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Tischtennis1. FC Köln fühlt sich von der Stadt im Stich gelassen

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Gianluca Walther, Tischtennis-Abteilungsleiter des FC

Gianluca Walther, Tischtennis-Abteilungsleiter des FC

Stand heute hat der Zweitligist keine Spielstätte für die Rückrunde. Der Zustand der Halle des Apostelgymnasiums ist katastrophal.

Die Tischtennis-Herren des 1. FC Köln könnten um den Aufstieg in die Bundesliga kämpfen, stehen nach aktuellem Stand jedoch ohne Halle für den Rest der Saison da. Und noch viel schlimmer: Aufgrund einer Entscheidung der Stadt Köln kann die Mannschaft in den nächsten knapp drei Wochen nicht einmal gemeinsam in Köln trainieren. Bei den FC-Verantwortlichen sorgen diese Umstände für Kopfschütteln. Werbung für die Sportstadt Köln, die Speerspitze einer deutschen Olympia-Bewerbung werden soll, ist es nicht.

Schon seit einigen Wochen konnten die Kölner den Spielbetrieb in der 2. Bundesliga nur mit Mühe aufrechterhalten. Immer mehr Lampen in der Lindenthaler Sporthalle des Apostelgymnasiums verweigerten den Betrieb. Die FC-Spieler behalfen sich mit notdürftig installierten Beleuchtungen an den Spieltagen. Da jedoch mehr und mehr Decken-Scheinwerfer in der Halle ausfallen, gerät die improvisierte Maßnahme an seine Grenzen. „Wir stehen aktuell zur Rückrunde ohne eine spielfähige Halle da“, klagt Gianluca Walther, Tischtennis-Abteilungsleiter des FC.

1. FC Köln sieht sich alternativen Spielorten um

In Lindenthal könne beim aktuellen Hallen-Zustand im Januar kein Zweitliga-Aufschlag mehr erfolgen. Zwar sollte zwischenzeitlich eine Firma mit der Reparatur der Beleuchtung beauftragt worden sein, ob und wann das in Zeiten der Haushaltssperre passieren werde, wisse Walther nicht.

Daher werde sich der FC auch um alternative Spielorte umsehen: „Wir werden im Winter Anfragen an andere Vereine stellen.“ Zumal die Beleuchtung nicht das einzige Problem ist. So sei bereits seit einiger Zeit das Duschen in Lindenthal wegen Legionellen-Verdachts im Wasser verboten. Darunter leide das Vereinsleben, denn ein geselliges Beisammensein nach den Trainingseinheiten werde erschwert, wenn die Spieler – auch in den anderen Mannschaften des FC – zum Duschen erst einmal nach Hause fahren müssen.

Die Infrastruktur wird– neben der sportlichen Qualifikation – eine ebenso große Hürde beim ersehnten Sprung in die Bundesliga. Dort sind die Hallen-Anforderungen noch einmal höher. Der FC fühlt sich hier von der Stadt bereits seit einiger Zeit alleingelassen und hofft auf Besserung unter der neuen Stadtverwaltung und nach einem Ende der Haushaltssperre.

Schließung der Hallen in den Ferien ärgert den 1. FC Köln

Neben dem Zustand der eigenen Halle klagt Walther noch über einen weiteren Umstand: Während der Weihnachtsferien schließt die Stadt sämtliche Sportanlagen für den Vereinsbetrieb. „Das ist eine brutale Schwächung für den gesamten Kölner Breitensport“, hadert Walther, „es ist für die Gesellschaft wichtig, Sport zu machen. Gerade auch rund um den Jahreswechsel, mit all den guten Vorsätzen nach den Feiertagen. Die Schließung kann ich nicht nachvollziehen. Kosten zu sparen, ist logisch, aber dann hätte man die Vereine wenigstens in einigen wenigen Hallen zusammenziehen können und den Rest dann schließen können, anstatt alles zuzumachen.“

So steht das Zweitliga-Team des FC fast drei Wochen ohne eigene Trainingsstätte da und muss sich um Alternativen bemühen. Die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine sportlich überzeugende Rückrunde, die von einem Bundesliga-Aufstieg gekrönt werden könnte, sind entsprechend schlecht.