schaffen machten. Diese sollten letztlich auch den geplanten Staffel-Einsatz zwei Tage später verhindern. „Der Bundestrainer hat lange gezögert, aber am Ende war es für alle Beteiligten eine vernünftige Entscheidung“, so Kölsch.
Für den eigentlich als Startläufer gesetzten LT-Athleten sprang Benedikt Thomas Wallenstein ein; der Sprinter des LAC Chemnitz erhielt damit den Vorzug vor dem ebenfalls als Ersatzläufer mitgereisten Chidiera Onuoha (ASV Köln). Gemeinsam mit Jan Eric Frehe (LG Münster), Maurice Grahl (Bayer Leverkusen) und Heiko Gussmann (ST Wetzlar) musste sich Wallenstein in 38,80 Sekunden nur Frankreich (38,43 ) beugen. „Natürlich wäre Emilio die Gold-Mission gerne selbst angetreten“, betonte Kölsch. „Aber ein Einzel-Finale ist unter dem Strich mehr wert als eine Staffel-Medaille.“
Bei der Universiade in Bochum verzichtet Gonzalez nun auf einen 100-Meter-Einsatz, doch rechtzeitig zum Staffel-Wettbewerb am Wochenende will er wieder fit sein. Dort soll er an zweiter Position starten.
Anders als der LT-Athlet verpasste Julien Pohl (Cologne Athletics) in Bergen den Sprung unter die letzten Acht. Für den Deutschen U-23-Meister im Hochsprung war nach 2,09 Metern (im dritten Versuch) bereits in der Qualifikation Endstation. „Beim Einspringen bin ich noch locker über 2,10 Meter gefloppt“, sagte er. Dann hätten ihn Schmerzen am Knöchel aus dem Tritt gebracht. So scheiterte er sowohl an der 2,13-Meter-Marke als auch bei seinen zwei Versuchen über 2,16 Meter.
Besser lief es für seine Klub- und Disziplinkollegin Imke Onnen: Sie wurde beim Diamond-League-Meeting in London Fünfte (1,89 Meter). 100-Meter-Sprinter Yannick Wolf von den CA landete beim Meeting in Wetzlar als Zweiter (10,29 Sekunden) vor den beiden ASV-Athleten Marvin Schulte (6./10,37) und Joshua Hartmann (5./10,34). Letzterer hatte immerhin die schnellste Vorlaufzeit hingelegt (10,21).