Kommentar zum sofortigen RückzugLeichlinger TV wählt das geringere Übel

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HB Bergi Panther-Leichlingen-Lars Hepp

LTV-Trainer Lars Hepp stand vor einer harten Wahl.

Leichlingen – Der kleine Handball-Standort Leichlingen hat viele Jahre Großartiges geleistet. Ewiger Tabellenführer der Dritten Liga hieß der Leichlinger TV. Und das trotz eines im Vergleich zum Großteil der Konkurrenz überschaubaren Budgets und auch trotz oftmals ebenso überschaubarer Zuschauerzahlen.

Aber die letzten Jahre waren „drüber." Zuerst musste die Spielbetriebsgesellschaft PIMA nach dem durch Corona bedingten Abbruch der Saison 2019/2020 Insolvenz anmelden. Dann fanden sich Verantwortliche, die einen Neu-Start hinlegten und den Klub in der Dritten  Liga hielten. Der Etat war kleiner als zuvor, aber es ging.

Die Spieler brauchen eine Perspektive

Doch Corona machte ebenfalls weiter, und als im Juli 2021 auch in Leichlingen das Jahrhundert-Hochwasser zuschlug, war der LTV massiv betroffen. Die Sporthalle Am Hammer, Trainings- und Spielstätte der Blütenstädter, wurde Opfer der Fluten und wird voraussichtlich erst 2023 wieder zur Verfügung stehen.

Damit war den Handballern nicht nur die Spielstätte verloren gegangen, sondern zugleich auch der Ort, an dem Einnahmen erzielt werden konnten. Die Ausweichhalle in Burscheid konnte diese Verluste nicht im Ansatz  kompensieren. Ihre Nutzung erforderte einen Riesen-Aufwand. Also beschlossen die LTV-Bosse, nach dieser Saison in der Dritten  Liga nicht mehr weiterzumachen.

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Nun haben die Spieler des LTV aber vorzeitig die Reißleine gezogen. Sie konnten sich jetzt noch vor Ablauf der Wechselfrist für andere Vereine bewerben, um eine Perspektive zu haben. Damit ist es in Handball-Leichlingen vorzeitig dunkel geworden. Das ist sehr bedauerlich. 

Aber die Alternative hätte darin bestanden, die Saison mit einem Rumpfkader und einer Reihe von Niederlagen zu beenden, die das gute Image doch arg zu beschädigen drohten. Zu gewinnen gab es nichts mehr, der LTV hat zwischen zwei unangenehmen Alternativen wählen müssen: Der kurze Schmerz oder die lange Qual. Der Klub hat sich für das geringere Übel entschieden.   

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